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Corona: Straftaten auf Langzeitminimum

Fallzahlen nach Delikten PP Mainz 2020

Im Jahr 2020 erfasste das PP Mainz 46.140 Straftaten in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), 5,1 % weniger als im Vorjahr (-2.588 Fälle). Damit liegt die Zahl der Straftaten auf einem Langzeitminimum. Im Zuständigkeitsgebiet des PP Mainz leben über 800.000 Einwohner, es umfasst die Landeshauptstadt Mainz, die Stadt Worms, die Landkreise Alzey-Worms, Mainz-Bingen und Bad Kreuznach, Teile des Donnersbergkreises und des Landkreises Birkenfeld.

Die Häufigkeitszahl (Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner) reduzierte sich auf 5.491 (Verbesserung um 5,4 %). Die Aufklärungsquote stieg auf 64,2 %. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie lassen direkte Vergleiche zum Vorjahr nur bedingt zu. Im Berichtszeitraum 2020 lagen in den einzelnen Straftatenobergruppen, mit Ausnahme der Tötungsdelikte, Sexualdelikte und sonstiger Straftatbestände, Rückgänge vor. Im Bereich der Tötungsdelikte erfolgte im Jahr 2020 ein Anstieg auf 14 Fälle. Im Langzeitvergleich sind temporäre Schwankungen feststellbar. Die Fallanzahl setzt sich aus 11 Fällen aus dem Bereich des Totschlags und 3 Fällen aus dem Bereich der fahrlässigen Tötung zusammen. Morddelikte wurden im Kalenderjahr 2020 nicht bekannt. Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung erreichten im PP Mainz in 2020 erneut einen Höchstwert mit 812 Fällen. Zurückliegende Gesetzesänderungen erschweren Vergleiche zu den Vorjahren. Die Zunahme betrifft vornehmlich die Straftaten Verbreitung, Erwerb, Besitz oder Herstellung von Kinderpornographie und ist mehrheitlich auf den signifikanten Anstieg der sogenannten NCMEC -Verfahren zurückzuführen.

Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit wie Körperverletzungsdelikte gingen um 6,4 % auf 7.425 zurück. Diebstahlsdelikte ohne erschwerende Umstände wie bspw. Ladendiebstahl verzeichnen einen erheblichen Rückgang um 11,3 % auf 8.022 Fälle. Diebstahlsdelikte unter erschwerenden Umständen erfuhren einen Rückgang um 7,6 % auf 4.460 Fälle. Die darunter zu subsummierenden Wohnungseinbruchsdiebstähle sanken im Jahr 2020 erneut um 18,3 % auf das Langzeitminimum von 517 Fällen. Im Vergleich zum Langzeithöchstwert aus dem Jahr 2015 mit 1.595 Fällen ist damit ein Rückgang von 67,6 % zu verzeichnen. Vermögens- und Fälschungsdelikte sanken im Betrachtungszeitraum um 7,3 % auf 9.265 Fälle. Ein Großteil dieser Fälle entfällt auf Betrugsdelikte. Erhebliche Veränderungen wurden beispielsweise im Bereich um Subventionsbetrug (+225 %), Computerbetrug mit unbaren Zahlungsmittel (+111,5 %) und Geld- und Wertzeichenfälschung (+135,3 %) festgestellt. Sonstige Straftatbestände stiegen im Jahr 2020 um 4,7 % auf 11.162 Fälle an. Hierunter sind beispielsweise Sachbeschädigungen oder Beleidigungen zu subsummieren. Diese Rückgänge im Bereich der Rohheits- und Diebstahlsdelikte lassen sich neben der verstärkten polizeilichen Präventionsarbeit insbesondere auf die im Zuge der Corona-Pandemie erfolgten Einschränkungen des gesellschaftlichen Zusammenlebens zurückzuführen. Die Tatgelegenheitsstruktur hat sich mit Pandemiebekämpfungsmaßnahmen wie Einschränkungen in der Gastronomie, Einkaufsmöglichkeiten, Absagen von Veranstaltungen in Sport und Brauchtum und der gleichzeitigen Erhöhung der Präsenzzeiten in den Wohnungen (Home-Office) zu Ungunsten der Täter verändert.

Den ausführlichen Jahresbericht zur PKS 2020 des Polizeipräsidiums Mainz sowie der Vorjahre finden Sie als Download auf der Webseite der Polizei Rheinland-Pfalz unter Service/Statistiken. Kriminalstatistik | Polizei | Willkommen in Rheinland-Pfalz (rlp.de)