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SPD Frau Dr. Gitta Weber wechselt zur Mainzer ÖDP

Die Kommunalwahl 2024 wirft bereits ihre Schatten: Nach dem  Wechsel von 2 Piraten & Volt-Leuten ins Grüne Lager hat nun auch Dr. Gitta Weber, stellvertretende Weisenauer Ortsvorsteherin und Ortsbeiratsmitglied, ihren Austritt aus der SPD erklärt und wird ab sofort Mitglied der ÖDP. Der Wechsel in die ÖDP folgt auf die ÖDP-Unterstützung von Webers Bewerbung für das Dezernat Umwelt, Grün, Energie und Verkehr vor zwei Jahren. Sie wird daher auch im Ortsbeirat Weisenau in die ÖDP-Fraktion mit ÖDP-Ortsbeiratsmitglied Elke Hartje wechseln.

Weber äußerte ihre Enttäuschung über die Mainzer SPD-Parteiführung und deren fehlende Bereitschaft, sich mit den echten Nöten der Mainzerinnen und Mainzer auseinanderzusetzen – und so die Partei zu erneuern und wieder wählbarer zu machen. Insbesondere Umweltthemen überlässt man lieber den Grünen und macht weiter so wie immer. Das hält sie grundsätzlich für falsch: „Wer jetzt den Schuss noch nicht gehört hat und Umweltthemen wegdrückt, der hinterlässt verbrannte Erde – leider buchstäblich. Allerdings muss man die Menschen mitnehmen und nicht durch plötzliche Verbote gängeln.“

Konkret hatte Weber mit Unterstützung der SPD-Fraktion im Ortsbeirat z.B. den Vorschlag eingebracht, im rekultivierten Weisenauer Steinbruch einen Solarpark zu errichten. Das wurde vom zuständigen Baudezernat mit Berufung auf einen alten Beschluss zur Verfüllung abgelehnt. Pikanterweise hatte genau diese Vorgabe in 2015 keine Rolle gespielt, als im Stadtrat beschlossen wurde, im Laubenheimer Teil des Steinbruchs eine Deponie für nicht nur belasteten Bauschutt, sondern z.B. auch Filterstäube zu errichten. Gerade beim Deponie-Thema war die Ampel-Koalition durch Druck aus der Bauindustrie nicht von dem Vorhaben abzubringen. Erst durch neue Gutachten kam es letztes Jahr zum Umdenken und das jahrelange Bemühen der Bürgerinitiative „Mainz 21“ wurde endlich zum Erfolg. Die BI wurde von Anfang an durch die ÖDP unterstützt.

Weber sieht jedenfalls etliche Gründe, sich nach 22 Jahren SPD-Mitgliedschaft der inhaltlich wesentlich näherstehenden ÖDP mit einem „sehr guten Gefühl“ anzuschließen. Ein wichtiger Punkt ist auch die materielle Unabhängigkeit der ÖDP durch den Verzicht auf Konzern- und Firmenspenden. Wir brauchen kompetente politische Kräfte wie die ÖDP in der Mainzer Kommunalpolitik, die sachorientiert arbeiten und ideologiefrei sind.

Die Dipl.-Chemikerin Dr. Weber ist Jahrgang 1963, seit Jahren im Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz tätig und leitet seit 2010 eine akkreditierte Messstelle für Gefahrstoffe. Frau Dr. Weber hat in Mainz in Chemie an der Johannes-Gutenberg-Universität studiert und am Max-Planck-Institut für Polymer-Forschung promoviert. Weitere Stationen waren die University of California, Irvine (USA) sowie die Universität Bayreuth.

Sie ist im gesellschaftlichen Leben unserer Stadt engagiert und vertritt dort konsequent ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse wie auch Erfahrungen mit den Menschen in ihrem Stadtteil Weisenau. Neben der Funktion als stellvertretende Ortsvorsteherin in Weisenau ist sie engagiert in Sportvereinen wie dem TV 1846 Weisenau und dem OLF Mainz. „Wir sind der Auffassung, dass Dr. Gitta Weber durch ihre örtliche Verankerung, durch ihre breiten naturwissenschaftlichen Kenntnisse und ihre beruflichen Erfahrungen eine wertvolle Unterstützung der gesamten Mainzer ÖDP ist“, so ÖDP-Kreis- und Fraktionsvorsitzender Dr. Claudius Moseler.

SPD Weisenau bedauert Wechsel
Mit Bedauern hat die SPD Mainz-Weisenau den Wechsel der bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Gitta Weber von der SPD zur ÖDP zur Kenntnis genommen. „Mit Gitta Weber verlieren wir ein langjähriges aktives Mitglied, das sich gerne mit neuen Themen
eingebracht und diese mit großem Engagement vorangetrieben hat. Hier ist beispielsweise ihr konsequentes Engagement gegen eine Mülldeponie im Steinbruch zu nennen. Zuletzt war sie stellvertretende Vorsitzende der Weisenauer SPD und stellvertretende Ortsvorsteherin.

Dass Gitta Weber sich nun entschieden hat, bei der kommenden Kommunalwahl für die ÖDP zu kandidieren, bedauern wir sehr. Leider haben wir davon erst aus der Presse erfahren. Wir respektieren diesen Entschluss“, erklärt der Vorsitzende der Weisenauer SPD Alexander Quis.

Für die nahende Kommunalwahl sieht sich die Weisenauer SPD gut aufgestellt. So wird in wenigen Wochen bereits die Kommunalwahlliste für den Ortsbeirat aufgestellt. „Wir werden zur Kommunalwahl ein überzeugendes Angebot an die Weisenauer machen. Die SPD ist die Partei, die für Weisenau in der Vergangenheit am meisten bewegt hat und dies auch in Zukunft tun wird: Der Neubau der Friedrich-Ebert-Schule, der Ausbau des Heiligkreuzviertels und die aktuell laufenden Planungen zur Straßenbahnanbindung des Stadtteils sind nur einige Themen, in denen wir uns gestaltend einbringen. Denn wir wollen ein lebenswertes Mainz und ein lebenswertes Weisenau für die Bürger“, führt der Weisenauer Ortsvorsteher Ralf Kehrein aus.
„Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unserem Angebot an die Wählerinnen und Wähler den ganzen Stadtteil im Blick haben. Wir werden alle Interessen zusammenbringen. Dafür stehen wir, dafür steht die SPD in Mainz und in Weisenau“ schließen Quis und Kehrein.