POLITIKUM! ist ein Format, das Kunst und Politik in Austausch bringen will und wird vom Verein KULTURBÄCKEREI e.V. veranstaltet. Präsentiert werden künstlerische Arbeiten und Vorträge, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der ökologischen Nachhaltigkeit und deren Krisen auseinandersetzen. Stattfinden wird es vom 21. bis zum 24. November unter anderem im Kabarettarchiv und im Schloss.
Donnerstag 21.11. bis Sonntag 24.11.2024
POLITIKUM! ist ein Format, das Kunst und Politik in Austausch bringen will und wird vom Verein KULTURBÄCKEREI e.V. veranstaltet. Es werden künstlerische Arbeiten und Vorträge präsentiert, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der ökologischen Nachhaltigkeit und deren Krisen auseinandersetzen.
—
POLITIKUM! wird gefördert von der Stadt Mainz und dem Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz. Mit freundlicher Unterstützung durch die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz und die Lottostiftung Rheinland-Pfalz.
Programmübersicht:
21.11.
19:00 | Kabarettarchiv | in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz
Podiumdiskussion
Nachhaltigkeit und Demokratie
Ökologische Transformation im Spannungsfeld von Politik,
Wirtschaft und Gesellschaft
22.11.
16:00 + 18:30 | Schloss/Leibnizsaal
Performative Installation
OKTOOBER | HOLOBIONTHEIM
17:00 | Schloss/Leibnizsaal
Vortrag
Elisabeth Weydt | Über das utopische Potential der Rechte der Natur
20:00 | Schloss/Residenz
Eine hydrophile Lecture Performance
Marielle Amsbeck/Giuseppina Tragni | THINGS WITH WATER
23.11.
16:00 + 18:30 | Schloss/Leibnizsaal
Performative Installation
OKTOOBER | HOLOBIONTHEIM
17:00 | Schloss/Leibnizsaal
Vortrag
Philipp Lepenies | Verbot und Verzicht
Warum die Nachhaltigkeitstransformation so schwierig ist
20:00 | Schloss/Residenz
Eine theatrale Installation
Ensemble Hieb & Stichfest | Symbiose 2.0
24.11.
17:00 | Kunsthalle Mainz
Vortrag
Julia Wadhawan | Wie hältst du dich
Was wir von unserem Körper über Demokratie und Haltung lernen
18:00 | Kunsthalle Mainz
Performance/Klanginstallation
Wolfgang Schliemann | Pars pro toto – eine Aufforderung
- Donnerstag | 21.11.2024 | 19:00 Uhr
Kabarettarchiv (Neue Universitätsstr. 2)
>Eintritt frei
PODIUMSDISKUSSION
Nachhaltigkeit und Demokratie
Ökologische Transformation im Spannungsfeld von Politik, Wirtschaft und Geseellschaft
In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz
Mit:
Tabea Rößner (Bundestagsabgeordnete | Bündnis 90/Die Grünen),
Timothy Glaz (Leiter Corporate Affairs | Werner & Mertz GmbH)
Ruth Preywisch (Projektkoordinatorin | Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz)
Moderation: Horst Wenner (Referent | Landeszentrale für politische Bildung RLP)
Den einen geht es zu langsam, den anderen zu schnell, wieder andere sehen gar keine Notwendigkeit oder fürchten die Konsequenzen: Die ökologische Transformation ist eine Herausforderung für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik gleichermaßen. Denn selbst bei denen, die den Klimawandel nicht anzweifeln, sind die Interessenskonflikte groß. Teile der Wirtschaft fürchten um ihre Geschäftsmodelle, Bürger:innen fehlt Orientierung und sie sorgen sich um die Kosten eines nachhaltigeren Lebensstils und Politiker:innen sitzen zwischen allen Stühlen. In einer Demokratie sind sie aufgefordert, Kompromisse zu finden zwischen den verschiedenen Akteuren. Gelingt dies nicht, gerät die Demokratie in Schieflage.
Wie kann es gelingen, alle Akteure für die ökologische Transformation zu gewinnen? Kann das Verhältnis von ökologischen Anforderungen, sozialer Möglichmachung und wirtschaftlichen Bedarfen in Einklang gebracht werden? Wie können Verantwortung und Anstrengung gerecht verteilt werden? Finden wir gemeinsam einen demokratischen Weg, um die ökologische Transformation zu stemmen?
