Sie hat zur Etablierung medizinethischer Kontroversen in Deutschland beigetragen: Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert von der Leopoldina ist Inhaberin der diesjährigen 24. Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur. Die Medizinethikerin lädt im Sommersemester jeweils dienstags zu ihrer Vorlesungsreihe „Ethische Fragen in der modernen Medizin. Zehn strittige Themen“ auf den Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ein. Beim sechsten Termin der Reihe am 4. Juni 2024 spricht sie mit Medizinethiker Prof. Dr. Norbert Paul über „Ethik in Zeiten von Corona? Zum Impfen und Triagieren“.
Wann: Dienstag, 4. Juni 2024, 18:15 Uhr
Wo: Hörsaal RW1, Haus Recht und Wirtschaft I, Jakob-Welder-Weg 9, auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Veranstalter: Stiftung „Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur“
Webseite: http://www.stiftung-jgsp.uni-mainz.de/
Facebook-Event: https://www.facebook.com/events/384417141065909/384419234399033/
Eintritt: frei
Anmeldung: nicht erforderlich
Informationen zur Veranstaltung
Bettina Schöne-Seifert diskutiert in ihren Vorlesungen Fragen nach dem richtigen Handeln, die sich für unsere heutige Gesellschaft und die moderne Medizin neu oder anders stellen als in früheren Zeiten. Wie selbstbestimmt dürfen wir sterben? Ist medizinische Versorgung ein Menschenrecht? Sollte Embryonenforschung ein deutsches Tabu bleiben? Zehn aktuelle und strittige Themen stehen im Zentrum der Vorlesungen, die erläutern, was jeweils genau in Frage steht und welchen Beitrag die Ethik zu den Antworten leisten kann, über die wir uns verständigen müssen.
Die Arbeitsschwerpunkte der Medizinethikerin betreffen klassische Fragen am Anfang und Ende des Lebens, ethische Neulandfragen der Gen- oder Neurotechnik, aber auch grundlegendere Themen wie Autonomie und Paternalismus, die Wissenschaftlichkeit moderner Medizin oder Fragen ethischer Normenbegründung. Sie ist Seniorprofessorin an der Universität Münster, wo sie von 2003 bis 2023 den Lehrstuhl für Medizinethik der Medizinischen Fakultät innehatte und zudem kooptiertes Mitglied des Philosophischen Seminars war. Zuvor war sie Gastdozentin an der Zentralen Einrichtung für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsethik der Universität Hannover.
Bettina Schöne-Seifert war Max-Planck-Fellow und Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Zudem ist sie Mitglied der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Academia Europaea sowie Fellow des Hastings Center. Sie ist Trägerin des Arthur-Burckhardt-Preises zur Förderung der Geistes- und Naturwissenschaften und erhielt 2020 den Bielefelder Wissenschaftspreis.
Die weiteren Termine der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2024 im Überblick:
jeweils 18:15 Uhr auf dem Gutenberg-Campus (Hörsaal RW1, Haus Recht und Wirtschaft I, Jakob-Welder-Weg 9, 55128 Mainz)
- Juni 2024
Zugang zu medizinischer Versorgung: ein Menschenrecht?
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Prof. Dr. Tim Henning
- Juni 2024
Streit um den „richtigen Tod“? Hirntod, Herztod, Gesamttod
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Dr. Axel Rahmel
- Juni 2024
Kügelchen versus Schulmedizin: Warum nicht beides?
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Dr. Christian Weymayr
- Juli 2024 – Abschlussveranstaltung
Assistierter Suizid: Wie selbstbestimmt dürfen wir sterben?
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Dr. Michael de Ridder
Foto/©: Markus Scholz / Leopoldina