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Taubertsbergbad trotzt Insolvenz – zahlreiche Sanierungsarbeiten / bessere Tarife / längere Öffnungszeiten

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Artikel aus der Allgemeinen Zeitung von Carina Schmidt

Das Taubertsbergbad hat eine neue Leiterin: Andrea Härtig. Seit 2009 ist die 33-Jährige im Haus beschäftigt, bislang im Verwaltungsbereich. Und trotz der im September beantragten Insolvenz tut sich noch einiges in der marode gewordenen Einrichtung. Nicht nur optisch, sondern auch strukturell werde an der Neuausrichtung des Bades gearbeitet, wie Sportdezernent Günter Beck (Grüne) vor Ort informierte: „Wir wollen nun buchstäblich in ein anderes Fahrwasser fahren. Die Mainzer sollen wissen: Das Bad lebt und kann durchgehend besucht werden.“ Mit „wir“ meinte Beck nicht nur die Stadt und die neue Leitung. Die Kosten für die grundlegenden Arbeiten in Höhe von mindestens 500.000 Euro wird nämlich die städtische Gebäudewirtschaft Mainz (GWM) übernehmen.

„Als nächstes größeres Unterfangen steht die Sanierung des Thermenbeckens an“, führte Beck aus. „Hier haben sich einige Platten abgelöst.“ Das Becken werde aber nur an einem Tag für den Schwimmbetrieb geschlossen sein. Im Dezember ist der Austausch der Chlorgasanlage durch eine neue geplant, in den Duschen sollen die feuchten Stellen behoben werden. Außerdem wird wieder eine Wasserlaufmatte angeschafft. „Auch die Beleuchtung wollen wir verbessern. Denn es ist viel zu dunkel im Schwimmbad“, sagte Monika Dötsch von der GWM. „Künftig wird es eine energiesparende LED-Technik geben.“

Auf Kritik reagiert
Gute Nachricht für das Personal: Alle 60 Vollzeit- und Teilzeitkräfte konnten gehalten werden, freute sich Leiterin Härtig. Besonders gute Nachrichten für die Besucher: Die Tarife sollen günstiger werden, beispielsweise für Familien und Frühschwimmer, und das Bad soll großzügigere Öffnungszeiten (derzeit öffnet das Bad erst um 9.30 Uhr) bekommen. „Damit reagieren wir auf die Anregungen und die Kritik unserer Besucher“, betonte Härtig. Bürgermeister Beck ergänzte: „Das Taubertsbergbad hat durch seine Nähe zum Bahnhof eine günstige Lage. Das macht es nicht nur für die Schulen und Vereine attraktiv, sondern auch für diejenigen, die beispielsweise vor der Arbeit noch ein paar Bahnen schwimmen möchten.“

Wie lange das Insolvenzverfahren andauern wird, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden. „Mitte Januar wird es eine Gläubigerversammlung geben“, berichtete Beck, der aber nicht damit rechnet, dass noch etwas zu holen ist. Betroffen von den finanziellen Verlusten sind neben der Stadt selbst vor allen Dingen stadtnahe Gesellschaften, von denen der alte Betreiber etwa Wasser und Strom bezogen hatte. Auch die Frage, ob der Betrieb künftig unter der Regie eines privaten Betreibers oder einer städtischen Gesellschaft gewährleistet werden soll, ist noch offen. „Mit dem Thema werden wir uns erst im April eingehend beschäftigen können“, kündigte der Sportdezernent an.

Foto: hbz / Stefan Sämmer