Aufgrund der erhöhten Benzinpreise beantragte die Allgemeine Funktaxizentrale Mainz die Anpassung der Beförderungsentgelte, um die sprunghaft steigenden Kosten auszugleichen. Der Stadtvorstand stimmte diesem Anliegen heute zu.
Die Corona-Pandemie hatte in den Jahren 2019-2021 in der Taxibranche – wie auch in zahllosen anderen Wirtschaftsbereichen – für massive Umsatzeinbußen gesorgt. Daher kam die Stadt im Vorjahr der beantragten Erhöhung der Taxentarife in voller Höhe nach. Nun leidet die Branche erneut bundesweit unter den massiv verteuerten Kraftstoffpreisen – als weiterer Kostenfaktor kommt der absehbar zum 1. Oktober auf zwölf Euro steigende gesetzlichen Mindestlohn hinzu.
Im Zuge von Homeoffice, Lockdowns und dem Ausfall vieler Feste und Veranstaltungen entfielen zu Corona-Zeiten bereits zahlreiche Aufträge – daher war der Taxentarif zuletzt im August 2021 um 10 Prozent angeglichen worden (letzte Änderung zuvor: 2015).
Dieser zehrenden Zeit folgt nun mit explodierenden Kraftstoffpreisen aufgrund des Krieges in der Ukraine sowie mit Blick auf die neue Mindestlohnregelung eine weitere Kostenbelastung, der die Einnahmen nach Angaben der Branche bereits um bis zu 40 Prozent sinken ließ.
„Oberbürgermeister Michael Ebling hatte bei der letzten Erhöhung im August 2021 in Vakanz des Dezernates mit Blick auf die Auswirkungen des erwartbar steigenden Mindestlohns eine Nachverhandlung in Aussicht gestellt. Da die Kraftstoffpriese seither zudem extrem angestiegen sind und zugleich der Mindestlohn zum 1.Oktober auf 12 Euro erhöht wird, müssen wir der Taxizunft die Chance geben, diese Mehrkosten aufzufangen. Ohne die Angleichung bei den Beförderungsentgelten wird dies nicht gehen, daher hat der Stadtvorstand heute dem Antrag der AFT entsprochen. Die Tarifdiskussion hat Mainz daher nicht exklusiv, ähnliche Gespräche wurden oder werden in allen Städten vehement geführt“, so Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne).
Dabei werden künftig die Kurzstrecken als am häufigsten nachgefragte Dienstleistung für die Kundschaft spürbar teurer. Der Grundpreis wird von 3,60 auf 4,00€ heraufgesetzt, auch der erste gefahrene Kilometer Fahrtstreck steigt von 2,50 €auf 4,00 Euro. Alle weiteren Kilometer bleiben in der Preisgestaltung zum früheren Tarif (2,50 €) identisch – lediglich der Zuschlag im Großraumtaxi ab dem 5. Fahrgast steigt ergänzend von 3,00 auf 5,00 €.
„Den verständlichen aktuellen Forderungen der AFT kommt die Stadt Mainz mit einer neuerlich spürbaren Anhebung der Tarife nach, um die Leistungsfähigkeit des Gewerbes zu erhalten. Auch das im letzten Jahr bereits eingeschaltete Gutachterbüro stützt diesen Schritt mit dem Blick auf die Verhältnisse in der bundesweiten Taxibranche. Die neuen Tarife werden ab dem 1. Oktober 2022 Gültigkeit erlangen“, betont Steinkrüger.
Demgemäß wird der Grundpreis für die Anfahrt eines Taxis von derzeit 3,60 auf 4,00 Euro (plus 0,40 €) ansteigen.
– Das km-Entgelt beim 1. km steigt singulär um 1,50 Euro (von 2,50 auf 4,00 Euro).
– Bei darüber hinausgehenden (Lang-)Strecken bleiben die Preise konstant auf dem alten Niveau (2,50 €).
Vergleichsrechnungen:
1km-Fahrt alt: 6,10 Euro / neu: 8,00 Euro (+ 31,15%)
3km-Fahrt alt: 11,10 Euro / neu: 13,00 Euro (+ 22,09%)
6km-Fahrt alt: 17,20 Euro / neu: 19,10 Euro (+ 11,05%)
10 km-Fahrt alt: 24,40 Euro / neu: 26,30 Euro (+ 7,79%)
15 km-Fahrt alt: 33,40 Euro / neu: 35,30 Euro (+ 5,69%)