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Theaterfestival „Grenzenlos Kultur“ vom 9. bis 19. September im Staatstheater

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Deutschlands größtes Theater-Festival mit behinderten und nicht behinderten Künstlern gastiert erstmals im Mainzer Staatstheater. Über 150 Künstler reisen an, darunter Schauspiel-Prominenz wie Angela Winkler und Samuel Koch. Im Mittelpunkt der Produktionen stehen alltägliche Heldengeschichten aus dem Herzen der Inklusion. Das Motto des Festivals lautet: „Helden und Legenden“. Schließlich trifft die Heldenfrage mitten ins Herz des inklusiven Theaters: Sind Künstler mit Behinderungen per se Helden des Alltags, weil sie ihn überraschend meistern? Oder müssen auch sie sich heldenhaft bewähren, mit gesellschaftlichem Engagement zum Beispiel? Wir verlosen 2×2 Tickets für Jerome Bel / Theater HORA: Disabled Theater am Sonntag 13. September um 19.30 Uhr. Mail mit Betreff „Hora“ an losi@sensor-magazin.de.

Eine Heldin ist Maria-Christina Hallwachs in „Qualitätskontrolle“ von Rimini Protokoll nicht, weil sie seit einem Unfall vom Hals an gelähmt ist. Sondern weil sie sich für das Leben und gegen Präimplantationsdiagnostik engagiert – und sich als begnadete Schauspielerin der eigenen Biografie erweist.

Starke Frauen zeigt auch das Finale: Was passiert, wenn drei RambaZamba-Schauspielerinnen zusammen mit der Bühnen- und Film-Legende Angela Winkler die Sehnsuchts-Heldinnen des späten 19. Jahrhunderts ins Heute holen wie in „Schwestern“ von Frank Krug?

In den zehn Tagen dazwischen bleibt das Festival zuverlässig auf der Heldenspur. Samuel Koch und Robert Lang zeigen in Kafkas „Bericht für eine Akademie“ ein faszinierendes Wesen, halb Affe, halb Mensch. Kafka selbst ist Held eines außerordentlichen Kamingesprächs, das die schon legendären „Kafka-Witwen“ Klaus Wagenbach und Hans-Gerd Koch im Anschluss führen. Das Theater Stap spürt zusammen mit Tibaldus en andere hoeren in „4:3“ Götterlegenden nach und entdeckt als Helden den Menschen.