Über Jahrhunderte hinweg beschäftigte sich die Kunst mit biblischen Themen und war damit eine wesentliche Vermittlerin christlicher Glaubensinhalte. Die neue Ausstellung im Dom- und Diözesanmuseum wirft einen neuen, frischen Blick auf die Schnittstelle von Kunst und Religion, indem sie kritische Fragen stellt. Kann die Kunst auch heute noch Zeugnis ablegen – vom Glauben? Kann sie heute noch überzeugen? Sind zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler im „Betriebssystem Kunst“ in der Lage, eine Antwort auf eine immer säkularer werdende Welt zu finden?
Die Sonderausstellung VERTRAUT UND FREMD – VULGATA 77 Zeitgenössische Zugriffe auf die Bibel geht diesen Fragen auf den Grund. Sie geht auf die Ausstellung VULGATA 77. Zugriffe auf die Bibel im Kulturzentrum bei den Minoriten in Graz (2017) zurück und wurde von Kurator Dr. Johannes Rauchenberger (Graz) und Co-Kuratorin Birgit Kita M. A. (Mainz) für das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum umgestaltet und zum Teil neu gedacht.
Mehr als 60 Exponate von etwa 30 Künstlerinnen und Künstlern umkreisen die biblische Überlieferung und treten zugleich in einen fruchtbaren Dialog mit den historischen Kunstwerken aus den Sammlungen des Dommuseums. So wird die zeitgenössische Kunst gleichsam herausgefordert und auf den Prüfstand gestellt. Was an der Bibel fremd anmutet, was zu entdecken ist und was sich dem gegenwärtigen Denken auch kreativ widersetzt: Das wird in dieser Ausstellung mit Werken der Gegenwartskunst beleuchtet.
Die Ausstellung läuft bis zum 7. Juli.