Let’s get physical – bei der 44. Ausgabe des Open Ohrs wird es körperlich. Unter dem Titel Körperbau dreht sich alles um den Menschen. Wissenschaftliche Errungenschaften verschieben die Grenzen der menschlichen Architektur so einschneidend, dass der öffentliche Diskurs hinterherhinkt. Sind wir auf dem besten Wege zum digital komplett erfassten, optimierten Körper der Zukunft? Wollen wir das?
Für die zahlreichen Wortveranstaltungen konnten u. a. Enno Park von Cyborgs e. V. gewonnen werden, der über die Chancen und Grenzen des getunten Körpers diskutiert. Bundestagsmitglied Harald Ebner blickt auf die ethischen Herausforderungen der Genforschung. Weitere Podien beschäftigen sich mit Genderfragen und den Ansätzen der Transhumanist*innen. Zu einer Gesprächsrunde zum Thema Enthinderung wird Christian Bayerlein erwartet, Darsteller im jüngst auf der Berlinale ausgezeichneten Film Touch Me Not. Lesungen und Hörspiele mit Werken von Juli Zeh und Marc-Uwe Kling sowie zahlreiche Workshops flankieren das Programm.
Im Bereich Musik sind das Wiener Liedermachersextett Buntspecht und die Berliner Senkrechtstarter Holler my Dear am Start. Mit einem Auftritt des Eltern-Kinder-Projekts D!E GÄNG zeigt sich das Musikprogramm auch familienkompatibel. Auf der Hauptbühne begeistern alte Bekannte wie die Ska-Punker von Rantanplan, neue Gesichter wie die wortgewaltige Soul-Poetin Akua Naru oder das Groove-Kollektiv Lucille Crew sowie die Afropop- Weltstars Freshlyground.
In Sachen Kabarett darf man sich dieses Jahr auf Nektarios Vlachopoulos und Sebastian Lehmann freuen, der so wesensverwandte Themen wie Kapitalismus, Apokalypse und Eltern anschneidet. Außerdem (nach)mittägliche Auftritte von Berufszyniker Nico Semsrott und der musikalischen Anna Mateur.
Das Theaterprogramm schöpft aus dem Reichtum des Themas: cobragianni.cobra und auch das Theaterkollektiv RaumZeit hinterfragen Geschlechterstereotypen; das O-Team spürt der fragilen „Beziehung“ zwischen Mensch und Sexroboter nach. Faszinierend verstörend verbinden im Stück Robot Dreams Tänzer*innen ihre eigenen Körper mit künstlichen Intelligenzen. Auch filmisch wird wieder viel geboten: Neben dem Stummfilm Der Golem von 1920 – aufgeführt Open Air und mit DJ-Begleitung – werden moderne Klassiker wie der Science- Fiction-Hit Blade Runner oder das Klon-Drama Alles, was wir geben mussten gezeigt. Auch in diesem Jahr sind mit dem Kurzfilmfestival Köln sowie FILMZ namhafte Kurzfilmfestivals zu Gast.
Ausführliche Informationen zum Vorverkauf gibt es unter: www.openohr.de. Der Eintrittspreis für eine 4-tägige Dauerkarte für das 44. OPEN OHR Festival liegt im Vorverkauf bei 36,20 € inkl. aller Gebühren, an der Tages- und Abendkasse bei 40,00 €. Dauerkarte mit Zeltplatz (4 Tage) kostet 56,00 € inkl. aller Gebühren, an der Tages- und Abendkasse 58,00 €. Tageskarten gibt es weiterhin nur an der Tageskasse. Eine Tageskarte für Freitag, Samstag oder Sonntag kostet jeweils 23,00 € (jeweils morgens ab 9:00 Uhr erhältlich, freitags erst ab 11.00 Uhr). Eine Tageskarte für Montag kostet 11,00 € (ab Montagmorgen 9.00 Uhr erhältlich). Kinder bis einschließlich 13 Jahre haben freien Eintritt (zur Kontrolle ggf. Kinderausweis mitbringen)