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Theodor-Heuss-Brücke ab Sonntag für 4 Wochen gesperrt

Die Theodor-Heuss-Brücke zwischen Mainz und Wiesbaden wird ab Sonntag 12. Januar mittags ab 12 Uhr für etwa vier Wochen gesperrt.  Bei einer Routinekontrolle wurden Schäden bemerkt, nun muss das Traversenlager ausgetauscht werden. Fahren dürfen dann nur noch Busse und Taxen sowie alles, was nicht schneller als 60kmh fahren kann, also Räder, Roller, Mofas etc.
Dies wird mit Sicherheitspersonal an Schranken ab Sonntag 24 Stunden pro Tag kontrolliert.
Die Brücke gehört zu den wichtigsten Verkehrsachsen der Region. Täglich fahren dort über 44.000 Fahrzeuge. Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf 420.000 Euro, von denen Wiesbaden zwei Drittel trägt und Mainz ein drittel, denn die Brücke gehört zu zwei Dritteln der Stadt Wiesbaden.

Die Mainzer Mobilität plant einige Sonderangebote während der Sperrung. So können Mainzer, die eine Monatskarte zwischen dem 8. und 18. Januar kaufen, diese sechs statt wie normalerweise vier Wochen nutzen. Außerdem will das Verkehrsunternehmen die Buslinie 56 verstärken. Zusätzliche Busse fahren am Morgen und am Nachmittag.  Die Busse der Linien 6, 9, 28, 54, 68 und 91 fahren weiterhin über die Brücke.
Wer die Räder von „MeinRad“ nutzen will, kann in der App den Code „BRUECKE2020“ eingeben und erhält dann einen 15-Euro-Gutschein für die Leihräder. Man kann mit dem Fahrrad auch nach Wiesbaden fahren und das dort zurückgeben.

Autofahrer werden weiträumig umgeleitet, was natürlich die Innenstadt aber auch die beiden anderen Brücken mehr belasten wird.

Sondergenehmigungen zur Überquerung der Brücke im Auto werde es fast ausschließlich für Fastnachts-Aktive geben, sagt Verkehrsdezernentin Katrin Eder. Diese erhielten einzelne Erlaubnisse über die Brücke zu fahren, wenn sie an einem Abend auf beiden Rheinseiten im Einsatz seien. Wie viele Genehmigungen hierfür ausgesprochen werden, ist noch nicht zu sagen. Die Genehmigungen für Personen oder Einrichtungen außerhalb der Fastnacht ließen sich „an einer Hand abzählen“, so die Verkehrsdezernentin.

In Absprache mit der Stadt Wiesbaden habe man sich dagegen entschieden, bestimmten Berufsgruppen Ausnahmegenehmigungen auszusprechen. Dies liege einerseits am Grundsatz der Gleichbehandlung, andererseits daran, dass die Kapazität der während der Arbeiten einspurigen Brücke tagsüber nicht ausreiche, um im größeren Stil Genehmigungen auszusprechen.

Vor dem Hintergrund der anstehenden Sperrung betonen die Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammern Wiesbaden und Rheinhessen die Notwendigkeit des Baus von weiteren Rheinbrücken. Angesichts der gravierenden negativen Auswirkungen einer wochenlangen Komplettsperrung dieser eminent wichtigen Verkehrsader für Betriebe und Mitarbeiter bedürfe es für Betriebe unbürokratischer und schneller Ausnahmegenehmigungen.

Die Sperrung der Brückenquerung zeige einmal mehr, wie schnell die jetzige Infrastruktur an ihre Grenzen stößt. Dem enorm gestiegenen Verkehrsaufkommen müsse durch eine zeitgemäße Infrastruktur entsprochen werden. Mit Brückenbauten aus den 1960er Jahren lasse sich das Verkehrsaufkommen von heute nicht bewältigen. Deshalb ist nach Ansicht der Wirtschaftskammern links und rechts des Rheins sowohl eine weitere Rheinquerung zwischen den beiden Landeshauptstädten als auch zwischen Rüdesheim und Bingen standort- und wirtschaftspolitisch notwendig.

Foto: Arne Landwehr