Mit dem Aufruf „Rethink your World!“ organisiert „reflecta“ Filmvorführungen und Veranstaltungen, die sich mit (selbst-)kritischen Themen auseinandersetzen und zu einem neuen Perspektivwechsel anregen. Genügt es, einfach nur noch Bio einzukaufen und sich vegetarisch zu ernähren? Wer näht eigentlich unsere Klamotten und wem gehört das Wasser, das für uns ganz selbstverständlich aus dem Hahn läuft? reflecta stellt Fragen, die die Welt bewegen. Das Reflecta Filmfestival zeigt preisgekrönte Dokumentarfilme, die über nachhaltigen Konsum und Umweltschutz informieren. Experten aus der Politik und Wissenschaft, Aktivisten und engagierte Filmemacher laden anschließend zum Dialog ein.
Gesellschaftliche Änderungen seien nur möglich, wenn jeder Bürger sich selbst kritisch hinterfrage, sagt Organisatorin Daniela Mahr. „Dabei helfen Filme, Debatten und anregende Gespräche. Das Forum dafür bildet das Reflecta Filmfestival.“
Neben Filmen und Debatten bietet das Filmfestival auch musikalische Unterhaltung. Aus Sevilla wird dazu eigens der Liedermacher Kiko Cortés anreisen. Außerdem wird die Swingband La route du bonheur aufspielen. Die Besucher können zudem an freien Verköstigungen und Weinproben teilnehmen. Die angebotenen Produkte sind fair gehandelt und ökologisch produziert.
Im Fokus des Programms stehen drei aktuelle Themen mit politischer Brisanz: „Nachhaltiger Konsum“, „Wasser – Ressource und Ware“ und „Ethisches Wirtschaften“.
Der heiß diskutierte Film Taste the Waste eröffnet das Festival am 7. Juni. Der Film beleuchtet die Hintergründe der Lebensmittelindustrie und zeigt Auswege aus der Verschwendung auf – denn, und das ist noch immer traurige Realität – jeden Tag wird weltweit Essen in Massen weggeworfen. Im Anschluss findet eine Diskussion mit dem Regisseur Valentin Thurn, den FoodFighters und anderen Mainzer Initiativen statt, die konkrete Tipps geben, wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Alltag funktionieren.
Am Samstagabend steht die Wasserpolitik im Mittelpunkt des Programms. Kaum ein Film hat in der vergangenen Zeit so viel Aufsehen erregt, wie Water makes money – ein Bericht über die Privatisierung des Trinkwassers. Welche Auswirkungen das auf die Bevölkerung hat und wie die Konzerne davon profitieren, versucht der Streifen zu verdeutlichen. Im Anschluss debattieren die Regisseure des Films, Jürgen Dehnert von Ver.di und Johannes Cullmann, dem Vorsitzenden des Wasserprogramms der UNESCO.
Zum Abschluss wird am Sonntag das internationale Finanzsystem kritisch beleuchtet. Let’s make money verfolgt den Weg des Geldes. Der Reichtum der Industrienationen entsteht durch Ausbeutung und Umweltzerstörung in den ärmsten Ländern dieser Welt – so die These. Der Film zeigt, dass die aktuelle Finanzkrise ein gesellschaftliches Problem ist, das uns alle betrifft. In der anschließenden Diskussion geht es daher um ethisch korrekte Geldanlagen und sozialverträgliche Unternehmenskultur. Der Geschäftsführer von Triodos, Europas führender Nachhaltigkeitsbank, und Experten aus der Wirtschaft berichten, wie ethisch korrektes Wirtschaften praktisch funktioniert und was jeder Einzelne tun kann.
Zusätzlich wartet das Festival mit weiteren filmischen Highlights auf, u.a. den Kinopremieren von Werner Herzogs Begegnungen am Ende der Welt und Ulises Pistolo Elizas Der Stadtschäfer, der eine ganz besonders ökologische und tolerante Seite der Stadt Mainz zeigt.
Das reflecta-Filmfestival startet am 6. Juni mit einer Auftaktparty im „PENG“ in das Festivalwochenende. Bei der „Entdeckerparty“ werden sich zahlreiche Mainzer Initiativen vorstellen, die sich dem Gedanken der Nachhaltigkeit verschrieben haben. Darunter sind Theateraufführungen, Fotoausstellungen, Workshops, eine Urban Gardening-Aktion, eine Schnippelparty mit gemeinsamem Kochen und eine Kleidertauschbörse.