Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat am Donnerstag, 6. Oktober, offiziell das Institut für Spiritualität im Bistum Mainz gegründet. In seiner Predigt in der Gotthardkapelle des Mainzer Doms ermutigte er die Mitarbeitenden des Instituts, die Menschen darin zu unterstützen, zu einer Haltung zu finden, die ein Leben aus dem Glauben heraus ermögliche. Dabei gehe es um „mehr als Gebetstexte zu vermitteln“, sagte Kohlgraf.
Kohlgraf nahm in seiner Predigt Bezug zum Lukasevangelium, in dem die Jünger Jesus darum bitten, sie beten zu lehren. „Sie wollen beten lernen. Dabei geht es um eine Gebetshaltung, nicht um einen neuen Text“, sagte der Bischof. Was Jesus unter beten verstehe, werde darin deutlich, wie er selbst es vorlebte, führte Kohlgraf weiter aus. Jesus habe sich zurückgezogen, um bei seinem Vater zu sein. „Er war in einer Beziehung zu Gott.“ Daraus habe er Kraft geschöpft, um geistlich zu leben. „Jesus hat sein Leben zum Gebet gemacht“, verdeutlichte Kohlgraf. „Das Vaterunser ist nicht nur ein Text, sondern eine Haltung. Eine
Glaubenshaltung. Dabei ist es wichtig, sich in Gott geborgen zu fühlen, ein Grundgefühl des Geliebtseins zu entwickeln, ohne viele Worte. Das hat Jesus getragen und geführt“, sagte Kohlgraf. „Ich wünsche Ihnen, dass Sie den Menschen keine fertigen Lösungen anbieten, sondern mit Gottes Hilfe dabei helfen, Lösungen zu finden. Wenn das gelingt, sind wir auf einem guten Weg.“ Am Ende des Gottesdienstes überreichte Kohlgraf den pastoralen Mitarbeitenden ihre Dekrete für ihre neuen Funktionen, die Mitarbeitenden der Verwaltung bekamen Blumenstöcke zum Dank.
Das Institut für Spiritualität im Bistum Mainz hat zum 1. August seine Arbeit aufgenommen. Im Rahmen des Pastoralen Weges ging die Neugründung hervor aus dem Institut für Geistliche Begleitung mit Sitz in Mainz und dem Zentrum für Glaubensvertiefung und Spiritualität in Bingen. Das Institut wird geleitet von Dr. Bernhard Deister und hat seinen Sitz
in Mainz (Himmelgasse 7). Die Einrichtung wird gemeinsam vom Bistum Mainz und dem Caritasverband für die Diözese Mainz (DiCV) getragen, eine der Personalstellen liegt beim DiCV. Das Institut wird im Bereich Mitarbeitendenseelsorge den Mitarbeitenden der Caritas, Unikathe, Verwaltung und Pastoral zur Verfügung stehen und sie mit seinen Angeboten unterstützen. Weitere Aufgaben sind die Geistliche Begleitung und Exerzitienarbeit, die regionale Unterstützung und Vernetzung spiritueller Angebote sowie die Unterstützung der geistlichen Dimension des Pastoralen Weges.
In der Zentrale und Verwaltung in Mainz arbeitet Leiter Dr. Bernhard Deister zusammen mit Monika Brinkmann-Kramp vom Diözesancaritasverband, Pfarrer Winfried Hommel, und den beiden Verwaltungskräften Annette Lorenz und Annette Wenselowski. In der Region Mainlinie ist Sonja Knapp in Rüsselsheim tätig, in der Region Oberhessen Dr. Juliane Reus in Gießen und Andreas Münster in Bad Vilbel. Pater Lorenz van Rickelen OCarm arbeitet in der Region Rheinhessen in Mainz und Stefan Volk in Heppenheim ist für die Region Südhessen und die Mitarbeitendenseelsorge zuständig.
Im Anschluss an den Gottesdienst überbrachten Gratulierende ihre Glückwünsche auf einem Empfang im Haus am Dom. Die Begrüßung übernahm Dr. David Hüser, Ordinariatsrat des Seelsorgederzernates. Zu den Gratulierenden zählten unter anderem Bischof Kohlgraf, die Bevollmächtigte des Generalvikars, Stephanie Rieth, Personaldezernent Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt und Diözesancaritasdirektorin Regina Freisberg.
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