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Der große Test: Die besten Kindergeschäfte in Mainz

Mit Kindern ist immer was los und ständig verändert sich alles. Da braucht man das dritte Paar neue Schuhe in diesem Jahr, kompliziertere Puzzles, Klamotten in allen Formen und Farben und für alle Anlässe, Literatur, einen Kinderwagen und vieles mehr. In Mainz gibt es mittlerweile eine beachtliche Auswahl an spezialisierten inhabergeführten Geschäften und viele Möglichkeiten, Sachen aus zweiter Hand zu bekommen. Vor allem die Gaustraße hat sich zum Mekka für qualitätsbewusste Eltern entwickelt.

Strampelwicht (Gaustraße)

Es gibt gefühlt nichts, was es im „Strampelwicht“ nicht gibt – nachhaltig, ökologisch und sinnvoll. Nach der Geburt ihres ersten Kindes waren Judica Schwab und Michael Ohl-Schwab auf der Suche nach fairer Kindermode und praktischen Stoffwindeln. Produkte, die man im Mainz der 90er Jahre nicht so einfach auftreiben konnte. So gründeten die gelernte Krankenschwester und der gelernte Kaufmann kurzerhand ihr eigenes Geschäft, das anfangs noch bei ihnen zuhause beheimatet war und ausschließlich dem „Dealen“ mit Stoffwindeln diente. Gute 20 Jahre später ist das Familienunternehmen mehrmals umgezogen und gewachsen; mittlerweile gibt es sogar zwei Ladengeschäfte, weil einfach mehr Platz gebraucht wurde. In der Gaustraße gibt es alles zum Thema Stillen, Wickeln, Erstausstattung, Kleidung, Baby-Tragen und Kinderwagen. Im Laden ein paar Türen weiter findet man unter anderem Kinderschuhe, Spielsachen und Rucksäcke. Alle Produkte sind fair gehandelt und aus ökologischen Materialien hergestellt, soweit es geht – Matschklamotten wachsen eben nicht auf kbA-Sträuchern. Der „Strampelwicht“ ist ein Familiengeschäft: Hier wird man herzlich begrüßt und bei Bedarf ausführlich beraten oder auch in Ruhe gelassen. Umgekehrt arbeitet fast die ganze Familie im Laden mit, auch die älteste Tochter, sowie die Freundin des Sohns.

kleinschuhwerk (Gaustraße)

Richtig: Hier gibt es kleines Schuhwerk. Wobei manche Elternteile wohl auch mal für sich selbst bei Größe 40 zuschlagen. Andreas und Simone Nagel haben das Geschäft im Sommer 2014 als Fortsetzung oder „Geschwisterchen“ von „schöneskind“ in Wiesbaden eröffnet. Nun kümmert sich die Dame um Wiesbaden und Herr Nagel um Mainz. Im „kleinschuhwerk“ stapeln sich die Schuhe: das kleine helle Geschäft nutzt so viel Wandfläche wie möglich. Und Andreas Nagel schaut ganz genau hin: Tappt das Kind noch auf dem ganzen Fuß oder rollt es schon ab? Sitzt die Fersenkappe richtig? Welchen Eindruck machen Fuß und Kind? Wie es sich für eine gute Beratung gehört, wird dann manchmal auch von einem bestimmten Schuh abgeraten. Alternativen gibt es im Geschäft jedenfalls genug: Ob Laufanfänger oder Teenager, schmaler oder weiter Fuß, Sommer oder Winter, welche Farbe auch immer, hier findet man unglaublich viele verschiedene Treter. Preislich geht es bei 60 Euro los. Zwillingseltern dürfen sich über 5 Prozent Rabatt auf ihre zwei Paar Schuhe freuen.