Diesen Fragen gehen wir nach – in einer Podiumsdiskussion mit Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft und Verbraucherschutz.
- Freitag | 22.11.2024 | 16:00 + 18:30 Uhr
Leibnizsaal/Schloss (Eingang: Innenhof/Große Bleiche)
>Eintritt frei
OKTOOBER
HOLOBIONTHEIM
>performative Installation
Wir steuern unsere Erde auf Kipppunkte zu und stehen am Rande der Abbruchkante. Der Mensch weiß um den Zustand und ist eigentlich auch zuständig. Dennoch ergreift er nicht die notwendigen Maß-nahmen. Er weiß, aber vielleicht hat er nicht verstanden, er hat die Informationen, aber nicht die Erkenntnis, ist randvoll mit Wissen aber es mangelt ihm an Erfahrung. Wir drohen zu scheitern – auf ganzer Linie.
Aber was wäre, wenn wir die Erde als ein allumspannendes Lebewesen begreifen könnten?
Eine performative Installation, in der sich die Themen des Holobiont – alle Lebewesen existieren durch symbiotische Beziehungen und leben als Ganzes zusammen – verbinden, verschieben, überlagern, verkanten, berühren.
OKTOOBER: Sabine Felker und Jürgen Waldmann arbeiten seit 2009 unter dem Namen OKTOOBER künstlerisch in den Bereichen Performance, Inszenierung und Installation und entwickeln partizipative Projekte im Sozialraum. www.oktoober.de
- Freitag | 22.11.2024 | 17:00
Leibnizsaal/Schloss (Eingang: Innenhof/Große Bleiche)
>Eintritt frei – um eine Spende wird gebeten
Elisabeth Weydt
Über das utopische Potential der Rechte der Natur
>Vortrag
Wir leben in dystopischen Zeiten. Der Planet läuft in immer rascherer Geschwindigkeit auf eine ökologische Katastrophe zu, während es der Weltgemeinschaft immer schwerer fällt, selbst die grundlegendsten Menschenrechte zu sichern. Demokratie und Nachhaltigkeit scheinen zu erodieren.
Denn die ökologische Krise ist auch eine Krise der Imagination. Zum einen können wir uns das Ausmaß der Gewalt, der Zerstörung und des Leids gar nicht vorstellen, das da auf zu zurollt. Zum anderen fällt es uns fast noch schwerer uns vorzustellen, wie denn eine wirklich demokratische und nachhaltige Zukunft für alle Lebewesen auf diesem Planeten aussehen könnte.
Eine der wirkmächtigsten realen Utopien, die die Menschheit im Angesicht der multiplen Katastrophen so zu bieten hat, ist das Konzept der Rechte der Natur. Hier wird die Natur zum juristischen Subjekt. Sie ist nicht mehr nur schützenswert, weil sie dem Menschen dient, sondern einfach so, weil sie lebt. Sie hat ein Existenzrecht aus sich selbst heraus. Und das könnte alles ändern.
Elisabeth Weydt ist Journalistin und Autorin. In ihrer Arbeit thematisiert sie das Leid in den Lieferketten, die Möglichkeiten einer nachhaltigeren Welt und die transformative Kraft von Zivilgesellschaft. Sie berichtet aus verschiedenen Ländern wie Ecuador, Israel/Palästina, DR Kongo oder Bayern. Im vergangenen Jahr veröffentlichte sie das erzählerische Sachbuch „Die Rechte der Natur“ über das utopische Potential eines juristischen Konzepts. Als Host und Mitgründerin von Radio Utopistan e.V. setzt sie sich aktiv für konstruktiven Journalismus ein.
- Freitag | 22.11.2024 | 20:00
Residenz/Schloss (Eingang: Innenhof/Große Bleiche)
>Eintritt: 10 € / https://ticket.staatstheater-mainz.de/eventim.webshop + Abendkasse / inkl. Eintritt frei für die Veranstaltung am 24.11.
