Zum vierten Mal findet auf dem Gutenbergplatz der ‚Weltkindertag’ statt, veranstaltet vom Mainzer Bündnis für Kinderrechte: am Samstag, 17. September von 11 bis 15 Uhr. Unter dem Motto „Vorfahrt für Kinderrechte“ präsentieren die Veranstalter einen abwechslungsreichen und unterhaltsamen Tag vor dem Staatstheater. „Es geht um Spiel, Spaß und Erleben rund um das Thema Kinderrechte“, beschreibt Dr. Sabine Gresch, die Koordinatorin der Lokalen AGENDA Mainz die Veranstaltung.
Der Fokus liegt in diesem Jahr auf dem Element und Lebensmittel „Wasser“. Die Kinder können sich während der Veranstaltung an den Ständen kreativ mit dem Thema „Wasser“ auseinander setzen. Neben einem Wasser-Parcour, einem Ernährungsquiz, dem Bau eines Miniatur-Klärwerks, dem Bedrucken von Urwald-Taschen, einem Basketball-Wettbewerb und Button-Gestaltung, gibt es viele Rate- und Suchspiele, Malen und Basteln.
Mit der Teilnahme an diesen Aktionen erspielen die Kinder ‚Wassertropfen’, mit denen sie einen symbolischen Brunnen füllen können. Diese Wassertropfen entsprechen einem Gegenwert von 1.150 Euro, die Sponsoren wie z.B. die Verlagsgruppe Rhein-Main und Hassia Mineralbrunnen zur Verfügung gestellt haben. Der Gesamterlös geht zu gleichen Teilen an drei Wasserprojekte für Kinder: den Zisternenbau für eine ruandische Grundschule, den Brunnenbau in einer Kindertagesstätte in Brasilien und die Einrichtung von Sanitäranlagen in einer malawischen Schule.
Die Moderation der Veranstaltung übernimmt der bekannte Kindermusiker Oliver Mager, der durch das vielfältige Programm führt: Neben der Guggemusik Donnergugger, treten die Soundbreaker Frauenlobbläser auf, es gibt Pop-Klassik mit der Flötengruppe der Feldbergschule, die auch Tanzausschnitte des Musicals ‚Elfen und Barbaren’ zeigen. Außerdem tritt die Gruppe Teen Dance auf. Die Schirmherrschaft hat in diesem Jahr die Kindertagesstätte der Evangelischen Luthergemeinde Mainz übernommen. Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt: Schülerinnen und Schülern backen köstliche Waffeln am Stand von SEARA.
„Wir wollen unseren Kindern hier in Mainz vermitteln, dass sie eigenständige Rechte haben, dass ihre Meinung gefragt ist. Und wir arbeiten dafür, dass unsere Gesellschaft dies auch hört und ernst nimmt“, sagt Maren Burkhardt vom Stadtjugendring. Alle Kinder und Jugendlichen aus Mainz und Umgebung sind eingeladen, den Weltkindertag auf dem Gutenbergplatz zu erleben.
Koordination:
Landeshauptstadt Mainz/Lokale AGENDA 21 Mainz
Organisatoren:
action 365
Aktion Kinderrechte RLP
Aktion Tagwerk
Flüsterpost e.V.