Oh Kiddo (Gaustraße)

Das kleine Geschwisterchen von „Fuchs&Bente“ ist anderthalb Jahre alt. Zwei Türen weiter von ihrem ersten Concept-Store haben Franziska Fuchs und Bente Oelkers mit „Oh Kiddo“ den Raum, um Produkte zu präsentieren, die im Hauptladen immer schon nach mehr Platz geplärrt haben: schöne Dinge, die für Kinder gedacht sind, aber auch Eltern gefallen und der ganzen Familie Spaß machen sollen. Wer Bedarfsartikel sucht, ist hier falsch: Windeln, Flaschen oder Kinderwagen gibt es nicht. Wenn das Laufrad allerdings wie eine Vespa aussehen soll oder das Essgeschirr wie ein minimalistisch gestalteter Tierkopf, dann findet man hier Praktisches. Bücher und Spielsachen jeder Art werden geboten sowie Kleidung. Das Angebot ändert sich ständig. Hier werden Menschen fündig, die hübsche Geschenke für Kind und / oder Eltern suchen oder die sich und ihrem Nachwuchs einfach mal was gönnen wollen. Wer möchte, kann bei „Oh Kiddo“ eine Wunschliste anlegen, zur Orientierung für werdende Paten- oder Großeltern. Was sich mittlerweile schon herumgesprochen hat ist, dass „Oh Kiddo“ im Frühjahr und Herbst zu einem Garagenflohmarkt einlädt.

Pitti (Ballplatz)

„Pitti“ ist der Name eines florentinischen Kaufmanns und dessen Palastes. Heute finden viele der großen Mode-Messen in Florenz statt, beispielsweise auch die „Pitti Bimbo“ für Kindermode. Dort sind Manuela Schauermann-Trapp und Samantha Wolany zugegen und beäugen die neusten Trends der Kindermode. Zwei, drei Messen pro Saison werden besucht, um den Mainzern „eine modische Alternative“ an Kleidung, Schuhen und Accessoires zu bieten. Besonders wichtig: Schnitte und „Fittings“ für gut und passend gekleidete Kids. „Pitti“ existiert seit 1985 und ist alle zehn Jahre umgezogen, was Schauermann- Trapp immer als Chance betrachtet hat, sich ein Stück anders zu erfinden. Das aktuelle Geschäft am Ballplatz setzt den Fokus stärker auf Teenager. Die Babymode ist sozusagen geschrumpft. Ein Spezialgebiet von „Pitti“ ist Festtagskleidung: Wer den Nachwuchs für die nächste Hochzeit oder die Kommunion ausstaffieren möchte, hat hier eine große Auswahl. Zweimal im Jahr wird ein Lagerverkauf im Hinterhof veranstaltet und sporadisch gibt es andere Events wie Lesungen oder vielleicht sogar diesen Herbst eine Modenschau.

Zimtzicke (Zahlbach)

Kindersachen? Ja, auch. Aber vor allem gibt es hier besondere Mamasachen! Stefanie Neger hat die „Zimtzicke“ 2011 eröffnet und seitdem findet man gegenüber vom Hauptfriedhof alles, was das modebewusste Schwangeren- und Stillendenherz begehrt. Insbesondere an Festtagskleidung gibt es hier eine große Auswahl. Wer also gedenkt mit Babybauch zu heiraten oder als stillende Mutter zum Familienfest eingeladen ist, kann hier ausgiebig stöbern. Auch Frauen, die trotz Kugel für Arbeitgeber und Kunden einem bestimmten Business- Dresscode entsprechen müssen, sind bei der „Zimtzicke“ an der richtigen Adresse. Still-BHs und spezielle Bademode gibt es ebenfalls im Sortiment. Neben Ausstattung und Accessoires für die Mutter hat es in der Zimtzicke auch Kleidung und Spielsachen für die Kleinsten. Ebenfalls dazu gehört der benachbarte Kursraum, in dem Yoga unterrichtet wird – übrigens auch für Männer.

