Die Mainzer Ranzengarde wurde 1837 gegründet. Mit ihr wurde die bis dahin unorganisierte Fastnacht in Mainz in „geordnete Bahnen“ gelenkt. Der namensgebende „Ranzen“ steht dabei für einen dicken Bauch. Sein Träger muss zwei Zentner wiegen und einen Leibesumfang von sechs Fuß mitbringen. So erblickte die „Garde der Ranzen“ als Persiflage auf das preußische Militär, dessen Soldaten mehr als 6 Fuß groß sein mussten, das Licht der Narrenwelt.
Zum 175-jährigen Jubiläum gibt es eine Ausstellung am 5. Januar ab 18.37 Uhr im Rathaus. Die Ausstellung ist bis zum 22. Februar 2011 zu sehen.
15 Ranzengardisten waren Mitgründer des Mainzer Carneval-Vereins (MCV), der nur ein Jahr später entstand. Ranzengarde und MCV organisierten rund 20 Jahre gemeinsam das Fastnachtsgeschehen, bis neue, weiter hinzukommende Garden das vierfarbbunte Treiben ergänzten. Fast alle gehen auf die Ranzengarde zurück, weshalb sie zu Recht den Titel der „Mutter aller Garden“ trägt.
In der Garde „dienen“ Männer und Frauen, in ihr kann der Arbeiter zum General avancieren und der Professor als Gardist mitlaufen. Sie ist eine echte Volksgarde du rekrutiert ihre Mitglieder quer durch alle Schichten. Heute zählt sie über 600 Mitstreiter in Gott Jokus. Drei eigene Musikzüge, fünf Pferdegespanne und ein großes Reitercorps sind ebenso ihr Stolz wie das Riesenbataillon und das Kadettencorps.
„Das ist die Garde…“ singen die Menschen begeistert mit, wenn sie in voller „Kriegsstärke“ die gesamte Ludwigsstraße in ein lichtblaues Meer verwandelt. Seit 1841 gilt der Schlachtruf: „Die Garde trinkt aber übergibt sich nicht.“
Öffnungszeiten:
Montag – Freitag: 8.00 bis 18.00 Uhr Samstag: 9.00 bis 14.00 Uhr Sonn- und Feiertage: geschlossen.