Ein weiterer Clou ist dem Team vom Frankfurter Hof gelungen: Die Kanadierin Leslie „Feist“ kommt auf ihrer Deutschland-Tour nach Berlin und München, aber auch nach Mainz open air auf die Zitadelle im Rahmen der Konzertreihe „Summer in the City„. Den meisten bekannt durch Hits wie „I feel it all“, „1234“ oder „My Moon My Man“ kommt Feist also nach sechs Jahren Abstinenz mit neuem Album „Pleasure“ zurück. Am Mittwoch, den 3. Mai startet der VVK über eventim.de: Tickets ab 30 Euro zzgl. Gebühren, auch an allen bekannten CTS–VVK-Stellen sowie unter der Hotline 01806 – 853653 (0,20 €/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,60 €/Anruf), auf fkpscorpio.com und eventim.de.
Die vielfach Grammy-nominierte und mit insgesamt sechs Juno-Awards ausgezeichnete Künstlerin beherrscht den einzigartigen Spagat, atemberaubend besondere Musik zu einem internationalen Hit zu machen und selbst die größten Clubs der Metropolen auszuverkaufen. Ihr bislang letztes Album „Metals“, 2011 erschienen, schaffte es weltweit in die Top Ten der Charts, darunter in Kanada, den USA und auch in Deutschland. Ihre Konzerte sind mitreißende Ereignisse höchster Musikalität, deren Eindrücken die Zuschauer nicht widerstehen können. Denn Feists Kunst besteht vor allem darin, das Besondere ganz natürlich und gewöhnlich wirken zu lassen.
Die Karriere der Tochter eines expressionistischen Künstlers begann im Alter von 15, damals war sie die Frontfrau einer Punkband namens Placebo (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen britischen Band). Es folgten Engagements an der Seite der Sängerin Peaches (mit der sie sich lange eine WG teilte), als Gast-Sängerin und -Komponistin bei dem norwegischen Folk-Duo Kings of Convenience sowie als Gründungs-Mitglied der begeisternd unkonventionellen kanadischen Indie-Band Broken Social Scene.
Nach einem ersten inoffiziellen Album erschien 2004 ihr internationales Debütwerk „Let It Die“, das Feist unmittelbar auf der Landkarte der bemerkenswerten Musikerinnen verortete. „Let It Die“ gewann zwei Juno-Awards und manifestierte Feists Ruf als eine der spannendsten neuen Künstlerinnen in der internationalen Singer-/Songwriter-Oberliga. Mit dem 2007 veröffentlichten Nachfolger „The Reminder“ stieg Feist dann endgültig zu einem weltweit beachteten Star auf, der die seltene Gabe besitzt, signifikant eigene Musik so zu produzieren, dass sie auch Hörer von eher konventioneller Radio-Musik unmittelbar anspricht, ja umbläst. Plattenverkäufe jenseits der Grenze von drei Millionen belegen ihre Qualität, Musik zu kreieren, die kommerziell erfolgreich ist, ohne sich von den üblichen Marktgesetzen jemals korrumpieren zu lassen. Das 2011 erschienene Album „Metals“ belegte dies erneut.
Am 28. April erschien, nach einer langen Phase öffentlicher Abstinenz mit „Pleasure“ ihr neues Album, das ein weiteres Mal ihre Einzigartigkeit belegt. Eingespielt und produziert mit ihren Langzeit-Kollaborateuren Mocky und Renaud Letang, ist „Pleasure“ ein Album geworden, das sich mit großer Chuzpe ganz auf das Wesentliche reduziert. Inhaltlich eine Suche nach den Grundlagen und Motivationen des Menschen, die ihn dazu bringen, Freude zu empfinden, atmen alle Songs viel Raum und Weite. So verzichtet Feist über weite Strecken fast völlig auf den Einsatz eines Schlagzeugs, oft sind es nur ein paar Handclaps, die einen Song voran treiben. Dieser Ansatz lässt Feists Qualität als herausragende Komponistin umso heller strahlen. Man darf sich also auf Konzerte freuen, die man so schnell nicht vergessen wird – denn Feist live zu erleben, bleibt ein selten einzigartiges Vergnügen.
(c) Mary Rozzi