Aufgrund der aktuellen Situation in der Innenstadt, insbesondere im Kirschgarten, appelliert der Verein „Schnittstelle5 – Raum für Stadtentwicklung und urbane Projekte e.V.“ gemeinsam mit Kultur- und Baudezernentin Marianne Grosse (gepunktete Krawatte) sowie Wirtschafts- und Stadtentwicklungsdezernent Christopher Sitte (gestreifte Krawatte) an die Eigentümer von Leerständen, diese für Zwischennutzungen zu öffnen. Eigentümer und Interessierte können sich melden bei Schnittstelle5, Am Kirschgarten 1, 55116 Mainz, oder unter info@schnittstelle5.de.
„Die Leerstände am Kirschgarten zeigen, dass sich die Stadt und der Einzelhandel im Umbruch befinden. Handel findet nicht mehr nur in der Fußgängerzone statt, sondern vermehrt auch im Internet. Dieser Tatsache müssen wir uns stellen. Um eine lebendige Innenstadt zu erhalten und Leerstände zu vermeiden, können Zwischennutzungen ein wichtiges Instrument sein: Denn wenn die Innenstadt nicht mehr allein Ort des Handels und des Einkaufens ist, müssen neue Konzepte her. Zwischennutzungen sind die schnellste, einfachste und flexibelste Lösung, dies auszuprobieren. Orte für Kunst, Kultur oder soziale Projekte neben Einzelhandelsgeschäften bringen eine vielfältige Stadt im Sinne der „europäischen Stadt“ hervor. Dabei profitieren die Einen von den Anderen. Denn Zwischennutzungen bringen Menschen zusammen und auch neue Kundschaft in die Stadt“, so Schnittstelle5.
Das sieht auch Kultur- und Baudezernentin Marianne Grosse so, die sich zusammen mit Schnittstelle5 dafür einsetzt, noch mehr Kultur in die Innenstadt zu holen. „Aufgrund hoher Mieten können sich die Kulturschaffenden, die Künstlerinnen und Künstler oder die vielen sozial engagierten Initiativen in Mainz häufig keine Räume leisten. Für sie kommen nur kostengünstige Nutzungen in Frage, weshalb der Verein Schnittstelle5 als Vermittler nach freien Flächen für verschiedenste Projekte sucht. Ein Leerstand bietet großes Potential für diese Kulturinitiativen – mit wenigen Handgriffen ist aus einem Leerstand ein Ausstellungsraum gemacht. Daher mein Appell an die Eigentümer: Melden Sie Ihre leeren Flächen Schnittstelle5 und seien Sie offen für Zwischennutzungen!“
„Als Liegenschaftsdezernent appelliere ich insbesondere an die Eigentümer der Liegenschaften: Durch die Öffnung Ihres Leerstandes für eine Zwischennutzung tragen Sie Ihren Teil zur Innenstadtentwicklung bei. Neben Räumen für Kunst und Kultur haben wir auch eine große Gründerszene in Mainz. Aber auch die benötigt Raum. Mit einer Zwischennutzung können Sie den Start-ups in Mainz eine Chance geben, ihre Geschäftsideen auszuprobieren. Der Vorteil dabei: Junge Gründer denken Onlinehandel und Digitalisierung bei ihren Geschäftsideen ganz selbstverständlich mit, so dass sie auch langfristig in der Innenstadt bestehen können“, so Sitte.
„Zwischennutzung ist ein wertvolles Stadtentwicklungs-Instrument und kann als eine neben vielen weiteren Maßnahmen dazu beitragen, Innenstädte zu beleben. Wir brauchen dieses Konzept – es ist eine Chance, die Mainzer Innenstadt mit Kunst, Kultur und Einzelhandel zu bereichern“, betonen Schnittstelle5, Grosse und Sitte abschließend in ihrem Aufruf an die Eigentümer.
Die Stadt und Schnittstelle5 möchten zukünftig einen Runden Tisch / eine Lenkungsgruppe zum Thema Leerstandsmanagement ins Leben rufen. Dabei soll im Austausch zwischen Eigentümern, Raumsuchenden, Vertretern der Stadt und Schnittstelle5 der Umgang mit Leerstand thematisiert werden und das Konzept der Zwischennutzung allen Akteuren näher gebracht werden.
Eigentümer und Interessierte können sich melden bei Schnittstelle5, Am Kirschgarten 1, 55116 Mainz, per Mail unter info@schnittstelle5.de.
Infos zum Verein:
Der Verein Schnittstelle5 setzt sich seit über drei Jahren für die Ermöglichung von sozialen und kulturellen Projekten in ungenutzten, leerstehenden Räumen ein und hilft bei der Entwicklung spannender Orte. Er stellt seitdem für viele Gruppen eine erste – und oft die einzige – Anlaufstelle dar. Allerdings hat auch die Schnittstelle5 aktuell keinen Zugriff auf freie und leerstehende Flächen, weshalb der Verein jetzt mit der Stadt Mainz an die Eigentümer von Leerständen appelliert.
Tolle Sache. Als Sängerin und Gesangspädagogin ist es sehr schwer ein Ort des Probens und Musizierens zu finden. Besonders die Eigenständigkeit finde ich besonders reitzvoll. Nicht der Willkür und Gefallen anderem ausgeliefert zu sein. Danke für Ihr Engagement