Sie stehen für Gastfreundschaft, Toleranz, Sicherheit und Geborgenheit – die 35 Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und die fünf Jugendherbergen im Saarland. Mit einer Zimmerauslastung von über 69 Prozent haben sie die höchste Auslastung bundesweit. Dies zeigt die Attraktivität der Häuser, den gesellschaftlichen Stellenwert der Jugendherbergen und ihre Bedeutung für den Tourismus in den beiden Bundesländern. Das Haus in Mainz ist fast komplett ausgelastet und präsentiert sich nach einer umfassenden Renovierung für 7 Mio. Euro seit August 2023 wieder als attraktives Schmuckstück am Volkspark – auch für Alleinreisende. In diesem Jahr werden in dem Haus nahezu 40.000 Übernachtungen erwartet.
Die Jugendherbergen werden von einem gemeinnützigen Verein betrieben. Dieser wurde am 31. Mai 1949, also vor 75 Jahren, in Mainz gegründet. Die erste neue Jugendherberge wurde 1951 in Speyer eröffnet. 1989 hat sich der Verein mit den Jugendherbergen im Saarland zusammengeschlossen. Die Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland werden heute getragen von über 224.000 Mitgliedern. Nahezu 1.000 Mitarbeiter fungieren als Gastgeber in den 40 Jugendherbergen mit mehr als 5.000 Betten. 2023 zählten die Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland 969.217 Übernachtungen.
In den Anfangsjahren wurden Jugendherbergen mitunter noch als Notunterkünfte sowie als schlichte Wanderherbergen genutzt. Dann entwickelten sie sich schnell zu Begegnungsstätten für Kinder, Jugendlichen, Familien, Vereine, Organisationen und insbesondere zu außerschulischen Lern- und Unterrichtsorten für unvergessliche Klassenfahrten, die neben der Bildung auch den Austausch und die Gemeinschaft fördern.
„Unsere Jugendherbergen ermöglichen den Gästen einen unvergesslichen Aufenthalt zum kleinen Preis bei zeitgemäßen Komfort und gastfreundlichen Bedingungen. In einer Zeit, wo alles teurer wird, ist es wichtiger denn je Kindern, Jugendlichen und Familien diese Möglichkeit zu bieten“, erklärt Präsident Karl Peter Bruch, der sich schon von 2005 bis 2011 als Innenminister sowie ab November 2006 als stellvertretender Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz für die Jugendherbergen eingesetzt hat. Ein faires Preisniveau zu bieten, das den Bedürfnissen der heutigen Zeit gerecht wird, haben die Jugendherbergen nie aus den Augen verloren. So zahlt beispielsweise eine vierköpfige Familie für den Aufenthalt mit Frühstück in der Jugendherberge Festung Ehrenbreitenstein Koblenz nur 89,40 Euro pro Übernachtung.
Ein Jugendherbergsausweis ist für eine Übernachtung in Jugendherbergen notwendig. Dieser kostet 22,50 Euro für Familien und Erwachsene, 25 Euro für Gruppen und 7 Euro für Einzelreisende unter 27 Jahren. Die Übernachtung mit Frühstück gibt es schon ab 25,90 Euro und in der Nebensaison von Mitte November bis Mitte März sogar schon ab 19,50 Euro.
Für die erfolgreiche Entwicklung der Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland ist Jacob Geditz seit 1987 zunächst als Geschäftsführer und dann als Vorstandsvorsitzender verantwortlich. In seiner Regie wurden in einer Investitionsoffensive zahlreiche Jugendherbergen im Lande modernisiert und neue Jugendherbergsstandorte wurden erschlossen. Zuletzt wurden beispielsweise die Jugendherbergsstandorte in St. Goar, Trier, Speyer und Mainz modernisiert. Mit der Jugendherberge Pirmasens wurde ein neuer Jugendherbergsstandort erschlossen. Zurzeit werden die Jugendherbergen Traben-Trarbach und Idar-Oberstein komplett und energieeffizient saniert und modernisiert.
Besonders beliebt sind auch die Jugendherbergen in historischen Bauwerken, wie die Jugendherberge Koblenz auf der Festung Ehrenbreitstein, Kloster Leutesdorf sowie die Burg Stahleck in Bacharach. Der Erfolg der Jugendherbergen zeigt auch die Bedeutung in der strukturellen Entwicklung in einer Region. Oft sind es die Jugendherbergen, die vor Ort die meisten Übernachtungen verzeichnen können. Gerade in ländlichen Bereichen sind die Jugendherbergen nicht wegzudenken. Standorte, wie Bollendorf, Hochspeyer, Wolfstein, Tholey mit jeweils ca. 20.000 Übernachtungen sind dafür gute Beispiele. „Jugendherbergen leisten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag für Kinder und Jugendliche als außerschulischer Lernort sowie in der Unterstützung von Familien, Vereinen und Gruppen“, so Vorstandsvorsitzender Jacob Geditz.
„Unsere 1.000 Mitarbeiter tragen mit großem Engagement und viel Herzblut dazu bei, dass die Gäste in den Jugendherbergen gastfreundlich und sicher umsorgt werden. Das Team erfüllt die Philosophie der Jugendherbergen, die auf Vielfalt und Menschlichkeit beruht“, so Geditz. Hier sei nach wie vor die Attraktivität der Jugendherbergen und deren Angebot zu steigern und die Übernachtungszahlen weiter auszubauen.
Jeweils ein Drittel der Übernachtungen resultierte 2023 aus Klassenfahrten (339.820 Übernachtungen), Familienaufenthalte (355.432 Übernachtungen) und aus Gruppenaufenthalten (235.830 Übernachtungen). Es wird angestrebt, die Übernachtungszahlen auf 1,1 Millionen zu steigern.
Die Bedeutung der Jugendherbergen wird anlässlich ihres Jubiläums auch durch die rheinland-pfälzische Familienministerin Katharina Binz unterstrichen: „Jugendherbergen sind einzigartige Orte für Familien, Kinder und Jugendliche: Ohne sie wären viele Klassenfahrten, Kinder- und Jugendfreizeiten, aber auch Familienurlaube nicht möglich. Als attraktive und kostengünstige Unterkünfte bieten sie die Gelegenheit, gemeinsam Zeit zu verbringen, Kultur und Natur zu entdecken sowie neue Freundschaften zu knüpfen. Sie sind Orte der Begegnung und des gemeinsamen Lernens. Seit 21 Jahren sind sie zudem ein unverzichtbarer Partner unserer Familienferien-Sommeraktion, die Familien mit geringem Einkommen eine unbeschwerte Woche ermöglichen. So bieten die Jugendherbergen im Land jungen Menschen und ihren Familien die Möglichkeit, unabhängig von sozialer Herkunft Erfahrungen zu sammeln, die ein Leben lang prägen können. Besonders in einer Zeit, in der gesellschaftlicher Zusammenhalt immer wichtiger wird, sind diese Orte unverzichtbar“, stellt Binz fest.
Weitere Informationen im Internet unter www.DieJugendherbergen.de