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Zoff zwischen Junger Union und Kirchengegnern am Gründonnerstag zum „Hasenfest“


Die Fronten sind verhärtet: Erneut sollen sich Austrittswillige am Gründonnerstag in der Mainzer Stadtverwaltung versammeln, um den Kirchen den Rücken zu kehren. Dahinter steckt das „Aktionsbündnis Kirchenaustritt“, zu dem die Mainzer Regionalgruppe der Giordano Bruno Stiftung und das Onlinemagazin FICKO gehören. Sie fordern „eine humanistische Ethik, die im 21. Jahrhundert angekommen ist und die sich am heute verfügbaren Wissen aus Philosophie und Naturwissenschaft orientiert.“ Dagegen steht natürlich nicht nur die Kirche, sondern unter anderem auch die Junge Union Mainz: „Durch die Formulierung der Homepage macht diese Gruppe deutlich, dass es ihr nur um undifferenziertes Erzeugen von Stimmung gegen den christlichen Glauben geht“ erklärt Janina Diehl, Kreisvorsitzende der Jungen Union. „In der heutigen Zeit müssen wir froh sein, dass es Menschen gibt, die unsere christlichen Traditionen weiterhin pflegen und erhalten“.

Die Organisatoren kritisieren weiterhin, dass die „Vorstellungen der Kirchen von Mann und Frau, von Sexualität und persönlicher Autonomie nicht mehr unseren heutigen ethischen Standards entsprechen und keine brauchbaren Antworten auf die Probleme unserer Zeit bieten.“ Auch, dass „die Kirchen keine Deutungshoheit darüber haben, wann in diesem Land gefeiert, getanzt und getrauert werden darf.“ Die Junge Union kontert: „Das für diese Aktion einer frustrierten Spaßgruppierung der wichtigste christliche Feiertag gewählt wurde ist ein Schlag ins Gesicht für alle gläubigen Menschen in Deutschland”, sagt Florian Weichsler, Vorstandsmitglied der JU. „Hier wird versucht mit einem Bild über die Kirche Angst zu schüren, dass nichts mehr mit der heutigen Realität zu tun hat. Den Organisatoren fehlt es offenkundig genau an der Toleranz, die sie von den christlichen Kirchen so gerne einfordert.“
So reden beide Gruppen schön aneinander vorbei und schlagen sich trotzdem die Köppe ein. Die Junge Union kündigt für diesen Tag eine Gegenaktion an, bei der „wir den Vorurteilen dieser Spaßguerilla aktiv durch Fakten entgegentreten wollen.“
Wer sich das nicht entgehen lassen möchte, komme am 5. April um 10 Uhr zur Stadtverwaltung Mainz, Eingang Kreyßig-Flügel, Kaiserstr. 3-5. Der Austritt findet in den Amtszimmern des Standesamtes statt.