Marielle Amsbeck & Giuseppina Tragni
THINGS WITH WATER
> eine hydrophile Lecture Performance
Konzept: Marielle Amsbeck und Giuseppina Tragni
Soundkonzept und Komposition: Peter Hinz
Dauer: ca. 60 Minuten
Wasser steht im Zentrum ökologischer Krisen und weltweit herrschender Konflikte. Es kann aber auch dazu beitragen, globalen Herausforderungen, wie den Auswirkungen der Klimakrise, zu begegnen, wenn wir unsere Beziehung dazu und unseren Umgang damit verändern. Was heißt es, Wasser in seinen Eigenschaften und Fähigkeiten ernst zu nehmen? Was würde passieren, wenn wir seiner unbändigen Kraft, Bewegung und Wirkung Raum geben? Welche Verantwortungen und Ungerechtigkeiten prägen unsere Beziehung zum Wasser? THINGS WITH WATER erforscht Wasser als aktive Mitspieler:in auf der Bühne und Ressource innerhalb komplexer Machtgefüge. Mit sinnlichen Experimenten treiben die Künstler:innen durch Informationsfluten, nehmen menschliche Beziehungen zum Wasser in den Blick und stellen sich Fragen zu Nachhaltigkeit, Privilegien und Verteilungsverhältnissen.
Ensemble/Künstler:innen:
Giuseppina Tragni und Marielle Amsbeck arbeiten seit 2008 in unterschiedlichen Projekten und Teams zusammen. In ihren Arbeiten widmen sich beide gesellschaftlich relevanten Themen und inszenieren mit professionellen und nicht-professionellen Ensembles Eigenproduktionen für junges und erwachsenes Publikum. Giuseppina Tragni (*1973) arbeitet seit 2007 als freie Theatermacherin mit dem Schwerpunkt Regie und Performance.
Marielle Amsbeck (*1990) arbeitet als freie Choreograph:in, Dramaturg:in und Performer:in und studierte Theaterpädagogik an der HS Osnabrück und Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Em entwickelt choreographische Konzepte und Texte für (Tanz-)Theater und interdisziplinäre Performances in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Künstler:innen.
Eine Produktion in Kooperation mit dem THUK Hambach e.V. Gefördert von der Sparkassenkulturstiftung und den Stadtwerken Neustadt, sowie der Lottostiftung Rheinland Pfalz. Ermöglicht durch die Residenzförderung Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Koop. mit dem flausen+bundesnetzwerk.
- Samstag | 23.11.2024 | 16:00 + 18:30 Uhr
Leibnizsaal/Schloss (Eingang: Innenhof/Große Bleiche)
>Eintritt frei
OKTOOBER
HOLOBIONTHEIM
>performative Installation
Wir steuern unsere Erde auf Kipppunkte zu und stehen am Rande der Abbruchkante. Der Mensch weiß um den Zustand und ist eigentlich auch zuständig. Dennoch ergreift er nicht die notwendigen Maß-nahmen. Er weiß, aber vielleicht hat er nicht verstanden, er hat die Informationen, aber nicht die Erkenntnis, ist randvoll mit Wissen aber es mangelt ihm an Erfahrung. Wir drohen zu scheitern – auf ganzer Linie.
Aber was wäre, wenn wir die Erde als ein allumspannendes Lebewesen begreifen könnten?
Eine performative Installation, in der sich die Themen des Holobiont – alle Lebewesen existieren durch symbiotische Beziehungen und leben als Ganzes zusammen – verbinden, verschieben, überlagern, verkanten, berühren.
OKTOOBER – Sabine Felker und Jürgen Waldmann arbeiten seit 2009 unter dem Namen OKTOOBER künstlerisch in den Bereichen Performance, Inszenierung und Installation und entwickeln partizipative Projekte im Sozialraum. www.oktoober.de
- Samstag | 23.11.2024 | 17:00
Leibnizsaal/Schloss (Eingang: Innenhof/Große Bleiche)
>Eintritt frei – um eine Spende wird gebeten
Philipp Lepenies
Verbot und Verzicht
Warum die Nachhaltigkeitstransformation so schwierig ist
>Vortrag
Dass wir unsere Art zu konsumieren und zu produzieren in den Industrieländern anpassen müssen, sollte jedem klar sein. Allerdings tut sich die deutsche Politik mit einer effektiven Nachhaltigkeitstransformation sehr schwer. Stattdessen wird von fast allen politischen Parteien behauptet, dass wir an unserem Lebensstil nichts ändern müssten. Ideen der Veränderung werden dann meist und gründlich mit der rhetorischen Keule der „Verbotspolitik“ zerschlagen oder mit dem Hinweis auf „Ideologien“ abgetan. Die Entstehung dieses Phänomens will Philipp Lepenies erklären. Dabei wird auch deutlich, dass sich hinter diesem Prozess auch eine Vorstellung von Politik findet, die die Demokratie langfristig schwächt und auch gesellschaftlichen Gemeinsinn verhindert.
