Die Malteser Mainz haben am Sonntag eine große Rettungsdienst-Simulation veranstaltet, bei der rund 60 Auszubildende zum Rettungsassistenten aus Rheinland-Pfalz und Hessen ihr Können unter Beweis stellen durften. Patienten, die von geschminkten Mimen gespielt wurden, waren dazu in ganz Mainz verteilt worden. Zahlreiche Bürger erlebten als spontane Zuschauer die Versorgungsmaßnahmen hautnah mit. „Die Azubis sollten den Tag so realitätsnah wie möglich erleben. Deshalb hatten wir 22 Szenarien vorbereitet – vom Treppensturz bis zum schweren Verkehrsunfall“, erklärt Organisator Alexander Pohl von der Malteser Rettungswache an der Jägerstraße.
„Ganz vergessen, dass es sich um eine Übung handelt“
Ziel der Übung sei es gewesen, mit den Auszubildenden raus dem Schulungsraum und rein in ein realistisches Umfeld zu gehen. „Die Mimen und Szenarien waren so gut vorbereitet, dass wir manchmal ganz vergessen haben, dass es sich nur um eine Übung handelt“, sagt Katharina Keller, Auszubildende von der Rettungswache Mainz. Der Tag habe ihrer Ansicht nach viel Spaß gemacht und noch mal eindrucksvoll gezeigt, wie viel Verantwortung in der Arbeit im Rettungsdienst steckt.
Die jungen Leute konnten im Durchschnitt sieben Szenarien abarbeiten, zu denen sie von einer eigens eingerichteten Leitstelle gerufen wurden. Besonders herausfordernd war ein großer gemeinschaftlicher Übungseinsatz am Nachmittag, bei dem ein Verkehrsunfall mit neun Verletzten simuliert wurde. „Im Normalfall sind die Azubis mit erfahrenen Kollegen unterwegs – nun haben sie miterlebt, wie es ist, eigenverantwortlich die Versorgung von Patienten zu übernehmen“, sagt Alexander Pohl. Die älteren Kollegen waren als Beobachter der Einsätze vor Ort und gaben im Anschluss eine individuelle Rückmeldung.
Theresianum war Dreh- und Angelpunkt
„Das war sehr wertvoll. Es hat mir gezeigt, was ich schon beherrsche und an welchen Stellen ich noch dazu lernen muss“, so Katharina Keller. Dreh- und Angelpunkt des Tages war der Schulhof des Theresianums, wo das fiktive Krankenhaus für die Patientenübergabe eingerichtet war. Wie bei Übungen üblich, waren die Einsatzfahrzeuge ohne Blaulicht und Martinshorn unterwegs.
Fotos: Heidrun Fleischer