Während Autos in der Stadt der Kampf angesagt wird und auch die Anwohner-Parkgebühren drastisch steigen, stellte die PMG Parken in Mainz GmbH heute ihren neuen „Park@Night“-Tarif vor, der ab Juli greifen soll: 17 Euro kostet der Monat zwischen 17 bis 9 Uhr, inkl. ganztägig Sonntag, 27 Euro inkl. ganztägig Samstag & Sonntag.
OB Haase zeigte sich erfreut über den neuen Tarif: „Eine attraktive Lösung für das Nachtparken stand weit oben auf meiner Agenda. Ich freue mich, dass wir nun ein gutes und preisgünstiges Angebot entwickelt haben. Es ist anziehend für alle, die in der Innenstadt wohnen oder arbeiten und ihr Auto abends oder nachts abstellen müssen. Ich hoffe, dass die Offerte rege Nachfrage findet und wir in der Nutzung offener Stellflächen in Parkhäusern ein neues Kapitel aufschlagen können. Dies auch, um zu einem spürbar geringeren Parksuchverkehr in stark nachgefragten Arealen der Innenstadt zu gelangen und – im Optimalfall – auf lange Sicht sogar Freiflächen zu generieren, die einer anderweitigen Nutzung für die Bewohner der Innenstadt zugeführt werden können. Wir werden das Angebot nach einem Zeitraum von drei Monaten mit der PMG evaluieren und über weitere Schritte entscheiden“.
Der neue Tarif soll ab dem 1. Juli in zwei Varianten eingeführt werden. Beide Modelle basieren auf einem Jahresvertrag, das den Nutzenden Zugang zu PMG-Parkhäusern in definierten Zeiträumen ermöglicht:
- Tarifstufe 1: Für 16,99 Euro pro Monat kann von Montag bis Samstag jeweils zwischen 17 Uhr abends und 9 Uhr morgens sowie ganztägig an Sonn- und Feiertagen geparkt werden.
- Tarifstufe 2: Für 26,99 Euro monatlich ist zusätzlich der gesamte Samstag ganztägig inkludiert.
Der Vertrag gilt für flexible Ein- und Ausfahrten in bisher 15 Parkhäuser. Zum Start des Tarifes sollen nach Möglichkeit noch zwei oder drei weitere Parkhäuser dazukommen.
In der Einführungsphase wird beobachtet, wie Park@Night angenommen wird und ob Veränderungen im Verkehrsgeschehen rund um die Parkhäuser erkennbar sind. „Wir untersuchen das Parkverhalten genau. Denn Überbuchungen – gerade in Parkhäusern bei Veranstaltungen – wollen wir unbedingt vermeiden. Es stehen in den teilnehmenden Parkhäusern nachts etwa 5.000 Stellplätze mit freier Platzwahl zur Verfügung“, sagt PMG-Geschäftsführer Ralf Sadowski. „Für uns ist das Tarifangebot in der Nacht neues Terrain und wir sind sehr gespannt, wie die Menschen in Mainz das Angebot annehmen werden.“
„Wir haben lange am Tarifmodell gefeilt“, so Sadowski. „Es soll preislich attraktiv sein und sich gleichzeitig technisch und im Verwaltungsaufwand gut umsetzen lassen.“ Die Ein- und Ausfahrt erfolge über Kennzeichenerkennung oder eine spezielle Parkkarte – ähnlich wie beim System Park&Go. Für diese Karte wird bei Neukunden eine einmalige Gebühr von 9,99 Euro erhoben.
Wer das im Tarif enthaltene Zeitfenster überschreitet, profitiert von den Park&Go-Konditionen, das heißt 10 Prozent Rabatt auf die zusätzliche Parkzeit. So muss das Auto z.B. nicht zwingend Montagmorgen um 9 Uhr das Parkhaus verlassen haben.
„Wir arbeiten intensiv an der Einführung des Park@Night-Tarifs. Obwohl das Angebot erst ab Juli bei uns buchbar ist, haben wir uns für eine frühzeitige Bekanntgabe entschieden. Dies gibt unseren Kunden und allen Interessierten die Gelegenheit, sich frühzeitig mit dem neuen Tarifmodell vertraut zu machen und dessen Vorteile für sich zu entdecken. Park@Night ermöglicht es Nutzern, ihr Fahrzeug über Nacht zu einem festen, sehr günstigen Preis abzustellen. Die PMG-Parkhäuser bieten helle und komfortable Stellplätze an. Hier stehen die Fahrzeuge vor Witterungseinflüssen wie Regen, Schnee oder direkter Sonneneinstrahlung geschützt“.
Die PMG ist seit über 40 Jahren als führendes Unternehmen in der Parkraumbewirtschaftung in Mainz tätig und betreibt derzeit 27 Parkhäuser mit rund 10.000 Stellplätzen. Derzeit macht nicht nur die PMG mit, sondern auch andere Partner-Parkhäuser. Für die Neustadt etwa ist man auch noch mit der Tiefgarage am Alten Weinlager / Zollhafen im Gespräch. Weitere Parkhäuser könnten womöglich in den nächsten Wochen folgen.
Altstadt-SPD begrüßt vergünstigte Nachttarife in PMG-Parkhäusern – und wünscht sich eine Nachbesserung
Stellflächen im öffentlichen Raum werden knapper und die Gebühren fürs Bewohnerparken steigen. Einen Parkplatz in der Innenstadt zu finden, wird somit nicht nur schwieriger, sondern auch teurer. Das ist insbesondere für Familien, die auf einen größeren Van oder Kombi angewiesen sind, schmerzhaft, zumal eine Ermäßigung aus sozialen Gründen juristisch nicht möglich ist.
Umso mehr begrüßt die Altstadt-SPD, dass die stadtnahe Parken in Mainz GmbH (PMG) ab Juli vergünstigte Nachttarife anbietet. Statt 43 Euro wird das Parken in PMG-Parkhäusern zwischen 17 und 9 Uhr – unabhängig vom Bewohnerausweis und monatlich kündbar – 17 Euro pro Monat kosten. Damit greift OB Haase eine Idee auf, die die Altstadt-SPD in den vergangenen Jahren mehrfach geäußert hat. Denn in den 12 innerstädtischen Parkhäusern der PMG sind über Nacht oft zahlreiche Stellplätze frei, während im öffentlichen Raum intensiver Parksuchverkehr herrscht. Mit den neuen Nachttarifen werden bestehende Parkkapazitäten besser genutzt, und im öffentlichen Raum entsteht mehr Platz für Menschen statt für Autos. Nach 9 Uhr arbeitende Altstädter, beispielsweise Schichtarbeiter oder Nachtpfleger, profitieren von den neuem Tarif allerdings nicht. “Hier sollten Stadt und PMG noch nachsteuern”, gibt Ilona Mende-Daum, Mitglied des Altstadt-Ortsbeirats, zu bedenken.