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Kulturverein Peng will in die Neutorschule ziehen


Auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten hat der Kulturverein Peng jetzt seine Fühler nach der Neutorschule am Cinestar ausgestreckt. Der leerstehende Gebäudekomplex in der Mainzer Altstadt sollte eigentlich für das neue Archäologische Zentrum abgerissen werden. Dort ansässige Vereine wurden daher vor mehreren Monaten „vor die Tür gesetzt“ und umquartiert, unterm anderen das Literaturbüro und die Mainzer Volksbühne. Allerdings ist seitdem baulich nichts mit der Neutorschule passiert und sie liegt im Grunde ungenutzt brach. Einzig der Bauernverein nutzt noch einen Raum der Schule und im vergangen November gab Filmz – das Festival des deutschen Films in mehreren Räumen der Schule einen festlichen „Empfang“. Derzeit ist es also weiterhin offen, ob und wie die Schule bis zu einer definitiven Entscheidung genutzt werden kann.

Peng muss seine Räume in der Rheinallee bis Ende Januar verlassen und hat bislang noch keinen adäquaten Ersatz gefunden. Die Objekte, die man bislang in Augenschein genommen habe, seien entweder zu teuer oder wegen der Anwohner für die Bedürfnisse des Kulturvereins nicht geeignet, sagt Peng-Sprecher Christoph Joecker. Andreas Fitza, 1. Vorsitzender ergänzt: „Momentan ist die Neutorschule unsere letzte Möglichkeit. Wir würden mit den Räumen verantwortungsvoll umgehen.“ Zwar wäre es laut Altstadt Ortsvorsteherin Brede-Hoffmann (SPD) ein „Treppenwitz“, wenn nach dem „Auszug“ der ehemaligen Vereine wieder neue rein kommen, aber grundsätzlich steht sie und weite Teile der SPD einer Zwischennutzung für kulturelle Zwecke positiv gegenüber.

Stadtsprecher nennt Gedankenspiele „widersinnig“

Nach Informationen der Allgemeinen Zeitung sei das Gebäude baurechtlich abgemeldet und komplett entmietet, sagte Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr. Alle Versorgungsleitungen wurden gekappt, es gebe weder Strom, Wasser noch Heizung oder Toiletten. „Es wäre widersinnig, wenn man ehemalige Nutzer wie das Literaturbüro oder die Mainzer Volksbühne wegen Sicherheitsbedenken vor die Tür bete, und dann neue Mieter reinsetzte“. Der Kulturverein sei in dieser Angelegenheit mit der Stadt auch noch nicht in Kontakt getreten heißt es weiter.
Dieser Aussage widersprach Brede-Hoffmann heute auf dem Neujahrsempfang der SPD-Altstadt im Kulturclub schon schön zusammen mit Oberbürgermeister-Kandidat Michael Ebling und Hendrik Hering, ehem. Wirtschaftsminister RLP, jetzt Fraktionsvorsitzender SPD-Landtagsfraktion: Sämtliche Versorgungsleitungen seien noch instand. Nur sehr geringe Teile der Neutorschule seien sicherheitstechnisch nicht nutzbar. Einer kulturellen (Zwischen)Nutzung im Sinne von Peng stehe nichts entgegen. Ihre Aussage wurde vom Bauernverein untermauert, der die Neutorschule noch nutzt: „Alle Versorgungsleitungen sind intakt. Wir haben Wasser, Heizung, Strom und die Toiletten funktionieren auch.“
Auch Peng Vorsitzender Andreas Fitza sagt: „Gespräche über die Neutorschule haben mit Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte (FDP) stattgefunden. Es kam jedoch bisher zu keinem Ergebnis.“ Sollte sich die Hoffnung Neutorschule zerschlagen, so Andreas Fitza, wanderten die Peng-Bestände in ein Lager und der Verein müsste seine Aktivitäten einstellen. Nun ruhen also alle Hoffnungen auf Konstanze Jutzi (FDP), Amtsleiterin Amt für Wirtschaft und Liegenschaften und Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte (FDP), die Räume für eine Zwischennutzung freizugeben.