Die BI Ludwigsstraße ist wie erwartet nicht zufrieden mit dem Architekturentwurf zur Ludwigsstraße und fordert eine Verschiebung der Stadtrats-Entscheidung. Sie stellt zudem die Regelkonformität des Wettbewerbs infrage. Weder der Stadtrat noch die Mainzer Bevölkerung seien in der Lage, sich allein aufgrund der ausgehängten Poster ein auch nur annähernd realistisches Bild von den Wettbewerbsergebnissen und ihrer möglichen Auswirkungen für die Innenstadt zu machen. Auch die von der Stadt Mainz ins Internet gestellten Unterlagen seien nur begrenzt hilfreich, da sie die Modelle und Protokolle nicht ersetzen können und ohnehin nur solchen Mainzern zugänglich sind, die von dieser Möglichkeit Kenntnis haben und die über einen Internetzugang verfügen.
So heißt es in einem offenen Brief an Baudezernentin Marianne Grosse (SPD). Da die Frist am 15. Juni abläuft, sei eine amtliche Intervention erforderlich. Parallel dazu will die Initiative vorsorglich eine Offenlegung in einer geeigneten öffentliche Präsentation nach Maßgabe von § 11 Transparenzgesetz des Landes Rheinland-Pfalz beantragen.
Mit dem Ergebnis der Preisgerichtssitzung vom Mai zum Wettbewerb Ludwigsstraße sei eine weitere Voraussetzung in Richtung Realisierung für großflächige, hohe Neu- und Erweiterungsbauten und einer Nachverdichtung an der Ludwigsstraße gegeben.
Die Firma Boulevard Lu GmbH und Ko. KG hätte als ‚Auslober‘ des Wettbewerbs in angemessener, allgemein zugänglicher Form die 3-D-Modelle der Wettbewerbsentwürfe mit dem angrenzenden Umfeld der benachbarten Gebäude, und den erläuternden Darstellungen sowie die Protokolle der Preisgerichtssitzung öffentlich präsentieren müssen. Dazu wäre ein öffentliches Gebäude im Zentrum, etwa das Gutenbergmuseum, als Ort, den die Menschen in Mainz kennen, gut geeignet.
Von Modifikationen der Entwürfe sei zudem keine Rede. Damit sei laut BI das gesamte Vorgehen nicht zustimmungsfähig – weder durch den Stadtrat noch durch die Mainzer.
Vor diesem Hintergrund fordert die BI, den Stadtratsbeschluss vom 1. Juli aufzuschieben. Die dramatische, kaum berechenbare Entwicklung in Einzelhandel und Hotellerie würde jeden vorschnellen Schritt zur Umsetzung des Bauvorhabens an der Ludwigsstraße zu einem politischen Blindflug werden lassen, der nicht mehr rückgängig zu machen wäre und für den der Stadtvorstand verantwortlich wäre.