Philipp Lepenies, geboren 1971 in Koblenz, ist Professor für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin. Er ist studierter Ökonom und blick auf eine mehr als zehnjährige praktische Erfahrung mit Transformations-prozessen in Ländern des Globalen Südens zurück. Vor seiner Professur war er als Projektmanager in der Entwicklungszusammenarbeit tätig. Von ihm stammen unter anderen die Bücher „Die Macht der einen Zahl – eine politische Geschichte des Bruttoinlandsprodukts“ und „Verbot und Verzicht – Politik im Geiste des Unterlassens“, beide erschienen im Suhrkamp-Verlag.
- Samstag | 23.11.2024 | 20:00
Residenz/Schloss (Eingang: Innenhof/Große Bleiche)
>Eintritt: 10 € / https://ticket.staatstheater-mainz.de/eventim.webshop + Abendkasse / inkl. Eintritt frei für die Veranstaltung am 24.11.
Ensemble Hieb & Stichfest
Symbiose 2.0
>eine theatrale Installation
Mit: Dominique Marino | Kristina Schleicher
Konzept: Dominique Marino | Kristina Schleicher
Design: Jette Neumann
Dauer: ca. 60 min. | Installation ab 19:30 Uhr geöffnet
Ist es ein Filmset? Ein endloses Escape Game? Oder sind wir gefangen in einem Videospiel, dessen Ziel es ist, den schnellsten Weg der Selbstzerstörung zu finden?
Sind wir in einem Albtraum gefangen, oder ist diese düstere Realität tatsächlich unser Schicksal?
In „Symbiose 2.0“, einer theatralischen Installation, erforschen zwei Darstellerinnen die Fragen, warum es der Menschheit so schwerfällt, sich als Teil der Natur zu begreifen. Was ist der Mensch in diesem großen Konstrukt? Warum scheitern wir im 21. Jahrhundert immer noch daran, die von uns selbst verursachten Krisen zu lösen? Und wie können uns Pilze dabei helfen, eine neue Perspektive zu gewinnen?
Durch fragmentarische Szenen, variierende Perspektiven und mögliche Realitäten entwerfen die Darstellerinnen ein vielschichtiges Bild ihrer dystopischen Zukunftsvision von 2070. Ein Bild, das uns mit der Frage konfrontiert: Gibt es noch Hoffnung auf eine Regeneration oder gar eine Symbiose mit der Natur?
Ensemble/Künstler:innen:
Dominique Marino beendete 2014 ihre Schauspielausbildung in Hamburg und arbeitet seither als freischaffende Schauspielerin. Von 2015 bis 2022 spielte sie regelmäßig im Schnürschuh Theater in Bremen. 2017 gründete sie das ENSEMBLE HIEB & STICHFEST. Nebenbei arbeitet sie als Regieassistentin, Inspizientin und Ausstattungsassistentin.
Kristina Schleicher tanzt seit ihrem achten Lebensjahr und war von 2010 bis 2017 Teil der Dance Company „K-System“ in Kiel. Durch ihre Zeit in der Company hat sie unterschiedliche Tanz Einflüsse wie Contemporary, Modern, Show Dance, Hip-Hop, Swing und Ballett kennengelernt. 2022 absolvierte sie ihre Schauspielausbildung an der Schauspielschule Artrium Hamburg und arbeitet seither als freischaffende Künstlerin.
- Sonntag | 24.11.2024
Die KULTURBÄCKEREI zu Gast in der Kunsthalle Mainz
Ausstellung in der Kunsthalle während POLITIKUM!
Bodies in Motion – Form in the Making
Cinthia Marcelle
und Suzanne Harris, Bruce Nauman, Charlotte Posenenske, Yvonne Rainer
08.11.24 – 16.02.25
Die Ausstellung Bodies in Motion – Form in the Making kontextualisiert die performativen, zumeist auf einfachen Handlungsanweisungen beruhenden performancebasierten Videoarbeiten der brasilianischen Künstlerin Cinthia Marcelle erstmals mit Ikonen der US-amerikanischen postminimalistischen Tanz- und Performancepraxis der 1960er/70er Jahre wie Yvonne Rainer, Bruce Nauman, Suzanne Harris und dem performativ-partizipativen Gestaltungsansatz der minimalistischen Skulpturen der deutschen Künstlerin Charlotte Posenenske. Bodies in Motion – Form in the Making wird von Anna Roberta Goetz kuratiert.
