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Veranstaltungsreihe „Victor Hugo – der erste Europäer“ startet am 30. April

Kurz vor der Europawahl widmet der Kulturverein „Dreimalklingeln“ dem französischen Dichter und Humanisten Victor Hugo eine Reihe von Veranstaltungen. Los geht es mit einer Lesung seines Buches „Le Rhin“, zwei Vorträgen und einer Gesprächsrunde im Haus Burgund. Bis Anfang Juni folgt so manches nach. Mit dabei sind die Stadtbibliothek, das Institut Français, die Friedrich-Ebert-Stiftung, das CinéMayence, der Kultursommer u.v.m.

Unter der Leitung von Günter Minas präsentieren sie von April bis Juni ein breit gefächertes Programm, das Victor Hugo (1802-1885) als Vordenker für die europäische Idee in Erinnerung ruft. Im Zentrum steht Hugos Rheinreise, die ihn auch nach Mainz führte, und 1842 in einer zweibändigen Ausgabe als „Briefe an einen Freund“ ihren literarischen Ausdruck fand. Es geht darin nicht nur um subjektiv gefärbte Schilderungen von Orten und Menschen an den Ufern des großen Stroms, sondern in dezidierten Aussagen auch um ein vereintes Europa, wurzelnd in der Freundschaft und im Austausch zwischen Frankreich und Deutschland. Wobei für Victor Hugo der Rhein Bindeglied und nicht Grenze zwischen den beiden Völkern ist: „Sie sind Brüder in der Vergangenheit. Brüder in der Gegenwart. Brüder in der Zukunft“.
1870 eine Europa-Eiche in seinem Garten gepflanzt.
In vielen Stellungnahmen und als Politiker beschwor Victor Hugo die Zukunft der „Vereinigten Staaten von Europa“, für die er auch schon eine gemeinsame Währung erdachte. 1870 pflanzte er in seinem Garten eine Europa-Eiche. Eine den „Vereinigten Staaten von Europa“ gewidmete Victor Hugo-Eiche findet sich auch in Mainz. Auch das Victor Hugo-Ufer zwischen der Drehbrücke hinter der Malakoffpassage bis zur Eisenbahnbrücke erinnert an den Dichter und „ersten“ Europäer.
Das Programm startet am 30. April mit einer Lesungs- und Gesprächsrunde zum Rhein als Victor Hugos europäischem Fluss im Haus Burgund. An vier Mai-Abenden vor der Europawahl stehen die Verfilmungen der Romane „Les Miserables“ (15. Mai, Cinémayence), „Notre Dame de Paris“ (21. Mai, Cinémayence), ein Lyrik-Liederabend (21. Mai, Institut Français) sowie eine Lesung aus Victor Hugos Romanen und Dramen unter dem Blickwinkel des politischen Engagements (23. Mai, Haus Burgund) im Fokus. Weitere Veranstaltungen beleuchten Victor Hugo als Lyriker (5. Juni, Stadtbibliothek) und sein Engagement gegen die Todesstrafe. Den Abschluss der Reihe bildet ein Gesprächskonzert über die spätromantische Oper „Notre Dame“ (1914) von Franz Schmidt.