71 Prozent der Mainzer können sich vorstellen, am Veranstaltungsprogramm von Stadt der Wissenschaft teilzunehmen, fast 80 Prozent werden sich über das Programmangebot näher informieren. Nur sieben Prozent der Befragten wollen von dem Angebot eher oder sicher nicht Gebrauch machen. Dies ergab die repräsentative Befragungsstudie (hier die Ergebnisse als PDF) des Instituts für Publizistik und des Instituts für Politikwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, die im Zeitraum von Dezember 2010 bis Februar 2011 erstmals durchgeführt wurde.
In insgesamt vier Befragungswellen – einmal vor, zweimal während und einmal nach dem Jahr 2011 – wollen die Wissenschaftler prüfen, ob die Landeshauptstadt Mainz die Ziele, die sie sich als „Stadt der Wissenschaft“ steckt, auch erreicht.
In der repräsentativen Panelbefragungsstudie wurden 800 Mainzer Bürgerinnen und Bürger in telefonischen Interviews von durchschnittlich 23 Minuten Länge zu den Themenschwerpunkten „Bekanntheit der Stadt der Wissenschaft“, „Erwartungen an die Stadt der Wissenschaft“, „geplante Nutzung des Programmangebots“, „Interesse an Wissenschaft“ und „Aussagen zu Mainz und den Mainzer Wissenschaftlern“ sowie „Kenntnis der Forschungseinrichtungen in Mainz“ befragt.
„Das Ergebnis der ersten Befragungswelle zeigt, dass die Mainzer Bevölkerung bereits eine ausgesprochene Affinität zur Wissenschaft, ihren Themen, Menschen und Einrichtungen hat. Mainz ist eine Wissenschaftsstadt“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Gregor Daschmann,
„interessant wird daher sein, wie sich diese Werte im Laufe des Jahres weiter entwickeln und wie sie sich im bundesweiten Vergleich der Befragungsergebnisse zum Wissenschaftsimage einordnen.“
Mediale Wirkung
„Haben Sie schon einmal davon gehört oder gelesen, dass Mainz ‚Stadt der Wissenschaft‘ 2011 ist?“ Vor dem Jahreswechsel antworteten 44 Prozent der Befragten mit „ja, ganz sicher“, nach Jahreswechsel waren es 71 Prozent. Davon gehört oder gelesen haben 57 Prozent in der Zeitung oder in lokalen Zeitschriften, jeweils Pressemitteilungen Stadt Mainz Seite 3 03.03.2011 zehn Prozent erhielten die Infos durch Fernsehen und Internet.
Kannten vor dem Jahreswechsel 59 Prozent das Logo „E = MZ2“ ganz sicher nicht, waren es nach dem Jahreswechsel nur noch 43 Prozent. „Der Bekanntheitsgrad von Mainz als Stadt der Wissenschaft ändert sich innerhalb weniger Wochen um den Jahreswechsel signifikant“, sagt Univ.-Prof. Dr. Jürgen W. Falter vom Institut für Politikwissenschaft, „diese verstärkte öffentliche Wahrnehmung erklärt sich durch die starke Präsenz des Projekts in den zentralen Handlungsfeldern der Stadt, durch das dichte Veranstaltungsprogramm, die Bewerbung und die intensive, tägliche Berichterstattung in den Medien. Besonders interessant in diesem Zusammenhang ist der hohe Stellenwert der Zeitung als zentraler Informationsträger.“
Wissenschaft und Bildung assoziieren die Befragten mit positiven Attributen wie „wissenschaftliche Ergebnisse können Leben retten und machen das Alltagsleben leichter“, „Wissenschaft sollte vom Staat noch stärker unterstützt werden“ oder „Forschung ist ein
spannendes Thema“. Negative Items wie „Wissenschaft und Technik zerstören oft Umwelt und Lebensgrundlagen“ oder „Bei den meisten Studien kommt nur heraus, was Auftraggeber hören wollen“ finden insbesondere bei Befragten mit hohem Bildungsgrad wenig Zustimmung. Den Naturwissenschaften und der Medizin wird das größte Interesse entgegengebracht, wobei für die Frauen die Medizin, für die Männer die Naturwissenschaften die interessantesten Disziplinen darstellen. Dem korrespondiert auch die Einschätzungen der Leistungen Mainzer Wissenschaftler: Für besonders bemerkenswert halten 64 Prozent die Medizin, und 50 Prozent die Naturwissenschaften.
Nachhaltigkeit und Wirksamkeit sicherstellen
„In Mainz als Stadt der Wissenschaft denken wir über das Jahr 2011 hinaus und begleiten daher das Gesamtprojekt und ausgewählte Teilprojekte mit einer professionellen Evaluation“, erklärt der Sprecher der MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ und Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch,
„denn wissensbasierte Stadtentwicklung lässt sich nachhaltig nur dann sicherstellen, wenn Strukturen und Projekte auf Dauer und Wirksamkeit angelegt sind. Das begleitende Monitoring der renommierten Mainzer Institute für Publizistik und Politikwissenschaft unterstützt uns in der Analyse, ob unser Mainzer Modell des Wissenstransfers die erwarteten und gewünschten Wirkungen erreicht.“