Seit der Eröffnung der Mainzelbahn häufen sich Beschwerden von Anwohnern in Bretzenheim über Erschütterungen. Ein Gutachten der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) ergab nun: Die Straßenbahnen überschreiten bei der Fahrt nicht den gesetzlich erlaubten Wert für Erschütterungen. Demnach wurden an allen neun exemplarisch untersuchten Gebäuden die Schwellenwerte eingehalten. „Wir sind rechtlich nicht zu dem Gutachten verpflichtet, aber wir wollen eine für die Anwohner erträgliche Situation und einen sinnvollen Betrieb“, so MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof.
Bei einem Gebäude ergab die Messung allerdings, dass die sogenannten zulässigen Beurteilungsanhaltswerte tagsüber in einem Raum mit 99 Prozent fast erreicht werden. Für die Nacht liegen die tatsächlich ermittelten Werte bei 62 Prozent. MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof: „Die tatsächlichen Werte liegen damit zwar am Tag und in der Nacht (gerade) noch im zulässigen Bereich, sie sind aber dennoch sehr hoch.“ Die Gutachter empfehlen daher, den Streckenabschnitt speziell an diesem Haus zu prüfen und Maßnahmen einzuleiten.
Das beauftragte Gutachterbüro „Krebs+Kiefer Fritz AG“ hatte für die Messung Sensoren in den Häusern, sowohl am Fundament als auch an drei Punkten verschiedener Räume angebracht. Diese sollten die sogenannte „Schwinggeschwindigkeit des Bauwerks“ in Millimetern pro Sekunde messen.