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Bürgerinitiative gegen Mülldeponie im Mainzer Steinbruch

muell
aus der Allgemeinen Zeitung von Maike Henze

Die Bürgerinitiative „Keine Mülldeponie im Mainzer Steinbruch“ geht mit neuem Sprecher Antonio Sommese und Robert Kindl an der Spitze in die Offensive – auch wenn sie ihre Strategie noch nicht offen legen wollen.

„Die BI hat sich in den letzten Wochen verändert, wir haben uns neu organisiert und mächtig die Trommel geschlagen“, sagt Sommese. „Von ehemals zehn Mitstreitern sind wir nun auf über 100 gewachsen.“ Auch wurde die neue BI mit einer Internetseite ausgestattet. Sommese: „Am Donnerstag haben wir uns als BI mit Anwohnern und Unterstützern im Siedlerheim am Großberg getroffen – mit einer Teilnehmerzahl von über 100 Personen haben wir ein deutliches Zeichen gesetzt.“ Vor der Veranstaltung hatte die BI 10 000 Flugblätter über die Tagespost in Hechtsheim, Laubenheim und Weisenau versandt. Persönlich habe man nochmals über 4000 Flyer verteilt.

Die Bürgerversammlung sollte eine Infoveranstaltung sein. „Wir haben gezeigt, dass die Argumente der Stadt zur Notwendigkeit einer DK II Deponie im Mainzer Steinbruch nicht schlüssig sind“, betonte Kindl. Auch sei es für viele Anwesende „befremdlich“ gewesen, in der AZ zu lesen, dass „die Grünen mit der Baulobby offensichtlich gemeinsam Kampagne machen“, bezog sich Kindl auf Äußerungen von Katrin Eder und Daniel Köbler einerseits sowie Bauunternehmer Tim Gemünden andererseits. „Wir fordern die Grünen auf, sich für die Bürger und Natur einzusetzen, und nicht für die wirtschaftlichen Interessen von Baufirmen“, so Kindl.

Zudem lasse die Kommunikation der Stadt zum Thema Bauschuttdeponie zu wünschen übrig. Es sei lange nicht offen kommuniziert worden, dass es neue Pläne für das ursprünglich vorgesehene Naherholungsgebiet im ehemaligen Steinbruch gebe. Daher seien junge Familien mit ihren Kindern erst vor ein paar Jahren in das Neubaugebiet „Am Großberghang“ gezogen, nichts ahnend, „dass nicht mal 30 Meter entfernt eine Mülldeponie mit belastbaren Stoffen entstehen soll“.

Die BI setzt darauf, dass es alternative Lösungen gibt. So könnten Mainzer Baufirmen ihren Müll auf der Wiesbadener Deponie entsorgen. Eine „Kampagne der Grünen“, wonach es eine Deponie in Mainz geben müsse, sei verantwortungslos. „Bei Papierentsorgung und Energieversorgung arbeiten Mainz und Wiesbaden bereits erfolgreich länderübergreifend zusammen – wieso nicht beim Müll? Geht es hier nur um finanzielle Interessen?“, fragt Sommese.