Die Sensation – die fast keine mehr war – ist perfekt: Die Mainzer wählen den parteilosen Nino Haase mit 63,6 Prozent zu ihrem neuen Oberbürgermeister. Haase erhielte 63,6 Prozent der Stimmen und verwies seinen Gegenkandidaten in der Stichwahl, Christian Viering (GRÜNE, 36,4 Prozent) deutlich auf Rang zwei. Damit wird er in der kommenden Sitzung des Stadtrates am 22. März in sein Amt eingeführt. Die Wahlbeteiligung lag bei 40,1 Prozent.
Schon vor der Stichwahl zog Haase an den übrigen Kandidaten vorbei mit 40% in der Vorwahl bei 7 Kandidaten. Als die CDU noch eine indirekte Wahlempfehlung aussprach und die Grünen mit Christian Viering eher blass aussahen, wurde schon länger gemunkelt, dass Haase die besseren Chancen haben wird. Ob auch die allgemeine Politik- und Parteiverdrossenheit mir hineinspielt, kann nur gemutmaßt werden – auf der Wahlparty im Eisgrub Mainz wird aber deutlich, dass zumindest viele der anwesenden Bürger einen Wechsel herbei gesehnt haben.
Haase liegt dabei in allen Stadtteilen vorne, sogar weit vorne wie in Ebersheim, Laubenheim und Marienborn mit um die 75 Prozent. Allein in der Neustadt holt Viering mehr Stimmen mit 55 zu 45, in der Altstadt sieht es schon genau umgekehrt aus.
Im Eisgrub gratulieren alle ehemaligen Kandidaten dem neuen OB. Der Ex-Oberbürgermeister Michael Ebling gratuliert auf Twitter: „im interesse der bürgerinnen und bürger in unserer gemeinsamen heimatstadt wünsche ich ihm stets eine gute hand bei seinen entscheidungen.“
Nun wird es spannend, wie die Ampel-Koalition im Stadtrat sich gegenüber Haase positioniert, als auch der Stadtvorstand und wie Haase seine vielen Hoffnungen und Versprechen halten kann. Sicherlich wird es hier und dort knirschen, erst Recht mit Hinblick auf die Kommunalwahl 2024. Viel Veränderung liegt in der Luft. +++dg+++
Ortsvorsteher Wahl Hechtsheim
Die Wähler in Mainz-Hechtsheim votierten in der heutigen Stichwahl mit 57,3% der abgegebenen Stimmen für Ulrike Cohnen (CDU) als neue Ortsvorsteherin des Stadtteiles. Die Gegenkandidatin Ylva Dayan (SPD) erhielt 42,7% der Stimmen und musste sich damit geschlagen geben. Vorausgesetzt, dass der morgige Wahlausschuss (16.15 Uhr) das vorläufige amtliche Endergebnis der Wahl zur Ortsvorsteherin in Mainz-Hechtsheim bestätigt, wird Ulrike Cohnen in der nächsten Sitzung des Ortbeirates Mainz-Hechtsheim in ihr Amt eingeführt. Die Wahlbeteiligung lag bei 46,4 Prozent.
Die Stetsbemühten, die den Mainzer Bürgern gerne eine höhere politische Kompetenz zubilligen wollen als dem Rest der Welt, haben heute einen gehörigen Dämpfer bekommen.
Man ist also diesem Burschenschaftler, der natürlich völlig unabhängig ist, obwohl ihn so ganz nebenbei ÖDP, freie Wähler, CDU und große Teile der FDP unterstützten, auf den Leim gegangen und er darf jetzt OB spielen!
Viel Spaß wir er dabei sicher nicht haben, man wird von Anfang an genau hinschauen, welche Kader er in der Stadtverwaltung in Amt und würden bringen will. Und wenn er da nicht scharf aufpasst, wird es ihm schnell so ergehen wie Herrn Feldmann in Frankfurt!
So ganz nebenbei: Keiner der sieben angetretenen Kandidat*innen war in irgendeiner Art und Weise für das Amt geeignet, es war eine Wahl zwischen vielen schwerwiegenden und unheilbaren Erkrankungen. Aber das ausgerechnet der Burschenschaftler das Rennen macht, wird für zahlreiche Asylanträge von Mainzern auf der anderen Rheinseite sorgen!!!