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Alles muss raus: Der Entrümpler Wolf Hupp

Von Monica Bege
Fotos: Michael Grein

Der Entrümpler Wolf Hupp kommt von unten und hilft den Leuten, die unten sind. Als Wolf`s Flohmarkt findet man ihn in der Neustadt.

„Meine Eltern waren stinkfaul“, Wolf Hupp erzählt ohne Groll von der Kindheit, die er nicht hatte. Schulden waren Alltag für die Familie im kleinen Wachenheim bei Worms. Nicht selten arbeitete der Junge sie auf dem Acker ab. Gleichzeitig war er Vater, Mutter und Bruder. „Ich habe geklaut, damit meine Brüder etwas zu essen hatten.“ Es ging damals einfach nicht anders. Die Dörfler blieben auf Distanz, bemerkten trotz allem, dass der älteste der sechs Brüder oft zur Stelle war, wenn jemand im Ort Hilfe brauchte. Wolf tat, was er konnte, drückte er als Jugendlicher vormittags die Schulbank, so arbeitete er nachmittags auf Montage. Den Lohn dafür sah er nie. Die Perspektivlosigkeit erkennend, zog er mit fünfzehn zu seiner Freundin und späteren Frau nach Zürich. Der Kontakt zu seiner Ursprungs-Familie ist seither abgebrochen.

Der kostenlose Entrümpler
So begann in Zürich seine Zeit als Vollblutkellner in gehobener Gastronomie. Sie endete 1980 mit der Erkenntnis, seine Frau mit einem anderen Mann zu teilen. Als seine fünf Koffer gepackt waren, zog er die Tür hinter sich zu. Kurz darauf nahm er den Zug nach Worms und schlief. In Mainz weckte ihn der Schaffner-Endstation und Neuanfang: Wolf Hupp blieb und kellnerte auch hier auf edlem und rustikalem Niveau. Es war kein Beruf für die Ewigkeit, schon gar nicht mit der vor vier Jahren diagnostizierten, hochgradigen Altersdiabetes. Und ebenso unnachgiebig kratzte Hartz IV an der Tür. So reifte in der heimischen Stube über mehrere Monate wohlüberlegt der Plan zu Wolf ‘s Flohmarkt heran. Vor zweieinhalb Jahren setzte er ihn schließlich in die Tat um.

Der Wecker in der Nackstraße klingelt morgens zwischen fünf und acht Uhr. Wolf steht auf und liest Zeitung. Danach startet er den Computer. Der Schreibtisch steht in der Ecke des kleinen, verkruschten Wohnzimmers. Im Regal präsentieren sich altbekannte und kuriose Gegenstände, Fastnachtsorden hängen an den Wänden – das Zimmer ist zugleich Laden und Büro. Später macht er sich auf den Weg und entrümpelt kostenlos Wohnungen – mit diesem Unternehmenszweck ist er offiziell angemeldet. Ein Teil des Hausrats verkauft sich über Internetauktionen oder soziale Netzwerke. „Die Menge macht’s“, erklärt der 56-jährige „Jungunternehmer“ sein Konzept. Der Auftraggeber trägt lediglich die Kosten des Kübels, in dem anschließend innerhalb weniger Stunden der unverkäufliche Rest landet. Dabei „ochst“ und schwitzt Wolf und ist in seinem Element. Der Mann steckt voller positiver Energie und Tatendrang. Die selbstgedrehte Zigarette glimmt zwischen seinen Fingern, während er von der Lust am Entrümpeln, dem Planen und Sondieren erzählt – aber auch von Tod, Altenheimen und verwaisten Wohnungen. Die meisten Bewohner kannte er, seine Tätigkeit verrichtet er emotionslos und zielstrebig. Das ist besser so.

Keine Billigvariante
Der Hauch von Abenteuer und Schatzsuche weht durch die verlassenen Räume. Höherwertige Gegenstände und private Dokumente händigt Wolf Hupp dem Besitzer oder Erben aus. Gerne erzählt er von dem mit Schmuck gefüllten Geheimversteck und dem an ihn adressierten Briefumschlag, der an einer Schrankrückseite klebte. Ein Finderlohn, eine Weinflasche für 2,49 Euro oder einfach dankbare Worte – sie streicheln Wolfs Seele und lassen nach getaner Arbeit Wärme ins Herz zurückkehren.
Der Profit ist zweitrangig – der 1,89 Meter große Hüne entrümpelt für die, die sich sonst niemanden leisten können. „Und von denen haben wir hier genug“; die ausladende Geste seines Armes umfasst nicht nur die Neustadt. Manche Dinge verschenkt er und bei zwei von fünf Wohnungen hat auch er keinen Verdienst. Solange es insgesamt zum Leben reicht, ist das für ihn in Ordnung.
„Wer einen kostenpflichtigen Entsorger bezahlen kann, soll dies auch tun“, viele Branchenkollegen kämpfen ums Überleben, lässt Wolf wissen. Ihnen kommt er nicht in die Quere. Lukrative Objekte lehnt er mit deutlichen, teils zornigen Worten ab. Er ist kein weicher Barmherzling, sondern ein geradliniger Verfechter der Gerechtigkeit. In jeder Sache.
Dabei ist er mit fast jedem per du. Seine oft derbe Wortwahl ist ehrlich und lässt keinen Platz für Missverständnisse: „Ich weiß, wie sch… das Leben sein kann, wenn du von ganz unten kommst. Aber gerade das ist eine Herausforderung. Zu viele nehmen sie nicht an.“
Das Telefon klingelt. Eines seiner erwachsenen „Sorgenkinder“ aus dem Viertel ist dran. Wolf verdreht kurz die Augen, meint es aber nicht so, schmunzelt und hebt ab – natürlich, er kommt gleich mal rüber.

