von Michael Erfurth (Artikel aus der Mainzer Allgemeinen Zeitung)
Aus dem einst von IBM genutzten Gelände am Rande von Weisenau wird das „Areal am Heiligkreuzweg“. Dieser neue Name ist Hinweis darauf, dass das derzeit noch von Gewerbebauten verschiedener Unternehmen und Parkplätzen dominierte Areal in den nächsten Jahren in weiten Teilen in ein Wohngebiet verwandelt werden soll. Dort sollen Menschen, die sich keine teuren Wohnungen leisten können, eine neue Heimat finden. Die Zukunft dieser Flächen neben der IBM-Niederlassung an der Hechtsheimer Straße, die zum großen Teil der Stadtwerke Mainz AG gehören, in die sich AZ-Informationen zu Folge aber auch ein Privatinvestor eingekauft hat, war jetzt Thema in der „Planungsgruppe für Bauen und Wohnen“ der Stadt.
Der Bedarf an preisgünstigem Wohnraum ist groß. Vor allem Menschen mit niedrigem bis mittleren Einkommen, Alleinerziehende, Studierende oder ältere Personen sind in der Landeshauptstadt auf der Suche. Im Februar hatte Sozialdezernent Kurt Merkator (SPD) das Wohnraumversorgungskonzept für Mainz vorgestellt, das später vom Stadtrat beschlossen wurde. Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) rief die „Planungsgruppe für Bauen und Wohnen“ ins Leben mit dem Ziel, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Dabei konzentriert sich der „Konzern Stadt“ zunächst auf die Projekte am Heiligkreuzweg neben der IBM-Niederlassung sowie auf das Gelände am Hartenbergpark, auf dem früher die Peter-Jordan-Schule ansässig war, so Stadtsprecher Markus Biagioni. Die Arbeitsgruppe unter Mitwirkung der Stadtholding „Zentrale Beteiligungsgesellschaft Mainz“ (ZBM) tagte zuletzt in der vergangenen Woche. Ein Thema: Da bezahlbarer Wohnraum nicht einfach subventioniert werden kann, muss ein Weg gefunden werden, der die Wohnungen erschwinglich macht – zum Beispiel durch geringere Standards bei den Neubauprojekten.
Zudem bereitet die Stadt eine Bürgerbefragung zum Thema bezahlbarer Wohnraum vor. Beteiligt sind neben der Kommune auch dabei die stadtnahen Unternehmen Mainzer Aufbaugesellschaft (MAG), Wohnbau und Stadtwerke. Sobald deren endgültiges Design vorliegt, wird die Befragung und die wissenschaftliche Begleitung der Presse vorgestellt, berichtet Biagioni. Der Start ist noch im September vorgesehen.