Second Hand

Wer nicht alles neu kaufen kann oder will, greift bei Kindersachen gerne auf Second-Hand-Ware zurück. Schließlich dauert es einige Jahre, bis Kinder ihre Klamotten passend in die nächste Saison tragen können. Umgekehrt sucht man ab einem gewissen Punkt Möglichkeiten, all die Kisten los zu werden, die voller Dinge sind, die zu klein geworden, aber doch zu schade zum Wegwerfen sind. Viele Kitas und Gemeinden, aber auch der AStA oder unabhängige Vereine organisieren Kindersachenbasare. In einigen Ortsteilen finden pro Saison bis zu fünf Basare statt. Hier kann man entweder besonders günstige Sachen finden, die getrost auf dem Spielplatz zerfetzt werden dürfen oder aber wahre Schätze, die nur für den Vorbesitzer nicht als solche zu erkennen waren. Oft hat es frühere Einlassmöglichkeiten für Schwangere und die Standgebühren sind verglichen mit anderen Flohmärkten gering. www.kindersachenbasar.net

La Culla (Gonsenheim)

„La Culla“ bietet alles rund um das Thema (gesunde) Mobilität mit Kindern: unter anderem Kinderwagen, Autositze und Matratzen. Einzigartig ist die hauseigene Werkstatt: Hier werden Prototypen für die (Kinderwagen-) Industrie entwickelt und individuelle Anpassungen für Kinderwagen vorgenommen.

Nesthäkchen (Bretzenheim)
Leider gibt es das Nesthäkchen seit dem 01.07.2018 nicht mehr.
Wer die Basar-Saison verpasst hat, kann bei Petra Lüdeking dienstags, mittwochs oder donnerstags vorbeischauen oder einen Termin vereinbaren. Hier findet man gebrauchte, aber gepflegte Kinderkleidung und Spielsachen. Auf Kommission wird man seine Sachen hier auch los. www.nesthaekchen-mainz.de

Kleiderstübchen (Neustadt)

Der Kinderschutzbund Mainz organisiert im Rahmen seines Eltern- Kind-Kompetenzzentrums „El KiKo – international“ ein umfangreiches Programm für Familien. Parallel zum „Eltern-Kind-Café“ hat Dienstagnachmittag das „Kleiderstübchen“ in der Leibnizstraße geöffnet. Wer Baby- und Kleinkindbedarf spenden will oder sich ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich hier melden: el-kiko@ kinderschutzbund-mainz.de.

Aus die Maus

Klar kriegt man schicke Klamotten bei „Buchstabe&Buchstabe“, sogar manchmal aus Bio-Baumwolle. Klar, gibt es im Schuhgeschäft für Erwachsene auch passende Kinderschuhe, vielleicht sogar welche ohne Glitzer-Blümchen oder Neon-Autos. Manchmal möchte man aber vielleicht einfach mit Experten sprechen, wenn man das Gefühl hat, dass der Glitzerschuh doch drückt, oder der Kinderwagen unpraktisch ist. Oder weil man nicht mehr guten Gewissens einschlafen kann, weil man weiß, dass man mit Wegwerfwindeln eine Tonne Sondermüll pro Kind produziert. Menschen sind verschieden, Kinder sind verschieden, Probleme sind verschieden und eben auch Lösungen sind verschieden. Die Mainzer Einzelhändler, die sich mit Kindersachen ihre Brötchen verdienen, sind unterschiedlich. Und genau deshalb vertragen die Konzepte sich auch gut auf kleinem Raum: Jeder hat sein Spezialgebiet und man kann getrost dort hingehen, wo kompetent beratend geholfen wird.

Text Ulrike Melsbach Fotos Jonas Otte

2 responses to “Der große Test: Die besten Kindergeschäfte in Mainz

  1. Wie kommt es, dass „Wirth Der Kinderladen“ am Münsterplatz nicht erwähnt wird? Kaum eine Stadt in Deutschland besitzt ein Kinderkaufhaus. Seit Generationen und familiengeführt.
    Ferner würde ich noch „Tofino Kinderschuhe“ in Gonsenheim erwähnen.

  2. Leider gibt es das Nesthäkchen seit dem 01.07.2018 nicht mehr. Können Sie das bitte in Ihrer Web Site vermerken?
    Vielen Dank!

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