Jungen Migrantinnen eine Unterstützung in ihrer Berufswahl zu bieten – das ist das Ziel des neuen Mentoringprogramms „Diversity“, welches vom Ada-Lovelace-Projekt an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) seit 2011 durchgeführt wird. Um gemeinsam den Start zu feiern und das Konzept und den Ablauf allen interessierten Personen näher zu bringen, fand am Mittwoch, den 28. September, die Auftaktveranstaltung in der Alten Mensa statt. Als Redner und Podiumsgäste wurden VertreterInnen der Landesregierung, der Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte RLP, der beteiligten Schulen sowie Teilnehmerinnen an dem Mentoring begrüßt.
Nach einer Einführung des Dekans für den Fachbereich Chemie, Pharmazie und Geowissenschaften, Prof. Dr. Wolfgang Hofmeister, erklärten zwei Vertreterinnen des Ministeriums den Anwesenden das zugrundeliegende Konzept: Mentoring bedeutet die Begleitung und Unterstützung einer jüngeren Person, die einen Ein-blick in die sich ihr bietenden Möglichkeiten bekommen möchte, durch eine ältere und erfahrene Person.
Das „Diversity“ Mentoring will Schülerinnen ab der 10. Klassenstufe ansprechen. Ihnen werden Mentorinnen, Studentinnen der Sozialwissenschaften, zur Seite gestellt, welche sie über den Zeitraum eines Jahres hinweg begleiten und in Be-zug auf die spätere Studien- oder Ausbildungswahl hin beraten. Mittlerweile nehmen insgesamt 15 Schülerinnen aus Mainzer Schulen als Mentees teil. In regelmäßigen Treffen werden die Bedürfnisse der Schülerinnen besprochen und zusammen entschieden, welche Schritte zur Entscheidungsfindung nötig sind. Neben einer Fähigkeiten- und Stärkenanalyse können das die Begleitung zur Studienberatung bzw. zum Berufsinformationszentrum der Bundesagentur für Arbeit oder auch das Schreiben von Bewerbungen sein, zentral ist jedoch: die individuellen Wünsche und Fragen der Schülerinnen stehen dabei im Mittelpunkt. Außerdem erhalten die Mentees Schulungen im Bereich Berufsorientierung und können an weiteren Angeboten des Ada-Lovelace-Projekts der Universität Mainz teilnehmen. An den Wünschen der Mentees ausgerichtet, wird es in Zusammen-arbeit mit Verbänden und Institutionen, wie z.B. der Studienberatung, zu zielge-richteten Informationsveranstaltungen kommen. Auch die Einbindung der Eltern in das Projekt spielt eine wichtige Rolle.
Durch das Mentoring sollen speziell junge Frauen mit Migrationshintergrund, aber auch solche aus sozial schwachen, benachteiligten und bildungsfernen Familien gefördert werden. „Genau diese Frauen brauchen häufig mehr Hilfe als andere“, erklärt die aus Marokko stammende Mentorin Sanaa Azzouzi. „Ich selbst hatte zu Beginn meines Studiums keine Unterstützung und hätte mir ein solches Pro-gramm gewünscht. Jetzt möchte ich meine Erfahrungen weitergeben.“ Die Schü-lerin Esra Car nimmt als Mentee teil und berichtet strahlend: „Ich habe gar nicht gewusst, was für Stärken ich habe!“
„Das Mentoring stellt eindeutig eine Win-win-Situation dar. Der Erfahrungsaus-tausch und die Begleitung der Mentees bedeutet für beide Seiten einen enormen Kompetenzgewinn“, macht Karin Drach, Referatsleitern im Ministerium für Integ-ration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen, deutlich. Auch der Direktor der Inte-grierten Gesamtschule Anna Seghers Mainz, Harry Poignie, streicht den hohen Nutzen des Programms heraus: „Für die Schülerinnen ist es eine sehr gute Methode, sich frühzeitig mit ihren Perspektiven auseinanderzusetzen und somit ihre berufliche Zukunft zu gestalten.“ Nurhayat Canpolat, Referentin der Arbeitsge-meinschaft der Ausländerbeiräte RLP, fordert die jungen Migrantinnen auf, „nicht schüchtern zu sein und ihre Fragen an die Mentorinnen zu stellen. Die Mentoringbeziehung spielt sich auf gleicher Augenhöhe ab und ist geprägt von gegenseitigem Vertrauen und Respekt.“
Die Leiterin der Projekts, Simone Pfundstein, zeigt sich nach der Veranstaltung sehr zufrieden: „Wir haben eine hoch motivierte Gruppe von Schülerinnen und Studentinnen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass das „Diversity“-Mentoring ein Er-folg wird und den jungen Frauen auf ihrem Lebensweg eine große Unterstützung sein kann.“
Der Projektzweig „Diversity” wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz finanziert und wird auch an den Standorten Koblenz, Kaiserslau-tern und Trier angeboten.
Weitere Informationen:
Simone Pfundstein
Projektleiterin „Diversity“-Mentoringprogramm
Ada-Lovelace-Projekt
Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
D 55099 Mainz
Tel. 06131 39-26913
Fax 06131 39-24698
E-Mail: spfundstein@uni-mainz.de
http://mainz.ada-lovelace.com/
http://mainz.ada-lovelace.com/?page_id=512 („Diversity“-Mentoringprogramm)