Die Planungen zur Citybahn schreiten voran. Ein neuer Straßenbahnarm soll künftig die Landeshauptstädte Mainz und Wiesbaden über die Theodor-Heuss-Brücke verbinden. In vier geplanten Dialogworkshops wird nun über die Streckenführung in der Mainzer Innenstadt beraten – gemeinsam mit Anwohner*innen und Vertreter*innen verschiedener Interessengruppen.
Für die Umsetzung der Workshops wurde die Kommunikationsagentur BCC beauftragt, die sich auf Partizipationsprozesse spezialisiert hat. „Die Straßenbahn ist das Rückgrat des Verkehrs der Zukunft“, sagt Eva Kreienkamp, Geschäftsführerin der Citybahn GmbH. Besonders angesichts des steigenden Verkehrsaufkommens der Metropolregion Mainz-Wiesbaden gelte es, intelligente neue Routen zu entwerfen. Das gehe jedoch nicht ohne eine konstruktive Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Interessen und Sichtweisen aller Betroffenen. In Mainz stehen momentan drei Trassen zur Auswahl, um die Citybahn von der Theodor-Heuss-Brücke zum Hauptbahnhof zu leiten: Über die Kaiserstraße, die Große Bleiche oder über Quintinsstraße, Gutenbergplatz und Ludwigsstraße. SPD und Grüne haben sich bisher für die Variante Große Bleiche ausgesprochen, die CDU für die Ludwigsstraße.
Bei den Workshops werden nun zusätzlich Vertreter aus Einzelhandel, Gastronomie, Kultur sowie ausgewählte Anwohner der jeweiligen Straßen mit ins Boot geholt. Jeweils am 4. Und 18. September, am 23. Oktober und am 20. November trifft sich die etwa 30-köpfige Gruppe im neu eingerichteten Informationszentrum der Mainzer Mobilität „Babbel Mit“ am Schillerplatz. Der erste Termin diene dabei zum Kennenlernen und Etablieren einer gemeinsamen Wissensbasis. Am zweiten Terminwerden Kriterien und Erfolgsfaktoren der jeweiligen Streckenoptionen ermittelt, um die Pläne zu konkretisieren. Im Oktober soll dann nach Möglichkeit bereits eine oder zwei der Optionen ausgeschlossen werden um am vierten und letzten Termin ein gemeinsames Ergebnis zu präsentieren. Nach jedem Termin werden die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt – auf www.citybahn-verbindet.de sowie im Babbel Mit, das von Dienstag bis Samstag geöffnet hat. „Wir wollen die Leute direkt mit einbeziehen“, betont Uwe Hiltmann, der als Prokurist bereits bei der Mainzelbahn federführend für die Bürgerbeteiligung zuständig war. Damit solle verhindert werden, „blinde Flecken“ bei der Planung zu übersehen. Letztendlich soll unter Einbeziehung möglichst vieler Gesichtspunkte die optimale Streckenführung ermittelt und so als Empfehlung an den Stadtrat gegeben werden.
Die genaue Teilnehmerliste der Workshops wurde noch nicht bekanntgegeben. Schließlich sind auch noch Plätze offen. Die Citybahn GmbH ruft Anwohner*innen der möglichen Streckenführung dazu auf, sich auf einen Platz im Workshop zu bewerben. Zu jedem der drei potenziellen neuen Strecken werden dann zwei Teilnehmer*innen ausgelost. Wer sich bewirbt, sollte an allen vier Terminen zwischen 18 und 21.30 Uhr Zeit haben und eigene Impulse zum Thema mitbringen.