Wie schon erwartet gibt nach Kultur- und Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) nun auch Sozialdezernent Eckart Lensch sein Amt zum 30. Juni 2025 ab. Diese Entscheidung teilte er gestern sowohl der Parteiführung der SPD als auch der Fraktion mit. Seine berufliche Zukunft ist noch offen, wobei eine Rückkehr in seinen Ursprungsberuf als Arzt eine Option bleibt. „Ich bin zufrieden mit meiner Zeit als Dezernent. Für eine abschließende Bilanz ist es noch zu früh. Es war Sozialpolitik in Krisenzeiten“, so der 64-Jährige.
Die SPD-Parteivorsitzenden Jana Schmöller und Ata Delbasteh dankten Lensch für sein langjähriges Engagement. „Wir bedanken uns sehr herzlich bei Eckart Lensch für diese acht Jahre. Er war und ist ein herausragender Ansprechpartner für Sozialpolitik in Mainz. Seine Arbeit als Dezernent war wegweisend“.
Wie geht es weiter?
Um die Nachfolge zu klären, wird eine Kommission gegründet, die aus 15 Mitgliedern besteht. Dazu zählen unter anderem die Vorsitzenden und Stellvertreter der SPD, Vertreter der Jusos, stellvertretende Fraktionsmitglieder sowie drei Ortsvorsteher. Die Kommission wird bis zum Parteitag am 5. Januar einen Vorschlag für die Nachfolge ausarbeiten.
Die letztendliche Entscheidung über die Nachbesetzung trifft der Stadtrat, nachdem die Stelle vom Oberbürgermeister offiziell ausgeschrieben wurde. Ob es bereits einen internen Favoriten gibt, dazu wollte sich die SPD nicht äußern. Auch Jana Schmöller, die selbst als mögliche Kandidatin gehandelt wird, gab keine klare Antwort, schloss jedoch ihre eigene Kandidatur nicht aus.
In der aktuellen Koalitionskonstellation entfallen zwei Dezernate auf die SPD: Soziales und Kultur. Die neu gegründete Kommission soll nicht nur die Nachfolge von Lensch regeln, sondern sich auch mit der Zukunft des Kulturdezernats befassen. Marianne Grosse wird 2026 in den Ruhestand treten.
Mit dem Rückzug von Lensch endet eine Amtszeit, die durch zahlreiche Herausforderungen in der Sozialpolitik geprägt war. Die Wochen und Monate dürften spannend werden, da sich die SPD und die Stadt Mainz auf die Suche nach einer geeigneten Nachfolge begeben. Auch wird durch den anstehenden Haushalt und den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen extrem viel zu bewegen sein, auch unerfreuliches. Dass der Bereich Schule zukünftig aus dem Sozial-Dezernat gelöst werde, bedeute daher eine Erleichterung für den Nachfolger, sagt Lensch. „Es ist ein riesengroßes Dezernat.“ Nun müsse man dafür sorgen, dass Schulamt und Jugendamt trotz Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Dezernaten eng zusammenarbeiteten.