Mit einem Jahresrückblick auf das Sportjahr 2022 sowie einem Ausblick auf das Sportgeschehen in 2023 skizzierten Bürgermeister und Sportdezernent Günter Beck sowie der Vorsitzende des Stadtsportverbandes, Alexander Reinemann, im Rahmen eines Pressegespräches die aktuellen Geschehnisse: „Ich hoffe, die kommenden sportlichen Höhepunkte finden in einem von Corona dauerhaft unbelasteten Sportjahr 2023 statt“, so Beck.
Leider habe die Pandemie das Jahr 2022 zu Beginn gerade auf der Ebene der Sportvereine massiv beeinträchtigt. Erst langsam sei das Vereinsleben wieder angelaufen. „Es konnte wieder Sport getrieben werden, dennoch hatten viele Vereine mit massiven finanziellen Nachwirkungen der Pandemie zu kämpfen“, so Beck. Die Landeshauptstadt habe die Vereine daher bei der Bewältigung der Pandemie-Folgen mit einem Maßnahmenpaket unterstützt. „Es wurden finanzielle Verluste der Mainzer Sportvereine bei den Mitgliedsbeiträgen ausgeglichen. Erstattet wurden bis zu 50 Prozent des Rückgangs der Beiträge seit 2019 – bis zu maximal 10.000 Euro. Nicht wenige Vereine leiden aber in puncto Mitgliederzahlen und Aktiven weiterhin – die Pandemie ging mancherorts an die Substanz.“ Der Etat der Sportförderung konnte – im Gegensatz zu früheren Jahren – vor dem Hintergrund der verbesserten Haushaltslage bei den realisierbaren Zuschüssen von ehedem 75% auf 100% aufgestockt werden. Zudem plane das Sportdezernat, jene Vereine, die aufgrund der aktuellen Energiekrise in ihrer Existenz bedroht seien, ergänzend finanziell zu unterstützen, so Beck.
So hätten sich für die Eishalle Mainz angesichts der Energiekrise die Nutzungsgebühren für gebuchte Trainingsstunden, welche die eissporttreibenden Mainzer Vereine an den Betreiber zahlen müssen, drastisch erhöht. Die Stadt Mainz habe daraufhin die Eismietzuschüsse von 25 auf 100 Euro erhöht (Gebühr pro Stunde: 240 Euro). Daraufhin habe sich die Anzahl der städtischen Sportvereine, welche die Eishalle nutzten, wieder „spürbar erhöht“, so Beck.
Mit der Einweihung des sanierten Kunstrasenfeldes Mainz-Lerchenberg konnte im Mai 2022 ein weiterer Schritt im Sportstätten-Sanierungsprogramm bewältigt werden.
Sportdezernent Beck: „Leider mussten wir nach 2021 auch 2022 den Gutenberg Marathon Mainz aufgrund der pandemischen Lage absagen. Mit dem Drei-Brücken-Lauf sind wir im Juni 2022 nach zwei Jahren Pause aber wieder ins Laufgeschehen eingestiegen, daran knüpfen wir mit dem Marathon 2023 wieder an.“
2023: Viele Sanierungs- und Neubaumaßnahmen geplant
Im angelaufenen Jahr 2023 plant die Landeshauptstadt zahlreiche Sanierungs- und Neubaumaßnahmen im Sportsektor, darunter einige Sanierungen von Kunstrasenfeldern sowie die noch offenstehenden Sanierungen aus 2022, welche oberste Priorität genießen:
- Sanierung des großen Kunstrasenplatzes und Erneuerung der Zaunanlage auf der BSA Mainz-Bretzenheim
- Sanierung des Kunstrasenplatzes in der Ulrichstraße in Mainz-Bretzenheim
- Sanierung des Kunstrasenplatzes einschließlich der Laufbahn und der Hangabstützung in Mainz-Marienborn
- Sanierung diverser Funktionsflächen im gesamten Stadtgebiet
„Wenn es die personellen Möglichkeiten zulassen, wollen wir auch die Sanierung des Kunstrasen-Großspielfeldes auf der Bezirkssportanlage Mainz-Laubenheim als auch die Sanierung des Kleinspielfeldes sowie der Leichtathletikanlagen auf der Sportanlage Mainz-Ebersheim umsetzen“, betont Beck. Hier hänge aber vieles von den verfügbaren personellen Ressourcen in der Planung und Durchführung ab.
Neubau eines Kunstrasenplatzes in Mainz-Hechtsheim
In diesem Geflecht sei auch der seit Jahren geplante Neubau des Kunstrasenplatzes mit kleiner Stehtribüne und Flutlichtanlage in Mainz-Hechtheim zu erwähnen. „Leider konnten wir auch diese Maßnahme aufgrund personeller Engpasse beim städtischen Grünamt zuletzt nicht beginnen, demzufolge werden wir die Mittel ins nächste Haushaltsjahr übertragen. Es bleibt dabei: auch dieses Projekt wollen wir unbedingt realisieren.“ Insgesamt stelle die Verwaltung für alle Maßnahmen rund 4 Million Euro zur Verfügung. Dies belege, dass der Sportsektor auch infrastrukturell wieder besser aufgestellt werde. „Die personelle Situation beim Grünamt mit einer Vielzahl der ambitionierten anstehenden Vorhaben im Sportbereich, hält derzeit noch nicht ganz Schritt. Wir hoffen, dass im nächsten Jahr durch zwei zusätzliche Stellen in der Planung Entspannung eintritt“, so Beck.
