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Kontroverse „Office-Jungle“ Installation vor Rathaus noch bis 2. Oktober

Hans-Arp-Mainz-002
Vor dem Rathaus kann man derzeit auf dem Sockel, auf dem sonst Hans Arps Kunstwerk „Schlüssel des Stundenschlägers“ steht, eine Ansammlung von Zimmerpflanzen bewundern. Tatsächlich handelt es sich hierbei nicht um ungeliebte und ausgesetzte Gewächse, sondern um ein Projekt der Kunsthochschule in Kooperation mit dem Kulturamt. Die Studierenden der Klasse für Bildhauerei von Prof. Sabine Groß gibt dem Postament unter dem Arbeitstitel „Sockelalarm“ eine neue Bestimmung: Von Juli bis Oktober wird der Sockel durch Büropflanzen aus dem Rathaus begrünt – das Projekt steht entsprechend unter dem Motto „office jungle“.  Allerdings gießt niemand die Pflänzchen und das Teil sieht aus wie auf einem Wertstoffhof… (Foto: A. Coerper)

Errichtet wurde die Installation von Selina Ruffing und Marcel Weber. Sie ist „als kunstgeschichtlicher Kommentar zur biomorphen Formensprache“ Hans Arps zu verstehen, heißt es auf der erklärenden Plakette, die vor Ort von der Stadt angebracht worden ist.

Die Skulptur von Hans Arp stand seit 1974 auf dem Jockel-Fuchs-Platz. Seit 2011 ist sie an das Arp-Museum Bahnhof Rolandseck entliehen und soll dort bleiben, bis die anstehende Rathaussanierung beendet ist. „Zurück blieb ein leerer Sockel“, heißt es auf der Plakette.

Im Oktober wird es dann voraussichtlich ein neues Kunstwerk geben – vielleicht aber auch schon früher, denn sollten die Pflanzen nicht bald gegossen werden, ist der „office jungle“ nur noch ein Brachland und darüber herrscht ein wenig Aufregung bei den Mainzern.

Jetzt ergreift Kulturdezernentin Marianne Grosse Partei: „Ich bin sehr froh darüber, dass der leere Sockel auf dem Jockel-Fuchs-Platz von jungen Studierenden der Kunsthochschule Mainz so fantasievoll bespielt wird“, reagiert sie auf skeptische Äußerungen zu der gegenwärtigen Installation. „Es ist mir sehr wichtig, der zeitgenössischen Kunst in Mainz mehr Gewicht im öffentlichen Raum zu geben. Dies gilt auch für diese Kunstaktion“, betont sie mit dem Hinweis, dass die Auseinandersetzung mit den Kunstwerken ausdrücklich gewünscht ist.

Und am Ende gibt es dann doch noch tatsächlich die ersehnte Zusage des städtischen Grünamtes, die Pflanzen von nun an zusätzlich zu betreuen. Wir atmen auf…