Die ersten Studenten im Rahmen der vor drei Jahren geschlossenen Kooperation zwischen der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie (VWA) und der Fachhochschule Mainz haben ihr Studium erfolgreich beendet. Diese Kooperation ermöglicht es, nach dem Abschluss des berufsbegleitenden betriebswirtschaftlichen Studiums bei der VWA das Studium an der FH fortzusetzen und ebenfalls berufsbegleitend den Grad Bachelor of Arts zu erlangen. Hier gratuliert der Studienleiter der VWA Mainz, Prof. Dr. Jürgen Schröder der Absolventin Kathrin Kloß. Im nachfolgenden Interview berichtet sie von ihren Erfahrungen.
Kathrin Kloß, geboren 1985, absolvierte nach dem Abitur eine Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation bei der Schott AG in Mainz, die sie 2006 abschloss. Seit 2007 arbeitet sie als kaufmännisch/technische Sachbearbeiterin und Disponentin bei einer international tätigen Vertriebsgesellschaft von Armaturen aus geschmiedeten Werkstoffen für die Chemische und Petrochemische Industrie, Öl- und Gasförderung. Gleichzeitig nahm sie ihr Studium bei der VWA Mainz auf. 2010 erlangte sie den Betriebswirt (VWA), 2012 den Grad Bachelor of Arts in Betriebswirtschaftslehre. Foto: Der Studienleiter der VWA Mainz, Prof. Dr. Jürgen Schröder gratuliert der Absolventin Kathrin Kloß.
Frau Kloß, nun haben Sie Ihren Abschluss Bachelor of Arts nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre in der Kooperation zwischen der VWA Mainz und der FH Mainz „in der Tasche“. Herzlichen Glückwunsch zu dem guten Ergebnis. Wie kam es zu Ihrer Entscheidung für ein berufsbegleitendes Studium?
K. K.: Nach meiner Ausbildung und den ersten Erfahrungen im Berufsleben suchte ich eine neue Herausforderung, um meinen Horizont zu erweitern. Da traf es sich gut, dass ich von der VWA per Informationsbroschüre über die Weiterbildungsmöglichkeiten informiert wurde. Das Angebot entsprach genau meinen Vorstellungen, und so habe ich mich für das Studium angemeldet.
Wann haben Sie Ihr BWL-Studium bei der VWA Mainz begonnen und wie ging es weiter?
K. K.: Im September 2007 habe ich bei der VWA Mainz das sechssemestrige Studium zum Betriebswirt (VWA) begonnen. Die Vorlesungen fanden freitags abends und samstags vormittags statt. Nach 3 Semestern haben wir von der Kooperation der VWA mit der FH Mainz und der Möglichkeit erfahren, zusätzlich zum Betriebswirt (VWA) den Grad Bachelor of Arts zu erlangen. Da es sich um eine ganz neue Kooperation handelte, wurden uns Studenten die Abläufe und Aufnahmebedingungen in einer Informationsveranstaltung erklärt. An dieser haben viele Interessierte aus meinem Studiengang teilgenommen.
Im neuen berufsintegrierenden Studiengang (BIS-C) an der FH haben im Wintersemester 2009/2010 schließlich 8 „VWAler“ begonnen.
Welcher zusätzliche Aufwand kam da auf Sie zu?
K. K.: Die meisten von uns mussten einige Klausuren, die wir aus privaten oder beruflichen Gründen nicht mitgeschrieben hatten, nachholen, um die Aufnahmevoraussetzungen zu erfüllen. Außerdem nahmen wir parallel schon an Vorlesungen der FH teil. Und im 6. Semester hatten wir die Abschlussprüfung bei der VWA. Das alles erforderte viel Disziplin und Selbstorganisation. Wir stehen ja alle in einer Vollzeit-Berufstätigkeit, d. h. Vorlesungen, deren Nachbereitung, Vorbereitung auf Klausuren und Prüfungen, Haus- und Praxisarbeiten mussten zusätzlich geleistet werden. Nach dem Abschluss an der VWA hatten wir an der FH dienstags abends und samstags Vorlesungen.
