Im Rahmen der „Woche des Geschmacks 2019“ stellt die Künstlerin Katja von Puttkamer im Haus Burgund aus. Sie befasst sich in der Ausstellung KIOSK mit dieser Form von Kleinstarchitektur, die wir nicht zuletzt mit Erfrischungen und Snacks verbinden. Stefanie Böttcher, Leiterin der Kunsthalle Mainz, führt in die Ausstellung ein (26.9., 18.30 Uhr im Haus Burgund).
„Kioske sind Teil unseres städtischen Bildes. Sie heißen Trinkhalle, Bude, Wasserhäuschen, Späti oder Trafik, je nach Regionalität. Bei meiner Motivsuche durch die Städte finde ich architektonische Fragmente der Nachkriegsmoderne. Es sind gerasterte Fassadenstrukturen in reduzierter Farbigkeit. Treffe ich auf Kioske, verdichten sich Informationen und Farben, frei nach dem Gestaltungswillen des Besitzers. Kioske geben den Städten ein urbanes Flair. Ihren Ursprung haben diese Kleinstarchitekturen in den orientalischen Palastgärten, auch hier wurden Erfrischungen gereicht, für den Sultan und sein Gefolge. Heute finden wir Kioske weltweit, oft bilden sich um sie soziale Inseln, von Palast keine Spur. Geliebt und ungeliebt stehen sie auch in Mainz an Kreuzungen und auf Plätzen. Im Zuge des Zeitungssterbens sind sie bedroht. Mein erstes Kauferlebnis machte ich am damals noch existierenden Kiosk an der Kaiserstraße.“ (Katja von Puttkame)
von Puttkamer studierte Bildende Künste in München, wurde mit mehreren Stipendien ausgezeichnet und erhielt verschiedene Lehraufträge. Sie blickt auf zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellung im In- und Ausland zurück. Die Künstlerin lebt und arbeitet seit 1993 in Ingelheim am Rhein.