Der 11.11. ist friedlich und mit guter Stimmung von rund 30.000 Menschen gefeiert worden. Früh war jedoch erkennbar, dass Personen ohne Karten, außerhalb des abgesperrten Geländes ebenfalls dem Bühnenprogramm folgen wollten und dadurch enormen Druck auf die umliegenden Straßen verursachten. Durch die Polizei mussten daher entgegen der ursprünglichen Überlegungen, sehr frühzeitig die Kreuzung vor dem Schillerplatz und die Schillerstraße für den Individualverkehr und den ÖPNV gesperrt werden. Eine angedachte Ausweitung des Veranstaltungsgeländes auf die Schillerstraße war zur Freihaltung von Rettungswegen nicht umsetzbar. Die Umsetzung der Verkehrsmaßnahmen war nur mit hohem Kräfteaufwand der Polizei möglich.
Wie zu erwarten, war auch das Marktfrühstück brechend voll, weil die Veranstaltung des MCV nur mit einem zuvor online erworbenen Ticket betreten werden konnte und die Menschen Alternativen suchten. Die Beschicker des Wochenmarktes entschieden sich, wohl auch aufgrund der großen Personenmassen, ihre Verkaufsstände vorzeitig abzubauen. Auch zahlreiche Gaststätten waren bereits nachmittags sehr gut besucht. In den Abendstunden verlagerte sich das Geschehen immer mehr in diese.
Neben den Besuchern auf dem Veranstaltungsgelände des MCV feierten mehrere tausend Menschen friedlich bis in den späten Abend auf der „LU“, spielten Musik über Bluetoothboxen ab und konsumierten mitgebrachte Speisen und Getränke. Diese aber offensichtlich zumeist aus Glasflaschen. Dies führte zu einer starken Verunreinigung der gesamten Straße mit Glasscherben, die nicht nur ein erhöhtes Verletzungsrisiko darstellten, sondern auch bei mindestens einem Streifenwagen für einen Plattfuß sorgten.
Gegen 21 Uhr stürzte eine Person ohne Fremdeinwirkung auf der Ludwigsstraße und erlitt eine tiefe Schnittwunde an einer Wange am Übergang zum Hals. Er wurde durch Einsatzkräfte der Polizei erstversorgt und von Rettungskräften und Notarzt übernommen. Es war wohl nur ein glücklicher Umstand, dass die Verletzung nicht lebensgefährlich war.
Ein Hausmeister des Staatstheaters erkannte bereits gegen 19 Uhr den dringenden Reinigungsbedarf. Nachdem er alleine zu kehren begonnen hatte, erhielt er Unterstützung durch zwei Feiernde, stattete diese mit Besen aus und sie kehrten gemeinsam den Theatervorplatz, als auch die Straße des Gutenbergplatzes. Zumindest große Scherben beseitigten diese Drei damit. Eine fachgerechte Reinigung wurde durch die Stadt veranlasst.
Bis zur Meldezeit um 21 Uhr, kam es nur zu wenigen relevanten Vorfällen und trotz sichtbar hohem Alkoholpegel bei vielen Feiernden kaum zu keinen Aggressionsdelikten. Die Bilanz bis dahin: 2 x Körperverletzung durch Anspucken 1 x Streitigkeit 1 x Anzeige Sachbeschädigung an KFZ 1 x Trickdiebstahl 1 x Verstoß Kunsturhebergesetz 1 x BTM-Delikt Die Beamten des Jugendschutzes stellten 5 Verstöße wegen Alkoholgenuss und 5 Verstöße wegen E-Zigaretten durch Minderjährige fest. Lediglich eine Person erhielt einen Platzverweis.
Die Polizei war im Tagesverlauf mit rund 120 Einsatzkräften pausenlos im Einsatz, um die Sicherheit zu gewährleisten und Gefahrenbeseitigungen durch die zuständigen Stellen zu veranlassen. Die Erkenntnisse aus dieser Einsatzlage werden in die Planungen für die Fastnachtstage 2024 einfließen.