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Intendanten-Abschied mit „Lady in the Dark“ am 17. Mai im Staatstheater

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Als Abschiedsproduktion zum Weggang von Intendant Matthias Fontheim beschließt das Kurt-Weill-Musical „Lady in the Dark“ in der Regie von Fontheim dessen achtjährige Intendanz am Staatstheater Mainz. Wie bereits die Eröffnungsproduktion „Oberon“ 2006 vereint auch die am 17. Mai 2014 Premiere feiernde Musical-Inszenierung die Sparten Musiktheater, Schauspiel und Ballett. Groß. Alles Gute Matthias… (Foto: © Martina Pipprich)
Mit „Lady in the Dark“ feierte der 1935 nach New York emigrierte Kurt Weill 1941 seinen internationalen Durchbruch am Broadway mit einem Rekord von damals 467 Vorstellungen ohne Unterbrechung. Das Autoren-Team Moss Hart (Buch), Ira Gershwin (Gesangstexte) und Kurt Weill (Musik) brachte mit diesem Werk eine genial-hintersinnige Verknüpfung von „Amerikanischem Traum“, Depression und Psychoanalyse auf die Bühne. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren Sigmund Freuds Erkenntnisse intensiv in Amerika rezipiert worden. In den 30er Jahren wurde die Psychoanalyse schließlich zu einer wichtigen Institution für die Alltagsbewältigung. Auf der Couch wurden die Schattenseiten des „Amerikanischen Traums“ sichtbar und Schäden im Selbstbild der Leistungsgesellschaft repariert:

Liza, erfolgreiche Chefredakteurin eines Mode-Magazins, fühlt sich ausgebrannt. In psychoanalytischen Sitzungen versucht sie dem Grund ihrer Schwermut auf die Spur zu kommen. Ein Lied aus ihrer Kindheit („My Ship“) kommt ihr bruchstückhaft in den Sinn, das im weiteren Verlauf zum Wegweiser für ein Leben in Freiheit wird. Vier Traumstationen – „Glamour Dream“, „Wedding Dream“, „Circus Dream“ und „Childhood Dream“ – fügen sich zum Panorama des Showbusiness’ und zum Porträt einer Frau, die ebenso im Rampenlicht ihrer Erfolge wie im Schatten schmerzlicher Erinnerungen steht.

Ein Broadway-Musical – Inbegriff amerikanischen Entertainments, Hybrid aus Hochleistungskunst und Weltflucht – wird bei Weill, Hart und Gershwin zum Medium der Analyse. Ein ebenso glamouröser wie witziger, energiegeladener wie melancholischer Geniestreich des Amerikaners Kurt Weill.