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Gutenberg Marathon: Wetter durchwachsen – Endzeiten ebenso

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MÄNNER: Überraschungssieger Lazarus Too (Kenia) entthront Bane Tola – fulminanter Durchgangszeit folgt Quittung auf Runde 2. Peter Kariuki und Bane Tola stehen schon früh allein im sehr frischen Wind / Edeo Mamo bis km 40auf Augenhöhe – und muss Too dann klar ziehen lassen / Tadesse Dabi überrascht mit Rang 3
FRAUEN: Die Rückkehr der Tatiana  Vilisova – Russin zieht Esther Macharia „den Zahn“ und siegt in 2.37:18 h. Salina Jebet (Kenia) kommt in 2.39:39 h als Dritte ins Ziel. Ehepaar Vilisova / Babaryka auf dem Siegertreppchen vereint…

Tola Bane (Äthiopien), Sieger des (früheren) Novo Nordisk Gutenberg Marathon 2011 und 2013 stand schweißnass und vollkommen platt im Zielbereich und sinnierte ein wenig über das Geschehene: „Es war sehr sehr kühl, zu viel Regen und ich war lange Zeit allein“ stieß er kraftlos hervor, nachdem er in 2.17:14 h weit hinter seinen Möglichkeiten nur als Fünfter eingelaufen war… – Allein – dies kannte der 28jährige aus 2013, als er bei seinem Sieg vorn weg gelaufen war. Heute lief er allein hintendrein – da werden die Füße schnell schwer – enttäuscht und weit entfernt von den ersten drei Rängen gab er den Kampf um das Podium zu einem frühe Zeitpunkt verloren.
Auf dem Podium ganz oben finden sich 2014 überraschende Namen – allen vorweg Lazarus Too. Der Kenianer war kurzfristig als Tempomacher in das Feld genommen worden – und nahm dies wörtlich. Too gab extrem Gas auf Runde 1, lief sehr fokussiert vorneweg – und nachdem aus einer 7er-Gruppe zu Beginn peu a peu Alfred Cherop (Kenia, später Vierter in 2.14:35 h), Robert Kiplimo (Kenia, 6. In 2.22:17 h) sowie Bane Tola (Äthiopien) herausfielen, zeichnete sich der Plan Toos mehr und mehr ab…
Mit einer Durchgangszeit beim „Halben“ von 1.03:28 h (!) – nur noch gefolgt von Topfavorit Edeo Mamo (Äthiopien) – war klar, dass eine langsamere Runde folgen musste.

Bei Kilometer 28,6 (Zwei-Drittel-Ziel) machte Too daher, stets Mamo im Nacken, keinerlei Anstalten, aus dem Rennen zu gehen. Er zog den Streifen durch – und wer gedacht hätte, Mamo im steten Windschatten Toos hätte das bessere Ende für sich, sah sich getäuscht. Too zog bei km 40 in der Mainzer Altstadt trocken davon und war damit über 42,195 km vorne weg gelaufen. Sehr ungewöhnlich, aber sehr erfolgreich: Sieg in 2.12:38 h vor Edeo Mamo in 2.13:12 h.

Dies bedeutete natürlich kein „Kratzen am Streckenrekord“, stellte angesichts der rauhen Witterung (teils heftiger Regen, kühle Temperaturen und böige Winde) dennoch eine starke Gesamtleistung dar. Mehr war bei diesem Wetter nicht machbar.

Als schnellster Deutscher kam Stefan Groß (SG Wenden/Wilnsdorf/Gesamt-8) in 2.31:52 h ins Ziel.

Die Rückkehr der Tatiana Vilisova: Russin siegt erneut in Mainz / Esther Wanjiru-Macharia 90 Sekunden dahinter auf Rang 3

Die Mainz-Siegerin 2012, Tatiana Vilisova (Russland) gestaltete ihre Rückkehr nach Mainz wie erwartet: Vorn auf Rang 1, unangefochten. Vilisova, Ehefrau von Ivan Barbaryka (Ukraine), der in Mainz eine Stunde zuvor den Halbmarathon gewonnen hatte (1.07:46 h), war lange im Dreierpack mit Esther Wanjiru Macharia und Salina Jebet (beide Kenia) gelaufen. Bei Kilometer 35 zog sie dann entschlossen davon.

