Die Stadt Mainz verstärkt die Schulsozialarbeit an den sechs staatlichen Gymnasien (Gutenberg-Gymnasium, Frauenlob-Gymnasium, Otto-Schott-Gymnasium, Rabanus-Maurus-Gymnasium, Oberstadt-Gymnasium und Gymnasium am Kurfürstlichen Schloss).
Vor rund einem Jahr hatte die Stadt zum ersten Mal Stellen für Schulsozialarbeitet an Gymnasien eingerichtet, dank der finanziellen Mittel aus dem „Aktionsprogramm Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“.
Zwischenzeitlich konnten diese Stellen entfristet werden; sie werden nun vollständig aus dem städtischen Haushalt finanziert. Zudem werden die Stellen derzeit von halben auf ganze Stellen aufgestockt, das entsprechende Einstellungsverfahren läuft. Es stehen damit insgesamt sechs Stellen im Sinne von Vollzeitäquivalenten für die Gymnasien zur Verfügung. Mit dem Gutenberg-Gymnasium ist seit Juni das erste Gymnasium mit einer vollen Stelle Schulsozialarbeit ausgestattet.
2023 wurden auch an den Grundschulen insgesamt fünf zusätzliche Vollzeitstellen in städtischer Trägerschaft geschaffen, die sich teilweise ebenfalls noch im Einstellungsverfahren befinden. Damit stehen nun insgesamt 15 Stellen (Vollzeitäquivalente) für die Schulsozialarbeit an Grundschulen zur Verfügung.
Mit Start des Schuljahres 2023/24 soll das neue Gymnasium in Mombach, das zunächst mit Klassenstufe 5 startet, auch mit Schulsozialarbeit versorgt werden.
An allen Integrierten Gesamtschulen und den Realschulen plus wurde die Schulsozialarbeit in freier Trägerschaft im vergangenen Jahr ebenfalls verstärkt. An den Berufsbildenden Schulen I und II wird die Schulsozialarbeit unter anderem mit Hilfe zusätzlicher Förderprogramme des Landes Rheinland-Pfalz erhöht.
Damit wird es dann 42 Stellen für die Schulsozialarbeit an den Mainzer Schulen geben.
Parallel zum Start der Schulsozialarbeit an Gymnasien wurde die Schulsozialarbeit an Gymnasien und Grundschulen evaluiert. Im Vergleich zu den Grundschulen, an denen seit rund elf Jahren städtische Schulsozialarbeit stattfindet, sind unterschiedliche Schwerpunkte festzustellen:
An Gymnasien gibt es einen hohen Bedarf bei Schülern mit psychischen Belastungen. Hier sind u.a. Schulunlust, Ängste, Leidensdruck und Depressionen Themen der Beratungsgespräche mit Schülern, Eltern und Lehrkräften. Im laufenden Schuljahr steht vor allem die Einzelfallarbeit im Vordergrund. Mit den zusätzlichen Stellenanteilen sollen insbesondere Gruppenangebote und die Arbeit mit Schulklassen weiter ausgebaut werden.
Mit Hilfe der Teamleitung Schulsozialarbeit, für die im vergangenen Jahr ebenfalls eine Stelle eingerichtet wurde, konnten den neuen Schulsozialarbeiterinnen standardmäßig Fortbildungen zur Erlebnispädagogik und zur Streitschlichtung angeboten werden. Für Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter wurden gemeinsame Fachtage zu Vorgehensweisen bei Kindeswohlgefährdungen etabliert. Aktuell werden Mitarbeiter geschult, um ein Programm durchzuführen, das Schüler durch positive Bestärkung präventiv vor Schulunlust und übermäßigem Leistungsdruck schützen soll.
Schuldezernent Dr. Eckart Lensch: „Schulsozialarbeiter bieten Beratung und Unterstützung bei vielen Fragen an, ob nun im schulischen oder im privaten Bereich. Schülerinnen und Schüler können sich vertrauensvoll an sie wenden und Probleme ansprechen. Der Ausbau der Schulsozialarbeit ermöglicht, dass wir an jeder städtischen Schule in Mainz nun ein entsprechendes Angebot machen können, und ich bin froh, dass wir die Schulsozialarbeit gemäß des Auftrags des Stadtrates deutlich verstärken konnten.“