Im Bereich der Mombacher Straße sowie am Fichteplatz werden in der kommenden Woche die Parkstände neu sortiert. Das mehrreihige Parken auf dem Gehweg soll dann nicht mehr gestattet sein. Es fallen demnach zahlreiche Parkplätze weg. Die Stadt argumentiert mit der Straßenverkehrsordnung. Warum unbedingt zum jetzigen Zeitpunkt, bleibt unklar.
Seit einigen Monaten gibt es im Bereich der Mombacher Straße immerhin ein Anwohnerparken. Wenn jedoch nun viele Parkplätze wegfallen, wird es auch für die Anwohner eng. Denn Parkplätze werden dann zugeparkt, Kontrollen sind selten. Die umliegenden Tiefgaragen sind zum Teil sehr teuer und immer mehr Firmen beanspruchen auch dortige Parkflächen. Heißt: Der Parkdruck nimmt zu – wie überall in der Innenstadt.
Ab 2030 soll die Mombacher Straße zudem saniert werden. Hier ist eine Reduzierung der Parkplatze von 210 auf 31 geplant. Aktuell dürfte sich die Zahl der bislang dort in drei Reihen abgestellten Fahrzeuge bei rund 150 bewegen. Dort soll es in Zukunft nur noch 35 bis 45 Parkplätze auf dem Baumstreifen geben, so wie das auch gegenüber am alten jüdischen Friedhof der Fall ist. Der Umbau der Mombacher Straße wurde verschoben, weil die Deutsche Bahn die Sanierung der Eisenbahnbrücke an der Osteinunterführung plant. Gegen die parkenden Autos will die Stadt dennoch vorgehen: „Dis bisher gelebte – und nur geduldete – Praxis des mehrreihigen Parkens auf dem Gehweg wird hier künftig nicht mehr möglich sein.“ man wolle „vorsorglich darauf hinweisen, dass die bisherige Praxis zu keinem Zeitpunkt erlaubt war.“
Stadt Mainz weiter: „Gehwege stellen grundsätzlich Schutzbereiche für schwächere Verkehrsteilnehmer dar. Die Multimodalität in der Fortbewegung führt mit Blick auf den Pkw in den letzten Jahren zu einer Verkehrsentwicklung, aus der vor allem in Wohnstraßen mit hohem Parkdruck die gelebte Praxis des Gehwegparkens resultierte. Durch das umfangreiche Parken auf Gehwegen sind diese nur eingeschränkt und teils gar nicht vom Fußverkehr nutzbar. Die Verwaltungsvorschrift der Straßenverkehrsordnung lässt Parken auf Gehwegen nur dann zu, wenn genügend Platz für unbehinderten Fußverkehr – auch mit Kinderwagen oder Rollstuhl – im Begegnungsfall bleibt. Durch die Anpassung des Verkehrsraums wird eine neue Flächenverteilung eingeführt, die den schwächeren Verkehrsteilnehmer mehr Schutz bietet und nun auch eindeutig geregelt ist. Weiterhin unterstützt diese Maßnahme die Stadt darin, den Ansprüchen als lebenswerte Stadt gerecht zu werden mit genug Raum für einen bunten Mobilitätsmix.“
In der Mombacher Straße gibt es auf der angeführten Strecke allerdings keinen Gehweg, sondern nur unbefestigtes Planum vor den Gebäuden, dazu den besagten Baumstreifen sowie die historische, einst die Bahnanlagen erschließende Kopfsteinpflasterstraße. Ob aber über diese Fahrbahn nun Eltern mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer holpern? Komischer Geschichte …
Bei der Aktion des Verkehrsüberwachungsamtes wurden nach Angaben der Stadt 33 Autos abgeschleppt und 89 Verwarnungen ausgestellt. Am Donnerstag soll am Fichteplatz ähnlich vorgegangen werden. Auf den leergeräumten Flächen sollen anschließend Schilder, Markierungen, Poller und Findlinge platziert werden, welche die angekündigte Neuregelung einführen, heißt es seitens der Stadt weiter.