Großsporthalle
Der zuständige Beirat zum seit einigen Jahren omnipräsenten Projekt „Großsporthalle“ sei sich einig, dass hier ein Maximum an Sportfläche verwirklicht werden solle. „Diese Halle wäre für die Landeshauptstadt ein großer Wurf und wird dringend gebraucht. Optimal wäre eine Fünffeldhalle mit Platz für 2.500 Zuschauer“, unterstreicht der Sportdezernent. Derzeit werde die Ausschreibung vorangetrieben. Damit sei die PD (Berater der öffentlichen Hand GmbH), ein Beratungsunternehmen für Bund, Länder und Kommunen sowie andere öffentliche Körperschaften und Einrichtungen, befasst.
Klimaneutraler Sportverein Mainz
Zusammen mit dem TSV Schott startet die Sportverwaltung zudem das Pilotprojekt „Klimaneutraler Sportverein Mainz“. Ziel ist es, den TSV Schott im Hinblick auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln. Beck: „Auf der Basis der Projekterfahrungen wollen wir mit dem TSV eine Art Blaupause entwickeln, von der im Nachgang auch andere Mainzer Sportvereine profitieren können.“
Projektgruppe Leistungssportzentrum Mainz
Um langfristig eine Steuerung und Finanzierung des Leistungssports in Rheinland-Pfalz zu gewährleisten, hat sich der Landessportbund in Absprache mit dem Ministerium des Innern und für Sport auf die Bildung und den Ausbau von Leistungssportzentren festgelegt. Ein solcher soll neben den Standorten Koblenz und Kaiserslautern auch in Mainz geschaffen werden: „Mainz bietet bereits heute gute Bedingungen zur Förderung des (Nachwuchs-)Leistungssports. Die jeweiligen Zentren sollen alle regionalen Organisationen des Leistungssports zusammenführen und im Verbund eine erfolgreiche Talentförderung sowie ein qualifiziertes Training für die Landes- als auch Bundeskader-Athlet:innen ermöglichen. Da darf die Sportstadt Mainz natürlich nicht fehlen.“ Die Landeshauptstadt biete hierzu wegen der räumlichen Lage und der Einwohnerzahl aus Sicht des Landessportbundes außerordentliches Potenzial. Es gelte abseits der aktuell auf dem Engagement weniger Personen bzw. Vereine basierenden „Insellösungen“ grundlegende Rahmenbedingungen hinzuzufügen, um eine sportartübergreifende Unterstützung der Sportler:innen anzubieten. Dieser Aufgabe widme sich die Projektgruppe, in der auch die Stadt Mainz vertreten sei, so Beck. „Wir wollen dauerhafte, leistungsfähige Strukturen schaffen, um in Mainz das Setting für den (Nachwuchs-)Leistungssport in allen Sportarten weiter zu verbessern.“
Wichtige Veranstaltungen 2023
SportPreis Mainz 2022
Auch im nächsten Jahr hat die Stadt Mainz zusammen mit der HDI Global SE, dem Stadtsportverband und dem 1. FSV Mainz 05 den SportPreis Mainz 2022 für außergewöhnliche und innovative Angebote rund um den Sport in Mainz ausgelobt. Egal ob Sportverein, Schule oder Freizeitsportgruppe – Bewerbungen sind allseits erwünscht. Die Bewerbungsfrist endet am 31. März 2023.
www.mainz.de/freizeit-und-sport/sportpreis-2022.php#c3
Sportler:innen-Ehrung
Die Sportler:innen-Ehrung findet am 28. März 2023 im Bürgerhaus Mainz-Finthen statt. Es werden Insgesamt 17 Vereine aus 16 Sportarten, 31 Aktive und U23 Sportler:innen, 24 Athlet:innen aus dem „Senioren- und Altersklassen-Bereich“ sowie 20 Athlet:innen aus dem Bereich „Schüler:innen, Jugend und Junior:innen“ geehrt.
Gutenberg Marathon Mainz
Am Sonntag, 7. Mai fällt nach dreijähriger Abstinenz der Startschuss zum 21. Gutenberg Marathon Mainz – mit neuem Startbereich, neuer Strecke und neuem Ziel.
Der Start erfolgt erstmals am Stadthaus Große Bleiche, Ziel ist der Ernst-Ludwig-Platz. Dort gibt es auch eine Bühne mit Unterhaltung und Siegerehrungen. Die Startunterlagenausgabe, Pasta-Party, Marathonmesse sind im Kurfürstlichen Schloss beheimatet. „Das Ambiente gibt dem Ganzen einen gebührenden Rahmen und ist auch für auswärtige Teilnehmer, welche das Schloss noch nicht von innen kennen, sicherlich ein Highlight“, so Beck.