An der Ludwigsstraße entwickeln die J. Molitor Immobilien GmbH und Sparkasse Rhein-Nahe die neue Shopping Wunderwelt nach Karstadt. Das erlebnisorientierte Konzept der regionalen Investoren hat jetzt die Berliner Hotelgruppe tristar auf den Plan gerufen mit ihrer Marke TRIBE.
Die tristar-Gruppe hat am 4. Oktober auf der EXPO Real den Mietvertrag für ein 197-Zimmer-Haus unterzeichnet. Sie will das Hotel als Franchisenehmer der Lifestyle Gruppe Ennismore betreiben. „Definiert durch die Art, wie Menschen leben und reisen wollen, konzentriert sich die Marke TRIBE auf intelligente, funktionale, designorientierte Hotels, die alles bieten, was sie benötigen und nichts, was sie nicht brauchen“, so tristar-Chief Development Officer Jochen Weishaupt und ergänzt: „Das Hotel im LU:Quartier wird sich durch ein modernes Interieur, nützliche Designdetails, komfortable Räume und ungezwungenen Luxus auszeichnen“.
Geplant sind individuell gestaltete Zimmer, Tagungsräume und Co-Working Spaces auf ca. 500 qm, ein Café und ein Fitnessbereich. Als Highlight für Hotelgäste, aber angeblich auch für Mainzer, werden sich das Rooftop-Restaurant sowie die Rooftop-Bar des Hotels präsentieren: Eingebettet in einen begrünten Dachgarten und mit Blick zum Dom und Staatstheater soll so „ein einzigartiger Ort über den Dächern von Mainz“ geschaffen werden. Öffnungszeiten und freier Zugang sind uns bisher nicht bekannt.
Engelhorn siedelt mit Sportkonzept an
Auch mit Blick auf den Einzelhandel hat Molitor bereits einen namhaften Ankermieter für das LU:Quartier gewonnen. So ist seit Ende September der Mietvertrag mit der Mannheimer Modehaus-Gruppe Engelhorn unter Dach und Fach, die mit einem Sportkonzept ansiedeln wird. „Mit einem qualitätvollen Sortiment an Sportmode und Sportausrüstung passe Engelhorn perfekt in das Upper Mainstream bzw. Premium-Segment des LU: und wird zudem die Einzelhandelslandschaft um einen neuen Magneten bereichern“, so Molitor-Geschäftsführerin Tina Badrot.
Auch für den Vollsortimenter (Supermarkt) im Erdgeschoss laufen fortgeschrittene Gespräche. Ins Untergeschoss wollte niemand, also wurde der Bebauungsplan hier geändert. Insgesamt werden ca. 10.800 qm Handelsfläche im LU:Quartier entstehen, davon ca. 1.900 qm im ersten Bauabschnitt an der Fuststraße.
Der Mainzer OB Nino Haase sieht in den Ansiedlungen ein starkes Signal für Mainz: „Die Ludwigsstraße ist eine unserer zentralen Achsen – und ich freue mich sehr, dass hier ein neues Einkaufs- und Aufenthaltsquartier von extrem hoher Qualität entsteht. Das ist ein Wegweiser für unsere Stadtentwicklung und für die Zukunft unserer Innenstadt. Die Qualität und die Ansiedlungen, die wir für das neue Einkaufsquartier kennen, zeigen, dass Mainz ein spannender und attraktiver Standort für Wirtschaftstreibende ist, ein Standort der in der Metropolregion Rhein-Main eine zunehmend wichtigere Rolle spielt. Ich freue mich auf die weiteren Entwicklungen an der Lu und die neuen Ansiedlungen, die wir in unserer schönen Stadt begrüßen werden dürfen.“
Innenstadtquartier mit Erlebnisfaktor
Eine tragende Säule des Quartiers ist der Erlebnischarakter. Neben der Dachgartenlandschaft mit Gastronomien und Weitblick wird auch das Erdgeschoss zur Erlebniswelt werden. Dort soll eine große Pop up Halle für Abwechslung sorgen. „Auf rund 540 qm wird die Fläche Raum für Markenpräsentationen, Streetfoodangebote, Stände von lokalen Publikumslieblingen und Veranstaltungen bieten“, so Volker Schick von der Sparkasse Rhein-Nahe.
Komplettiert wird der Erlebnisfaktor des LU:Quartiers durch frequenzbringende Kultur. So wird in den ersten Bauabschnitt auch ein Proben- und Konzertsaal des Staatstheaters integriert sein. Weiterhin ist die Rede von einem neuen unterhaus- sowie CineMayence-Standort. Das Parkhaus mit rund 300 Stellplätzen sowie ein Fahrradparkhaus sollen zudem eine optimale Erreichbarkeit sichern.
Nachhaltiges Gebäudekonzept
Besonderes Augenmerk bei der Entwicklung werde auf ökologische Nachhaltigkeit gelegt: Beim Rohbau wird zu Teilen recycelter Beton verwendet. Mit Blick auf die Energie- und Stromversorgung kommen Geothermie, Kühlung durch Wasserkreislauf und Solar zum Einsatz. Zudem sind umfangreiche Dach- und Fassadenbegrünungen vorgesehen. Baumneupflanzungen sollen zu einem verbesserten Mikroklima beitragen. Eine geplante Tiefgarage ist auch für E-Mobilität geeignet.
Karstadt-Aus als Chance genutzt
Seit Ende 2020 fungiert das ehemalige Karstadt-Gebäude unter dem Namen „lulu“ auch als Experimentierfläche. Die Interims-Erlebniswelt lulu macht mit Pop Ständen von Local Heroes, Ausstellungen und Events von sich reden und ist für die Mainzer zugleich ein Symbol der Vorfreude auf die neue Mall. Aktuell laufen die vorbereitenden Arbeiten für den ersten Bauabschnitt. Der Startschuss für den zweiten Bauabschnitt, in dem die Ankermieter tristar und Engelhorn ansiedeln werden, ist für Frühjahr 2024 angestrebt. Wenn alles nach Plan läuft, soll noch 2026 das Band durchgeschnitten werden. Mit Spannung warten nun alle Beteiligten auf den städtebaulichen Vertrag zwischen Stadt / Bauamt (Marianne Grosse / SPD) und Molitor. Auch in den Ausschüssen ist man gespannt, gibt es doch hier und dort noch Klärungsbedarf. Der städtebauliche Vertrag ist ein Mittel der Zusammenarbeit der öffentlichen Hand mit privaten Investoren im Rahmen von städtebaulichen Projekten. Er wird meist im Zusammenhang mit einem Bebauungsplanverfahren geschlossen.
Bei all dem Enthusiasmus, in der Planung ist keine Markthalle vorgesehen?!? Schade das wäre ein echtes Highlight auch für die umliegenden Landwirte, Gastronomen und Bürger gewesen!!