Human Help Network
Kinderhilfsorganisationen SEARA
Kinderschutzbund Mainz
Landeshauptstadt Mainz mit Lokale Agenda 21 Mainz und Haus der Jugend
Stadtjugendring Mainz
UNICEF
Brunnenprojekte in Entwicklungsländern
Malawi, Brasilien und Ruanda – Kinder und Wasser
Malawi – Sauberes Trinkwasser für Schulkinder
Fast die Hälfte aller Menschen in Malawi muss mit weniger als umgerechnet einem Dollar pro Tag auskommen. Für viele Familien gibt es nicht einmal sauberes Trinkwasser. Die meisten Wohnhäuser haben keine Toiletten, nicht einmal in den Schulen gibt es ausreichend Latrinen. Durchfallerkrankungen bedeuten besonders für die Kinder eine ständige Gefahr. UNICEF hilft Familien in drei ländlichen Regionen im Süden Malawis, ihre Trinkwasserversorgung und die Hygiene zu verbessern. Die Schulen erhalten einfache Latrinen. In den ländlichen Regionen Malawis hat jede fünfte Schule keinen Trinkwasseranschluss. In den Schulen müssen sich im Durchschnitt 150 Jungen und Mädchen eine Latrine teilen. In Schulen ohne Sanitäranlagen benutzen die Kinder Büsche oder offenes Gelände. Gerade heranwachsende Mädchen leiden unter der fehlenden Intimsphäre und der mangelnden Hygiene. Viele verlassen vorzeitig die Schule, sobald sie das erste Mal ihre Periode bekommen. Meist sind die Mädchen zudem in ihren Familien für das Wasserholen zuständig. Ohne Wasseranschluss in der Nähe müssen sie oft stundenlang zur nächsten Quelle gehen. Zeit für die Schule bleibt ihnen kaum. UNICEF kümmert sich um sauberes Trinkwasser und Hygiene für Familien. Besonders geht es aber um eine bessere Hygiene in den Schulen: In zunächst 30 Schulen der Region hilft UNICEF bei der Instandsetzung von Brunnen und beim Bau hygienischer Sanitäranlagen. Insgesamt sind 360 Toiletten sowie 30 Regenwassersammelbecken geplant, jede Schule bekommt zwei Handwaschbecken.
Brasilien – Trinkwasser für Jutaí
SEARA ist eine Einrichtung für unter- und mangelernährte Kinder in der Urwaldstadt Santarém in Brasilien. Seit 1979 wurden über 7000 unterernährte Kinder gesundheitlich und pädagogisch betreut und mit deren Familien gearbeitet, damit sie einen Weg aus der Armutsspirale finden. Seit 2011 arbeitet SEARA im Stadtteil Jutaí. 20 besonders stark unterernährte Kinder besuchen täglich die Kindertagesstätte von SEARA, eine eigens für Jutaí angestellte pädagogische Fachkraft arbeitet mit den Familien in den Bereichen Gesundheit, häusliche Hygiene, Bildung und Alltagsbewältigung. Im Gesundheitsbereich stellt die Versorgung mit sauberem Trinkwasser das Hauptproblem dar. Für die Familien ist die einzige Wasserquelle der Brunnen eines Privathauses. Morgens und nachmittags können die Familien gegen Bezahlung 30 Minuten Wasser zapfen. Viele Familien können sich das auf Dauer nicht leisten und greifen auf Wasser aus Pfützen oder verunreinigten Bächen zurück. SEARA möchte an einem zentralen und neutralen Ort einen öffentlichen Brunnen bohren und betreiben, der für Familien zugänglich ist. Ein solcher Brunnen würde die Versorgungs- und Gesundheitssituation der Familien nachhaltig verbessern.
Ruanda – Schulbau und Wasserversorgung
Jedes Jahr baut, erweitert, renoviert Human Help Network mehrere Schulen in Ruanda in Zusammenarbeit mit dem Partnerschaftsverein Rheinland-Pfalz/Ruanda und der Landesregierung PLR. Eine ruandische Primarschule kann bis zu 2000 Schüler haben. Dies stellt eine enorme hygienische Herausforderung dar. Einen Anschluss an die Wasserversorgung haben die Schulen nicht, ein Abwassersystem existiert ebenfalls nicht. Um dieser Herausforderung zu begegnen berücksichtigt HNN bei allen Schulbauten nicht nur den Bau moderner, umweltfreundlicher Latrinen, sondern auch Regenwasserzisternen. Aus diesen Zisternen kann das Wasser direkt genutzt werden oder es wird für die mobilen Waschbecken eingesetzt. Mit derart einfachen Mittel lässt sich die Wasserversorgung und Hygiene in ruandischen Schulen nachhaltig verbessern