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Umzug von 360 Kilo-Kaiserkopf für Ausstellung im Landesmuseum

Die Vorbereitungen zur Sonderausstellung „Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter“ im Landesmuseum laufen auf Hochtouren. Der Umzug eines 360 Kilogramm schweren römischen Kaiserkopfes bedurfte nun eines Spezialkrans.

„Der Umzug eines 360 Kilo schweren römischen Kolossalkopfes ist nicht alltäglich und eine besondere Leistung aller Beteiligten. Selbst im Museumsalltag kommt es äußerst selten vor, dass ein dreifach überlebensgroßes Original-Exponat mittels Spezialkran aus 3,5 Metern Höhe gehoben und weitertransportiert werden muss. Das Kaiserporträt aus Sandstein soll Teil der Sonderausstellung werden, die am 10. Juni im Landesmuseum Mainz eröffnet wird“, sagte Innenminister Roger Lewentz.

Dargestellt sei ein bärtiger Kaiser mit strähnigen Haaren. Der Vollbart gebe einen Hinweis auf die Identität des Dargestellten und damit eine engere zeitliche Eingrenzung, erläuterte der Minister. Es dürfte sich um Julian, den Neffen Konstantins des Großen, handeln. Dieser habe eine enge Beziehung zu Mainz gehabt, da er 357 die von Germanen besetzte Stadt befreite.

„Ist die angenommene Zuweisung zu Julian korrekt, wäre der Mainzer Kopf das einzig erhaltene rundplastische Bildnis des Kaisers. Zudem wäre es dann auch das späteste erhaltene römische Steindenkmal aus Mainz“, erklärte Dr. Ellen Riemer, Kuratorin der Archäologischen Sammlungen im Landesmuseum Mainz, die den Transport begleitete.

Der Kolossalkopf wurde bereits 1722 vermauert in der spätrömischen Stadtmauer zwischen Zitadelle und Neutor gefunden, gelangte aber erst 1847 in das Altertumsmuseum. Der Kopf stand also nicht lange in seiner ursprünglichen Funktion als Kaiserbüste in der Stadt, sondern wurde zum Bau der Mauer verwendet.

Der spektakuläre Umzug eines einzigartigen römischen Steindenkmals von der Steinhalle in den Ausstellungstrakt des Landesmuseums Mainz ist Teil der Vorbereitungen für die kommende Ausstellung im Landesmuseum Mainz „Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter“ (11. Juni 2022 bis 29. Januar 2023), die das umfangreiche Begleitprogramm zur großen Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ ergänzt, die am 25. Juni in Trier eröffnet wird.

Fotos: GDKE/LM/Bonewitz