Der von Dienstagfrüh an geplante neuerliche Lokführerstreik bei der Deutschen Bahn wird Pendler vor allem in Rhein-Main wieder Nerven kosten.
Die Deutsche Bahn will auch während der von der Gewerkschaft der Lokführer angekündigten Arbeitsniederlegung Züge fahren lassen. Sie arbeitet nach eigenen Angaben an Ersatzfahrplänen, die unter www.Bahn.de ins Internet gestellt werden sollen. Laut Bahn sollen mindestens ein Drittel der Fernzüge weiter verkehren, im Nahverkehr je nach Region 15 bis 60 Prozent. Außerdem bietet die Bahn kostenlose Auskünfte an unter der Service-Telefonnummer: 0800 099 66 33.
Die Deutsche Bahn werde alles unternehmen, um die Auswirkungen für ihre Kunden so gering wie möglich zu halten, heißt es auf den Internetseiten der Bahn. Dennoch müsse mit starken Beeinträchtigungen gerechnet werden. Wie viele Züge fahren werden, sei noch nicht vorhersagbar, sagte ein Bahnsprecher am Montagmorgen.
Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) wies auf seiner Internetseite darauf hin, dass wegen des Streiks voraussichtlich „in größerem Maße“ Regionalzüge und S-Bahnen in der Region betroffen seien. , Zwei Linien – die S7 und die S9 – entfallen komplett. Beim Streik im April waren im Fernverkehr zwei von drei Zügen und im Regionalverkehr etwa jeder zweite Zug ausgefallen. Die normalerweise eng getakteten S-Bahnen im Rhein-Main-Gebiet fuhren nur ein Mal pro Stunde. Die erneuten Streiks im Personenverkehr sollen am Dienstag ab 2 Uhr beginnen und bis Sonntagvormittag dauern.
Transregio und Vlexx werden regulär fahren
Die Privatbahnen werden indes regulär fahren – etwa Transregio, das die Mittelrheinbahn zwischen Köln und Mainz betreibt. Wegen abgestellter Züge der Deutschen Bahn könne es dennoch zu Einschränkungen im Betriebsablauf kommen. Es werde mit mehr Fahrgästen als sonst gerechnet, sagte Sprecher Maik Seete. „Die letzten Streiks haben aber gezeigt, dass wir mit unseren Zugkapazitäten ganz gut auskommen.“ Zusätzliche Fahrten seien nicht möglich, da an normalen Werktagen schon der gesamte verfügbare Fuhrpark unterwegs sei.
Auf der Internetseite des Unternehmens Vlexx, das vor allem Verbindungen im Südwesten von Rheinland-Pfalz und ins Rhein-Main-Gebiet anbietet, hieß es, Fahrgäste sollte sich auf „vereinzelte, leichte Verspätungen“ einstellen. Ein Streik der Lokführer der Deutschen Bahn könne den gesamten Bahnverkehr beeinträchtigen.
Auch Vias will fahren
Auch Vias, Betreiber der Odenwaldbahn und der Rheingau-Linie zwischen Frankfurt und dem rheinland-pfälzischen Neuwied via Wiesbaden, ist nicht selbst von Streiks betroffen. Es sei der reguläre Betrieb geplant, sagte ein Sprecher. Es könne aber zu Verspätungen wegen abgestellter Fahrzeuge kommen.
Im Güterverkehr begann der Streik bereits am Montagnachmittag um 15 Uhr. Die Bahn betonte auf ihrer Internetseite, die Auswirkungen für ihre Kunden so gering wie möglich halten zu wollen. Nach Ansicht des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer hingegen müssen die Autohersteller in Kurzarbeit gehen, sollte der Ausstand der Lokführer im Schienengüterverkehr über die volle Dauer bis Sonntag gehen.