- Sonntag | 24.11.2024 | 17:00
Kunsthalle Mainz (Am Zollhafen 3-5)
>Eintritt: 5 €
Julia Wadhawan
Wie hältst du dich
Was wir von unserem Körper über Demokratie und Haltung lernen
>Vortrag
Je komplexer die Weltlage, je mehr wir auch darüber wissen, desto schwieriger wird es, sich dazu angemessen zu verhalten. Ausgerechnet unser Körper lehrt uns, wie das trotzdem gelingen kann. Über die Prinzipien einer aufrechten Körperhaltung de-konstruiert die Autorin und Journalistin die Bedingungen, in denen wir (gemeinsam) leben; wie wir darin Stabilität finden und gleichzeitig beweglich werden. Dabei stellt sie nicht nur herrschende Identitätsverständnisse auf den Prüfstand. Sie bindet auch aktuelle Debatten über gesellschaftliche Spaltung, Nach-HALT-igkeit und demokratische Teilnahme in ein Narrativ, das kohärenter ist, als es sich häufig anfühlt. Am Ende gelangen wir zu einem Freiheitsbegriff, der in sich selbst befreiende Wirkung hat – weil er nicht am Status Quo verzweifelt, sondern sich davon inspirieren lässt. Diese Freiheit hat nicht nur Macht, sie macht auch Gesellschaft
Julia Wadhawan ist deutsch-indische Autorin für Zusammenhänge, Identität und Yoga. Als freie Reporterin und Stipendiatin hat sie mehrfach aus Indien und Ländern des globalen Südens berichtet. In ihrem ersten Buch „Sag mir nicht, wer ich bin“ erzählt sie von diesen Reisen und ihrer Auseinandersetzung mit identitätspolitischen Debatten zwischen den Welten. Seit 2023 schreibt sie die SPIEGEL-Reihe „Einfach Yoga“, in der sie eine Brücke zwischen alter indischer Lehre, moderner Wissenschaft und Philosophie schlägt. Julia Wadhawan lebte zehn Jahre in Hamburg, bevor sie vor kurzem ins Rhein-Main-Gebiet zurückkehrte, wo sie aufgewachsen ist.
- Sonntag | 24.11.2024 | 18:00
Kunsthalle Mainz (Am Zollhafen 3-5)
Wolfgang Schliemann
Pars pro toto | eine Aufforderung
>Performance / Klanginstallation
Die imperiale Lebensweise von Gesellschaften mit wachstumsgetriebenener Wirtschaft vernichtet nicht nur mit der Übernutzung der natürlichen Ressourcen ihre eigenen materiellen Grundlagen, sondern stellt durch die immer weiter klaffende Schere zwischen arm und reich ihre demokratische Verfasstheit zur Disposition. Es bedarf dringend eines Bewusstseinswandels, in dem jede/r Einzelne Verantwortung für das Ganze übernimmt, ob als Gemeinwohlschaffende/r, Aktivist/in, spirituell Bewegte/r oder Konsument/in.
Pars pro toto ist eine Klangmeditation, die als Plädoyer für den notwendigen Strukturwandel hin zu einer überlebensfähigen Weltgesellschaft verstanden werden will. Sie ergreift Partei für ein verteilungsgerechtes, gutes Leben für alle, das die ökologische Tragfähigkeit des Planeten respektiert. Eine Gelegenheit zum Innehalten, Reflektieren und Aufbrechen.
Der Perkussionist Wolfgang Schliemann betreibt die Kunst des Schlagzeugspiels als Projekt erweiterter Möglichkeiten in Konzerten und Performances vorwiegend freier Improvisation. Demgegenüber stehen Projekte für medienübergreifende, raumbezogene Klangkunstarbeiten. Er ist als Mitglied improvisierender Ensembles auf zahlreichen CD-Veröffentlichungen sowie in Konzerten mit Musikerinnen der europäischen Szene zu hören.