Direkt zum Inhalt wechseln
|

Vortragsabend: „Die Inflation in Mainz 1923“ am 10. Oktober

Die 1920er Jahre werden heute oft als die „Goldenen Zwanziger“ betrachtet. Der zeitgenössische Blick sah das anders – nur wenige Jahre dieser Dekade konnten als „gute Jahre“ gelten. 1923 war ein ausgesprochenes Krisenjahr oder – wie der Schriftsteller Stefan Zweig es nannte – „eine Tollhauszeit“.
In ganz Deutschland folgte Notstand auf Notstand. Und in Mainz war es nicht anders: Politische Unruhen, wirtschaftliche Rezession und die Beschränkungen durch die militärische Besatzung hielten die Stadt im Griff. Einen besonderen Einschnitt stellte dann die Hyperinflation im Herbst des Jahres 1923 dar. Bis heute ist sie ein einschneidendes Ereignis im kollektiven Gedächtnis der Gegenwart. Das Stadtarchiv Mainz möchte den Spuren der Inflation 1923 in Mainz nachgehen. In vier Kurzvorträgen wird am Dienstag, 10. Oktober, um 18.30 Uhr im Stadtarchiv Mainz (Rheinallee 3B, 55116 Mainz) an die Ereignisse dieses Jahres erinnert.

Vorgestellt wird der Gerichtsprozess gegen Fritz Thyssen vor einem französischen Militärgericht, der in tagelangen Tumulten endete. Das Stadtarchiv zeigt anhand konkreter Beispiele, mit welchen Hilfsangeboten die Bevölkerung in der Krise unterstützt wurde und wie sich die Preise für Grundnahrungsmittel entwickelten. Zudem wird dargestellt, wie es der Stadtverwaltung gelang, als Krisenmanagerin auf die Inflation zu reagieren.

Vorträge

Uwe Bergmann-Deppisch

Mainz 1918-1923. Eine Einführung

Dr. Frank Teske

Aufruhr! Die „Ruhrkrise“ und der Prozess gegen den Industriellen Fritz Thyssen in Mainz.

Carola Bolte

Von Brotbeihilfen und Kartoffelkrediten. Der Alltag in der Zeit der Hyperinflation.

Prof. Dr. Wolfgang Dobras

Schöner Schein – das Mainzer Notgeld von 1923.