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Polizeipräsidium Mainz veröffentlicht Unfallbilanz: Zahlen sinken

Der Report zeigt einen erneuten Rückgang auf nun 5149 Unfälle (-1,2 %). Die Unfallzahl hat sich damit seit 2016 (10.663 Unfälle) mehr als halbiert.

Dennoch verunglücken drei Menschen bei Verkehrsunfällen in der Stadt und damit zwei mehr als im Vorjahr. Die positive Entwicklung der Unfallzahlen zeigt sich aber insbesondere beim Rückgang der Unfälle mit Schwerverletzen auf nur noch 64 (-14,7 Prozent) und Leichtverletzten auf 417 Unfälle (- 9,3 Prozent).

Radverkehr

Der subjektiv weiter zunehmende Radverkehr in der Stadt Mainz (2019, 25 Prozent Radverkehrsanteil, Mobilitätsbefragung der Stadt Mainz) spiegelt sich nicht in den Unfallzahlen wieder. Auch hier ist ein deutlicher Rückgang um 13 Prozent auf 260 Unfälle und damit auf den niedrigsten Stand seit 2008 zu verzeichnen. Ein Radfahrer verstarb nach einem Verkehrsunfall mit einer Straßenbahn, als er seine Wartepflicht missachtete. Darüber hinaus werden Radfahrende bei Unfällen häufig verletzt. Es erlitten166 Radfahrer leichte und 23 schwere Verletzungen. In 104 Fällen setzten Kraftfahrzeugführer die Ursache für den Unfall. In 95 Fällen die Radfahrenden. In 36 Fällen stürzten Radfahrende ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmenden. In vier Fällen waren LKW (Lieferwagen) ab 3,5 Tonnen beteiligt.

Fußverkehr

Fußgänger waren 81 Mal in Unfälle verwickelt. Ein Rückgang um vier Unfälle (-3,6 Prozent). Ein Fußgänger, der als Fahrgast in einem Linienbus stürzte, verstarb wenige Tage später an den Folgen seiner Verletzungen. Ein Tretrollerfahrer, welcher ebenfalls rechtlich als Fußgänger eingeordnet wird, verstarb bei der Kollision mit einem Linienbus in der Schillerstraße. Hier sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. In 30 Fällen setzten die Fußgänger die Unfallursache, 50 Mal waren Kraftfahrzeugführende verantwortlich, in acht Fällen Radfahrende.

E-Scooter

Trotz der hohen Anzahl an Leih-E-Scootern im Stadtgebiet Mainz (bis September 950, ab Oktober 1200) kam es lediglich zu 27 bekanntgewordenen Unfällen mit „Elektrokleinstfahrzeugen“. Nur 7 mehr als im Vorjahr. 19 Menschen erlitten dabei Verletzungen. Sechs Mal stürzten die Fahrenden ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmenden. In 19 Fällen setzten die Nutzer die Ursache. Vier davon standen unter Alkoholeinfluss.

Allgemein

In 1389 Fällen sind Unfallbeteiligte von der Unfallstelle geflüchtet. 62 Unfälle fanden unter dem Einfluss von Alkohol und 15 unter dem Einfluss von Drogen statt. In diesen Fällen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Die häufigsten Ursachen sind weiterhin zu geringer Abstand (2809 Unfälle) und Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren (952 Unfälle). In 37 Fällen wurde Ablenkung, zum Beispiel die Bedienung eines Smartphones, als Ursache erkannt.

Die Risikogruppen „Junge Fahrer“ (bis 25 Jahre) und „Senioren“ (ab 65 Jahren) sind gleichermaßen, mit einem Anteil von ca. 20 % an Unfällen beteiligt.

Radstreife Mainz

Seit circa 2 Jahren testet die Polizei Mainz den Einsatz von Pedelecs, um den Anforderungen an eine moderne Verkehrssicherheitsarbeit gerecht zu werden. Bisher hat sich gezeigt, dass der Einsatz von Pedelecs in der Bevölkerung sehr positiv aufgenommen wird. Im letzten Jahr sind die Radstreifen bei rund 1.100 Einsätzen fast 14.000 Kilometer in Mainz und den Stadtteilen unterwegs gewesen. Dabei wurden über 1.600 Auto- und Radfahrer kontrolliert und über 1.000 Ordnungswidrigkeiten geahndet. Alleine und in gemeinsamen Radstreifen mit der Verkehrsüberwachung der Stadt Mainz wurde insbesondere die Radfahr- und Fußgängersicherheit in den Blick genommen und beispielsweise Fußgängerzonen überwacht sowie Parkverstöße auf Radwegen, Radfahrstreifen und Gehwegen geahndet. Bis Mitte dieses Jahres wird die Polizei Mainz die Erkenntnisse des Pilotprojektes „Pedelcstreife“ auswerten und im Anschluss die konkreten Ergebnisse vorstellen.