Das Startup mit Sitz im mittelhessischen Dillenburg öffnet zum 14.12. mehrere Testcenter in Hessen. Frankfurt, Herborn und Wiesbaden machen den Anfang, Marburg, Gießen und Darmstadt folgen. Außerhalb Hessens öffnen am kommenden Montag noch Mainz und Stuttgart sowie Karlsruhe. Mit diesem Angebot sollen die aktuell knappen Testkapazitäten entlastet werden. Mit dem Standort in Mainz möchte man den Bürgern der Stadt unter dem Motto #saverchristmas die Möglichkeit bieten, sich vor Weihnachten und den anstehenden Feiertagen testen zu lassen.
Das Testergebnis ist ca. 15 Minuten nach dem Abstrich online abrufbar. Ein Termin kann online gebucht werden und kostet ab 34,99€. Ziel sei es auch Kooperationen mit Firmen aufzubauen, um Gruppentests anzubieten und den Firmen so bei einem eventuell positiven Fall in der Belegschaft Planungssicherheit für die darauf folgenden Tage geben zu können.
Die Tests können online unter https://15minutentest.de in verschiedenen Slots gebucht werden, wodurch sich vor Ort keine Warteschlangen bilden werden. Die täglichen Öffnungszeiten lassen sich ebenfalls online abrufen.
Die zu testende Person erscheint zu ihrem gebuchten Termin, die Tickets werden (nach einer Identitätskontrolle) kontaktlos gescannt und der Test wird unmittelbar durchgeführt. Die getestete Person wird per Mail informiert und kann ihr Ergebnis online einsehen. Im Falle eines positiven Befundes wird das zuständige Gesundheitsamt informiert.
Bei dem verwendeten Schnelltest handelt es sich um einen sogenannten Covid-19 Antigentest zum qualitativen Nachweis einer akuten SARS-CoV-2 Infektion. Der Test prüft auf Proteinfragmente des Virus und damit auf dessen direktes, physisches Vorhandensein im Körper. Er wird mit Hilfe eines Abstrichs aus dem Mund- oder Nasenrachenraum durchgeführt. Durch eine Sensitivität von 98,50% ist der Test BfArM-gelistet (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) und somit erstattungsfähig.
Ok. Sensitivität = 98,50% (Beeindruckend hocher Wert und dann noch auf 2 Stellen nach dem Komma angegeben!, Eine Wunderwaffe? Null-Risiko?)
Heißt also, dass bei vorliegenen einer Infizierung der Test mit einer Wahrscheinlichkeit von 98,50% korrekt anschlägt (Richtig-Positiv-Rate). Aber, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine Infizierung vorliegt und der Test nicht anschlägt = „Verschlafener Alarm“ (Falsch-Negativ-Rate)? (–> Wikipedia )
Mir scheint, es wird immer nur die Schokoladenseite eines Tests\eines Medikaments}einer Untersuchungsmethode von den Produzenten veröffentlicht und die Qualitätspresse plappert es nur nach. Nach meinem statistischen Sachverstand gehören immer beide Wahrscheinlichkeiten genannt, damit der Verbarucher sich ein vollständiges Bild machen kann.
Auskunft von der Website:
„Der von uns verwendete Test ist beim BfArM zugelassen. Laut Hersteller weist der Antigen-Test eine klinischen Sensitivität von 98,5% und eine klinische Spezifität von 100% auf. Die Sensitivität zeigt an, ob alle Kranken auch als Kranke erkannt werden. Die Spezifität gibt an, ob alle gesunden, getesteten Menschen auch als Gesunde erkannt werden. Zu beachten ist allerdings, dass die Antigen-Konzentration im Verlauf der Erkrankung schwanken kann und unter die Nachweisgrenze des Antigen-Tests fallen kann. Eine mögliche Infektion kann aufgrund negativer Testergebnisse daher nicht vollständig ausgeschlossen werden.“ (https://15minutentest.de/mainz/ > FAQ)
„Heißt also, dass bei vorliegenen einer Infizierung der Test mit einer Wahrscheinlichkeit von 98,50% korrekt anschlägt (Richtig-Positiv-Rate). Aber, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine Infizierung vorliegt und der Test nicht anschlägt = „Verschlafener Alarm“ (Falsch-Negativ-Rate)? (–> Wikipedia )“
Die falsch-negativen sind die Tests, die, trotz vorhandener Infektion, ein negatives Ergebnis haben.
Die Wahrscheinlichkeit eines falsch-negativen Testes (angenommen, die getestete Person ist infiziert) liegt somit bei 1 – 0.985 = 0.015 = 1.5%.
In anderen Worten: ein Infizierter hat eine Chance von 1.5%, dass er trotz Infektion ein negatives Testergebnis bekommt.
Zieht man nun noch eine Corona-Prävalenz von 1000 in 100,000 Personen in Betracht (offizieller Stand liegt in Mainz derzeit bei 167,1 von 100,000 laut RKI), also eine Prävalenz von 1%, reduziert sich die Chance auf ein falsch-negatives Testergebnis bei einer Testsensitivität von 98,5% auf etwa 1:6500.
Sprich: wenn man symptomfrei ist und ein negatives Testergebnis in diesem Test bekommt liegt die Wahrscheinlichkeit, dass man in diesem Moment tatsächlich negativ ist, bei weit über 99,9%.
Das wie gesagt unter Annahme, dass die angegebene Testsensitivität von 98,5% korrekt ist und 1000/100,000 Menschen Corona haben.
Natürlich befreit einen ein negatives Testergebnis nicht von Schutzmaßnahmen, da man sich ja trotzdem jederzeit anstecken kann. Außerdem gibt es natürlich andere Faktoren, die eine Infektionswahrscheinlichkeit vergrößern oder verringern. Die o.g. Prävalenz ist nur zur statistischen Erläuterung.