Wolf´s Flohmarkt
Nacktstraße 59 | Tel. 06131-8858314

4 responses to “Alles muss raus: Der Entrümpler Wolf Hupp

  1. Dieser Mann sollte sich in Grund und Boden schämen für diesen Artikel. Er hat nicht mal Zeit für ein Telefongespräch für Menschen, die ihm nahe stehen sollten u. denen es tatsächlich schlecht geht. Ohne Worte.

  2. Erst mal ein Hallo ,
    nun zu meinem Bruder Wolf Dieter Hupp !!
    Unser Vater hatte schon recht als er immer sagte “ ich sage keinen Namen aber einer von meinen 6 Jungs hat einen dachschaden!“ jeder weis, dass er damit Wolf Dieter meinte. Wolf wenn du von unserem Vater redest ok … aber lass Mama da raus. Wenn du schon über die Öffentlichkeit dich darstellen möchtest, solltest du auch nicht vergessen, dass Du in der Uni warst … nicht zum studieren …nein auch nicht wegen einer OP sondern in der geschlossene.
    Deine sogenanten gehobenen Kellner- Jobs waren jahrelang im damaligem “ Binding am Bahnhof“ auch bekannt unter Niederbayern bzw Frikadellen Puff, wo die 50 DM Nutten auf die alten Türken gewartet haben, um im park auf der kaiserstrasse diese netten herrn zu bedienen, um wiederum das Geld bei dir zu versaufen.
    Dann versuchst du dich wie ein HELD hier darzustellen, in der Mittelgasse wo der eine Mann umgefallen ist, und du ihm noch das Handy geklaut hast, sehr fürsorglich und sozial war das. ^^
    Kein Kontakt zur Familie … naja dann frag ich mich, wie wir auf DEINER Hochzeit nach jahrzehnten ein Familienfoto machen konnten, wo alle drauf sind.
    Oder wo du dir bei mir, so oft Geld geliehen hast.
    Harz4 hat bei dir angeklopft …lol wollen wir mal das SGB2 fragen, wie lange du dort Kunde warst?

    Achja, wenn hier wirklich einer ein HELD ist, dann doch wohl unsere Mutter die von morgens bis abends ins Feld ging zum arbeiten, dann abends nach hause kam, uns schnell was zum essen machte ( wenn was da war ) und dann schnell in den Nachbarort ( Monsheim ) ging und dort bis in die Nacht bediente.

    Ich hätte zu all deinen Spinnereien nichts gesagt, wenn du Mama da raus gelassen hättest aber du warst schon immer für deine Dummheit bekannt.

    LG

    Dein Bruder Guido Hupp

  3. Lieber Lieber DIETER…wie billig und arm kann ein einziger Mensch sein? Du bist nicht nur ein Lügner nein du lügst auf Kosten deiner Familie! Du tust mir wirklich leid wenn du solche verlogenen Artikel brauchst um dein minimales Ego zu puschen 😉 was fehlt dir? Wahrscheinlich das Hirn..lass dich untersuchen lieber DIETER! hättest du dich jemals bei deiner Mutter gemeldet und dich ein bisschen gekümmert wüsstest du fass Sie es ist die Unterstützung braucht aber für dich ist es ja wichtiger bei fremden den tollen hecht zu spielen… Wir wussten schon immer wir lächerlich und hirnlos du bist und so hatten wir auch immer was zu lachen aber dieser Artikel ist billig und selbst für einen niveaulosen Mensch wie dich peinlich! Selbst mit „der älteste von.sechs Brüdern“ lügst du! Du bist eine Schande und jetzt hast du wirklich keine familie mehr so wird deine Geschichte wenigstens teilweise wahr 😉 nutz deine Zeit lieber um dich um deinen eigenen Sohn zu kümmern DIETER oder wie is euer Verhältnis? 😉
    Und noch was zu deinen Brüdern, ich kann mir keinen.besseren Vater als meinen vorstellen und auch jeder von.deinen anderen Brüdern war mir immer viel lieber als du, denn aus deinem Mund kam schon immer nichts gescheites und selten die Wahrheit!
    Ich wünsche dir dass du niemals einen aus deiner Familie brauchst denn auf diese kannst du dich nicht mehr verlassen!
    Und lass bitte Oma in Ruhe, das hat gereicht und vorallem zu ihrem Geburtstag.

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