Alle drei Damen zeigten sich gezeichnet von der kalten Witterung bei Regen und Böen – Vilisova kniete noch Minuten nach Zieleinlauf am Boden und war merklich ausgekühlt. Sieg – sehr gern. Aber eine echte Zufriedenheit mit der erzielten Zeit wollte sich auch bei ihr nicht einstellen. Die 2:37:18 h bedeutete nach der mürben 2.39er-Vorjahres-Siegeszeit einen kleinen Schritt nach vorn – bei normaler Witterung hätte man aber sicherlich deutlich schnellere Ergebnisse erhoffen dürfen: „Hätte, hätte, Fahrradkette“ –  geschenkt…

Esther Macharia kam letztlich in 2.38:49 h in die Siegerränge auf Platz 2, gefolgt von Landsfrau Salina Jebet (Dritte in 2.39:39 h) – alle drei dürfen 2015 sicherlich wiederkommen.

Schnellste Deutsche war 2014 Tanja Schweikhard (nahetrail/Oberhausen) in 2.51:05 h aus Rang 4, gefolgt von der erneuten „Mainzer-Marathon-Meisterin“ 2014 auf Rang 5, Dr. Karin Schenk (Spiridon Frankfurt) in 2.54:57 h.

***

Halbmarathon Männer
1.      Iva Babaryka (Ukraine)
1.07:46 h
2.     Fabian Fiedler (LDR Bad Kreuznach/Pohlheim)
1.09:50 h
3.     Dennis Pyka (LG Telis Finanz Regensburg)
1.09:56 h

Halbmarathon Frauen
1.   Kerstin Stephan (LCO Wiesbaden)  ERNEUT wie 2012/2013!
1.19:41 h
2.   Josephine Ambjörnsson (Schweden/Hässelby SK Gislaved)
1.19:47 h
2.     Bianca Meyer (Running Company/München)
1.20:08 h

2/3-Männer
1.   Harald Volz (LSG Saarlouis / St. Wendel)
1.51:52 h
2.   Markus Reppert (Verlagsgruppe Rhein-Main/Mainz)
1.53:12 h
2.     Manni Gertig (Team FRIZZ/Darmstadt)
1.53:53 h

2/3-Frauen
1.   Susanne Matheis (Münster)
2.18:03 h
2.   Blawdine Alazard (IBM Mainz/Mainz)
2.20:57 h
2.     Nicole Fischer (Breuberg)
2.23:36 h

MAINZER MARATHON-MEISTERSCHAFT

HERREN
1. Oliver Schmoll (Mainz)                 2.53:10 h

FRAUEN
1.    Schenk, Dr. Karin (Spiridon Frankfurt)        2.54:57 h

Gute Stimmung, aber kühle Witterung  – Petrus hat ausnahmsweise wenig Mitgefühl: Rege, böige Winde – Sonne kommt erst spät durch

Erst sah es ein wenig danach aus, als ginge der Marathon 2014 so richtig baden – Regen, böige Winde, Temperaturen bei 10-12 Grad…  Erst sehr spät zeigte sich Mainz dann bei kühler Witterung ohne Regen als guter Gastgeber. Zuvor hatten Tausende – nicht allein die Marathon-Spitze – mit der wenig leistungsfördernden Wetterlage zu kämpfen.

Mit rund 40-50.000 Zuschauern an der Strecke blieb es 2014 zudem auch für die Zuschauer/innen kühl: Sport schauen, Freunde und Nachbarn anfeuern, draußen ein paar sportliche Stunden erleben – hart und dick eingemummt erkämpft… Es kann wettertechnisch also nur besser werden, wenn es heißt:

!! Auf Wiedersehen am Sonntag, 10. Mai 2015 !!
Ergebnislisten unter www.marathon.mainz.de