Fiel Ihnen der Umstieg von der VWA zur FH leicht?
K. K.: Die fachlichen Anforderungen waren gut zu bewältigen, durch den Abschluss an der VWA waren wir schon gut vorbereitet. Da wir bei der FH Mainz in ein höheres Semester eingestiegen sind, mussten wir uns die Möglichkeiten der elektronischen Informationsplattformen selbst erarbeiten. Dort findet ein Informationsaustausch sowohl zwischen den Studenten als auch mit den Professoren statt. Es werden Informationen und Unterlagen zu den Vorlesungen bereitgestellt, die Studenten können sich untereinander austauschen und Lerngruppen bilden.
Was hat das Studium bei Ihnen bewirkt?
K. K.: Für mein berufliches Leben hat es jede Menge gebracht: Management-Entscheidungen kann ich jetzt besser nachvollziehen und meinen eigenen Standpunkt besser vertreten. Mein Selbstvertrauen ist gewachsen. Durch das im Studium erworbene Wissen kann ich außerdem Wirtschaftsnachrichten richtig interpretieren, politische Entscheidungen besser nachvollziehen und mir zu vielem eine fundierte Meinung bilden.
Wie bewertet Ihr Arbeitgeber Ihren Einsatz und Ihren Bachelor-Abschluss?
K. K.: Meine Vorgesetzten haben mir sehr viel Anerkennung und Respekt für das Durchhaltevermögen während des Studiums entgegen gebracht. Mein Ansehen bei Vorgesetzten und Kollegen ist gewachsen. Mit dem Abschluss wurde auch erkannt, was in mir steckt. Dies eröffnet mir neue Möglichkeiten in meinem Wirkungskreis.
Welche Tipps haben Sie für Studenten der folgenden Jahrgänge?
K. K.: Diese Art von Studium erfordert große Disziplin, viel Fleiß und Anstrengung, auch Verzicht im Privatleben und Akzeptanz des Partners. Die große Herausforderung besteht darin, alles unter einen Hut zu bekommen. Aber man wird auch reich belohnt.
Wichtig sind der regelmäßige Besuch der Vorlesungen und eine gute Vorbereitung auf die Klausuren. Sobald es dann auf die Bachelor-Arbeit zugeht, sollte man sich im Vorfeld schon ein Thema und einen Professor, der die Arbeit betreut, gesucht haben. Es ist hilfreich, sich frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigen, da auch viel Literatur gelesen und ausgewertet werden muss, bevor man mit dem Schreiben beginnen kann.
Außerdem sollte man frühzeitig seine Englischkenntnisse auf das von der FH geforderte Niveau bringen.
Hat es sich für Sie gelohnt? Würden Sie sich wieder für diesen Weg entscheiden?
K. K.: Nach insgesamt 9 Semestern berufsbegleitenden Studiums war das Ziel – der Bachelor of Arts in Betriebswirtschaft – erreicht. Und das Schöne ist, dass man an der FH Mainz, sofern man ein Gesamtergebnis von besser als 2,5 erreicht hat, auch noch ein Masterstudium anschließen kann.
Da es sich für mich gelohnt hat, würde ich diesen Schritt immer wieder tun.
Ich kann nur jedem empfehlen, diese Möglichkeit der Weiterbildung wahrzunehmen.
Die Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie in Mainz ist eine als gemeinnützig anerkannte, unabhängige Einrichtung der beruflichen Erwachsenenbildung und Mitglied in einem Verbund von über 110 Akademien im gesamten Bundesgebiet. Träger der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Mainz sind u. a. das Land Rheinland Pfalz, die Stadt Mainz, die Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer für Rheinhessen. Das Angebot umfasst hochschulmäßige berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengänge von 6 Semestern Dauer, die mit den Graden Betriebswirt (VWA) bzw. Informatik-Betriebswirt (VWA) abschließen.