von Jens Grützner (Artikel aus der Mainzer Allgemeinen Zeitung)
Einerseits ist Peter Zantopp-Goldmann ja froh, dass „die Mainzer den Zollhafen lieben“, wie der Mann für Kommunikation und Standortmarketing bei der Zollhafen Mainz GmbH betont. Anderseits nehme die Zahl an Joggern, Fahrradfahrern, Flaneuren und Menschen mit anderen Hobbies zu, die sich auf Baustellen und Privatflächen im Zollhafen bewegten. „Wir appellieren an die Vernunft der Besucher, diese nicht zu betreten“, sagt Zantopp-Goldmann.
Aber da das Unternehmen seiner Verkehrssicherungspflicht nachkommen müsse und es mehr als fraglich erscheint, ob die Bitte der Verantwortlichen in der gewünschten Form Gehör findet, „werden wir im Sommer nicht umhin kommen, einen Sicherheitsdienst zu beauftragen, der mit Maß und Ziel vorgeht“, sagt Zantopp-Goldmann.
„Können Zollhafen nicht absperren“
In der Nachbarschaft der öffentlich zugänglichen Kunsthalle, des Weinlagers, des Biergartens Planke Nord – der nach den Osterferien öffnet –, und des Bereichs an der Südmole, der für Binnenschiffer begehbar sein muss, laufen derzeit noch Abrissarbeiten an alten Lagerhallen und erste Arbeiten zum Bau von Gewerbe- und Wohnhäusern, die das Areal bald prägen: 2.500 Menschen sollen hier demnächst wohnen.
Weil die Baustellenzufahrten und die Wege zu den öffentlichen Orten offen bleiben müssen, „können wir den Zollhafen auf keinen Fall absperren“, sagt der Mann für das Standortmarketing. Deswegen ist der Sicherheitsdienst das Mittel der Wahl, um auf Privatgrundstücke Acht zu geben. Die finanzielle Ausgabe für einen solchen ist im Objektmanagement über Jahre einkalkuliert. „Und sowas ist auch eigentlich gängige Praxis bei Projekten wie unserem in Städten“, sagt Peter Zantopp-Goldmann.
Motorradrennen rings um das Weinlager
Ganz und gar nicht gängig ist, dass zuletzt ein Motocrossfahrer auf der Nordmole Kunststücke auf einem nur ein Meter breiten Plateau über dem Wasser vollführte. Auch ein Motorradrennen rings um das Weinlager ist bereits absolviert worden – Tatsachen, die die Verantwortlichen der Zollhafen Mainz GmbH alarmierten.
Dass viele Menschen gerade an Tagen wie diesen warme Sonnenstrahlen auf der Kaimauer genießen, weiß Zantopp-Goldmann natürlich auch. Auch da haben die Verantwortlichen ein Auge drauf. „Noch ist keiner zu Schaden gekommen“, sagt der Mann für das Standortmarketing. „Wir hoffen, dass es so weiter läuft.“