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Das sensor 2×5 Interview mit: Katharina Bahne (Wirtschaftsförderung-Mainz)

Katharina Bahne ist in der Wirtschaftsförderung der Stadt Mainz für die Bereiche Gründungsservices und Kreativwirtschaft zuständig. Welche Start-ups am kommen sind und welche spannenden Projekte es (in Kürze) gibt, beantwortet sie in diesem Interview.

Beruf

Kannst du uns etwas über deine Tätigkeit erzählen?
Ich arbeite gemeinsam mit meiner Kollegin Sarah Betzel-Göb im Bereich Gründungsservice. Wir unterstützen und vernetzen Gründer durch individuelle Beratungsgespräche, aber auch durch Veranstaltungen und Angebote. Dazu gehören Netzwerkformate, aber auch Wissenstransfer, und wir kooperieren mit verschiedenen Institutionen wie dem Gutenberg Digital Hub, der IHK, HWK oder auch der ISB und vielen weiteren Partnern. Darüber hinaus bin ich auch Ansprechpartnerin für die Kreativwirtschaft und kooperiere da z.B. mit dem Designforum RLP und der Hochschule Mainz.

Werden auch Events geplant?
Ein Highlight ist unser Pitch-Event, das Mainzer Gründergrillen. Dann das monatliche Gründungsfrühstück gemeinsam mit der IHK. Zudem gibt es im November die Mainzer Gründungswoche. Dieses Format liefert innerhalb einer Woche Gründungsinput für Gründungsinteressierte und Fortgeschrittene. Die Mainzer Gründungswoche wird von der Stadt, der IHK sowie der ISB initiiert.

Wie arbeitest du mit anderen Institutionen zusammen, die sich mit Existenzgründungen befassen?
Eigentlich sind alle Institutionen vernetzt und arbeiten zusammen. Alle können weiterhelfen und wir vermitteln uns die Kontakte auch untereinander und kooperieren. Ziel ist es, die Gründenden bestmöglich zu beraten und ihnen nötige Informationen zu vermitteln. Unsere Aufgabe in der Wirtschaftsförderung ist es, Gründer zu unterstützen und sie an die richtigen Ansprechpartner weiterzuleiten. Wir vermitteln auch an andere Institutionen und stellen Kontakte her. Darüber hinaus helfen wir bei der Suche nach geeigneten Flächen und Räumlichkeiten, oder Förderungen.

Wie schätzt du die Gründungs- und Start-up-Szene in Mainz im Vergleich zu anderen Städten ein?
Im Vergleich zu größeren Städten wie Berlin ist die Szene in Mainz kleiner, aber umso besser vernetzt und sehr lebendig. Es gibt in Mainz viele Veranstaltungen und Möglichkeiten zum Austausch. Und wir sind auch überregional gut vernetzt, etwa im Rhein-Main-Gebiet.

Gibt es besondere Veranstaltungen oder Programme, die du hervorheben möchtest?
Ja, die Mainzer Gründungswoche ist auf jeden Fall hervorzuheben. Sie bietet im November eine Woche lang umfassende Angebote, von Workshops über Netzwerkveranstaltungen bis zu Pitch-Events. Ein weiteres Highlight in diesem Jahr ist der Deutsche Business Angels Tag, der an die Gründungswoche mit drei Kongresstagen ein großes Programm in Mainz bietet, bei dem etwa 700 Personen und 200 Aussteller erwartet werden.

Mensch

Wie bist du persönlich in die Gründungs- und Kreativwirtschaft eingestiegen?
Als ich 2010 in Mainz den interdisziplinären Master-Studiengang „Kommunikation im Raum“ begonnen habe, war das der perfekte Mix aus Architektur und Design. Direkt nach dem Studium bin ich in einer Kreativagentur in Frankfurt eingestiegen, wo ich an großen Projekten wie Messeständen für Mercedes-Benz beteiligt war. Außerdem habe ich in der Neustadt den Schrebergarten mitgestaltet und eine Zeit lang den LIEBS Store geleitet. Dann bin ich zurück in die akademische Welt gegangen, um wissenschaftliche Assistentin in der Fachrichtung Innenarchitektur an der Hochschule Mainz zu werden. Dort habe ich meine Erfahrungen direkt an die Studierenden weitergegeben. Und zuletzt war ich im Institut für Unternehmerisches Handeln an der Hochschule noch am Forschungsprojekt „Creative Startup Navigator“ beteiligt.

Du hattest dich aber auch selbstständig gemacht?
Ja, in Teilzeit. Meine beiden Mitgründer habe ich beim Tischtennisrundlauf kennengelernt. Wir entwickelten die Vision für „Kamora“ und haben Weinschorlen und Spirituosen kreiert. 2019 kam unsere erste Bio-Weinschorle „REINSCHORLE“ aus speziellen, reinen Rebsorten auf den Markt. Später haben wir unser Sortiment um einen Haselnusslikör erweitert und 2021 den Bar-Container „ZUR SCHORLE“ im Zollhafen eröffnet, neben „Zum Schorsch“. Das war ein wunderschöner Ort für Kultur, Konzerte, Partys und Tischtennis. Der Container hat aktuell keinen neuen Stellplatz, trotzdem läuft bei meinen Partnern das Geschäft mit den Getränken weiter. Seit ich letztes Jahr angefangen habe, für die Stadt zu arbeiten, bin ich jedoch nicht mehr in das Projekt involviert.

Welche Hobbys und Interessen verfolgst du noch so?
Neben meinem Job spiele ich gerne Klavier, bin leidenschaftliche Tischtennisspielerin und habe kürzlich Longboard fahren und Töpfern ausprobiert. Momentan nehme ich an einem Improvisationstheater-Kurs teil und mache Outdoor-Zirkeltraining. Ich mag es, neue Dinge auszuprobieren und mich ständig weiterzuentwickeln. Ich liebe Pflanzen und bin oft zum Wandern in der Natur.

Wie empfindest du das Leben in Mainz? Welche Vorzüge und Herausforderungen siehst du in der Stadt?
Mainz ist eine Stadt, die viel bietet. Die kreative Szene hier ist lebendig, und es gibt immer wieder neue Cafés und kulturelle Veranstaltungen. Die Menschen sind freundlich und aufgeschlossen, was das Leben angenehm macht. Mainz hat eine Art, sich immer wieder neu zu erfinden, und es gibt viele Initiativen. Persönlich würde ich mich freuen, wenn wir noch mehr Zentren für Start-ups, Kreative, Musik und Subkultur erhalten.

Welche kulturellen Aktivitäten liebst du besonders? Gibt es Musikrichtungen oder Veranstaltungen, die dir am Herzen liegen?
Ich bin kulturell sehr aktiv. Ich gehe gerne zu Konzerten, egal ob Hip-Hop, Rock oder auch elektronische Musik. Auch klassische Musik und z.B. Ballett (tanzmainz) mag ich sehr gerne. Ich genieße es auch, neue Festivals zu entdecken und Veranstaltungen zu besuchen. Musik und Kunst sind für mich wichtige Quellen der Inspiration, und Konzerte und Ausstellungen bringen sowieso immer Freude.

Interview: David Gutsche
Foto: Jana Kay

1 response to “Das sensor 2×5 Interview mit: Katharina Bahne (Wirtschaftsförderung-Mainz)

  1. Schönes Interview! Ich habe immer gute Erfahrungen mit der Wirtschaftsförderung gemacht (Veranstaltungen, Tipps/Beratungen, Netzwerke).

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